Klimawandel

Rammarbeiten am künftigen Schöpfwerk abgeschlossen

Rammarbeiten am künftigen Schöpfwerk abgeschlossen

Rammarbeiten am künftigen Schöpfwerk abgeschlossen

Apenrade/Aabenraa
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Die zum Bau des neuen Schöpf- und Sperrwerks an der Mühlenaumündung erforderlichen Spundwände sind alle in den Untergrund gerammt worden. Jetzt beginnt bald das Schütten der Betonkonstruktion, in der ab Ende 2023 die Pumpen bereitstehen, die Apenrade trotz des absehbaren Meeresspiegelanstiegs vor „nassen Füßen“ bewahren sollen. Foto: Volker Heesch

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Das trockene Wetter erleichtert die Arbeiten an dem Millionenvorhaben zur Sicherung des Apenrader Stadtgebiets vor Überschwemmungen durch Starkregen und hohe Wasserstände in der Apenrader Förde. Das Unternehmen Jortun A/S bereitet die Schüttung der Betonkonstruktion für die Pumpstation vor.

Das überwiegend trockene Wetter der vergangenen Monate kommt dem Bauteam der Firma Jortun A/S gelegen, die seit Juli an der Errichtung des Schöpfwerkes beteiligt ist, das ab Ende 2023 Apenrade vor Überschwemmungen durch Starkregen und hohe Wasserstände in der Förde schützen soll.

Lärmphase überstanden

Die Rammarbeiten, deren Lärm tagelang für viele Anwohnerinnen und Anwohner vermutlich nicht gerade Musik in den Ohren gewesen ist, sind bereits abgeschlossen. Jetzt haben Bagger schlammiges Erdreich abgegraben, um den Bauplatz an der Mündung der Mühlenau auf die Schüttung der großen Betonkonstruktion vorzubereiten. In dieser werden zunächst zwei Pumpen montiert, zwei weitere haben dort Platz, falls größere Pumpkapazität erforderlich wird.

Die Skizze der Kommune lässt erahnen, wie das neue Schöpf- und Sperrwerk aussehen wird. Foto: Aabenraa Kommune

 

„Der Bauplatz wird durch Abpumpen von Wasser trocken gehalten“, so Jesper Juhl Kristensen, der in der technischen Verwaltung der Kommune für das Großprojekt zuständig ist, das mit Kosten in Höhe von 52 Millionen Kronen verbunden ist.

 

Der Bauplatz wird durch Abpumpen von Wasser trocken gehalten.

Jesper Juhl Kristensen

 

Finanziert wird es teilweise aus Mitteln des Versorgungsunternehmens in der Kommune ARWOS, das auch für die Regenwasserbeseitigung zuständig ist. Jesper Juhl Kristensen berichtet, dass die sehr leistungsfähigen Pumpen, die pro Sekunde 8.000 Liter Wasser bewegen können, nur zum Einsatz kommen, wenn die neuen Sturmschotten bei Ostseehochwasser am Schöpfwerk geschlossen werden. „Das Wasser der Mühlenau, das bei geschlossenen Toren nicht mehr abfließen kann, wird dann abgepumpt“, so Kristensen.

Hinterland auf Meeresspiegelniveau

Das Hinterland im Bereich der Mühlenau liegt stellenweise auf Meeresspiegelniveau, weshalb nicht nur Überschwemmungen bei Starkregen drohen, sondern es auch durch den steigenden Meeresspiegel im Zuge des Klimawandels zunehmend schwieriger wird, das Wasser der Au in die Ostsee abzuleiten. Im Bereich der Mühlenaumündung herrschen Meeresablagerungen vor, denn in früheren Jahrhunderten reichte die Apenrader Förde weiter nach Westen. Das Baggergut riecht nach Feuchtmorast.

 

Die Mündung der Mühlenau bietet Liegeplatz für kleinere Boote. Dort wird eine Verlängerung der Strandpromenade geschaffen, ein Spazierweg gibt künftig auch Einblick in das Schöpfwerk, das allerdings nur bei Sturmfluten laufen soll. Foto: Volker Heesch

 

Durch Verlandung und Aufschüttungen wurde die Siedlungs- und Hafenfläche Apenrades jahrhundertelang erweitert. Allerdings steigt auf diesen Flächen die Überflutungsgefahr im Zuge von Klimawandel und Meeresspiegelanstieg. „Wir sind bei den Bauarbeiten an einer solchen Stelle wie der Mühlenaumündung stark vom Wetter abhängig“, so Jesper Juhl Kristensen, der mit dem bisherigen Verlauf der Arbeiten sehr zufrieden ist.

Im Zuge von Risikoanalysen hinsichtlich Klimawandel und Meeresspiegelanstieg war vor einigen Jahren Apenrade als besonders gefährdete Stadt zum Handeln in Sachen Überflutungsschutz aufgefordert worden. Das neue Schöpfwerk an der Mühlenaumündung, die auch Liegeplatz für kleine Sport- und Fischerboote bietet, soll Teil der Strandpromenade Apenrades werden. Spaziergängerinnen und Spaziergänger können künftig dem Betrieb von Schöpfwerk und Sperrwerk zuschauen. 

 

Die Länge der Spundwände verdeutlicht, dass zur Stabiliserung des Bereichs an der Apenrader Förde Halt erst in größerer Tiefe erreicht wird, die oberen Bodenschichten sind instabil. Foto: Volker Heesch
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