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Jubel in der Kirchengemeinde: Mit dem Anbau kann’s wohl losgehen

Jubel in der Kirchengemeinde: Der Anbau ist in Sichtweite

Jubel in der Kirchengemeinde: Der Anbau ist in Sichtweite

Tingleff/Tinglev
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Modellskizze vom geplanten Trakt, der an die alte Schule auf dem Gelände der Tingleffer Kirche angebaut werden soll. Foto: Arkitekterne Blaavand & Hansson A/S

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Nach jahrelangem Hin und Her ist die Kirchengemeinde Tingleff ihrem großen Ziel ganz nahe. Die Baugenehmigung für den Anbau an der alten Schule ist erteilt. Noch im November soll Baubeginn sein. Der neue Trakt eröffnet der Gemeinde und seinen Mitgliedern neue Möglichkeiten.

Über dem Abschnitt der Tingleffer Kirche, wo seit geraumer Zeit ein Anbau hätte stehen sollen, ist nicht nur Gras gewachsen. Das Areal, auf dem die Kirchengemeinde einen Trakt an die alte Schule anfügen möchte, haben mittlerweile kleine Bäume erobert. So lange hat die Sache auf sich warten lassen.

Nun scheint das Ziel in Reichweite. „Vor einigen Tagen ist die Baugenehmigung der Kommune eingetroffen. Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten am 27. November beginnen und das neue Gemeindehaus ein Jahr später fertiggestellt ist“, so eine hörbar erleichterte Gemeinderatsvorsitzende Haldis Nedergaard.

 

Auf dem vorbereiteten Areal für den Anbau sind bereits kleine Bäume hochgeschossen. Foto: kjt
Der Bauabschnitt nach den Probeausgrabungen. Auf dem Abschnitt hat sich seitdem nichts getan (Archivfoto). Foto: kjt

Lang gehegter Wunsch

Schon zu ihrem Amtsantritt vor mehr als zwölf Jahren habe es die Überlegungen gegeben. Der Plan für einen Anbau wurde dann immer konkreter, bis man schließlich einen Entwurf als Antrag einreichte, so die Vorsitzende.

2020 wähnte man sich im Ziel. Von der Propstei gab es grünes Licht, und das Museum nahm schon mal die obligatorischen Probeausgrabungen vor.

Wegen des besonderen Standorts in unmittelbarer Nähe der Kirche musste das Projekt allerdings noch durch weitere Kirchenbehörden. Es gab dabei neue Auflagen. Der Entwurf für den Anbau musste mehrmals angepasst werden.

Viel mehr Platz

Nun scheint alles in trockenen Tüchern zu sein. Rund 170 Quadratmeter werden an die alte Schule angebaut. Damit verschafft sich die Gemeinde den ersehnten zusätzlichen Raum für kirchliche Veranstaltungen, Versammlungen und Administration. Die alte Schule konnte dem Platzbedarf nicht mehr entsprechen.

Um dem langen alleeartigen Gang, der an der alten Schule vorbeiführt, nicht in die Quere zu kommen, wird der Anbau um 2,5 Meter Richtung Kirkevej verschoben.

Skizze vom Anbau, der durch einen gläsernen Zwischengang mit der alten Schule verbunden werden soll. Foto: Arkitekterne Blaavand & Hansson A/S

Das Herzstück des neuen Trakts ist der Versammlungsraum. „Der bietet Platz für bis zu 85 Menschen. Das ist ein großer Gewinn“, so die Gemeinderatsvorsitzende.  

Eine großzügige Garderobe, eine Herren-, eine Damen- und eine Behindertentoilette sowie ein Abstellraum vervollständigen den neuen Trakt, der durch einen gläsernen Übergang mit der alten Schule verbunden ist.

„Der Versammlungsraum der alten Schule wird zu einer Küche umgebaut. Es gibt zwei neue Eingänge. Einmal in der alten Schule und dann einen zweiten am Ende des Anbaus“, ergänzt Nedergaard.

Es wird teurer

Wegen des immer wieder verschobenen Anbaus hat der Kirchengemeinderat die Investitionssumme anheben müssen. Ursprünglich war man von 7 Millionen Kronen ausgegangen. „Das war aber nicht mehr einzuhalten. Wir sind bei 9,5 Millionen Kronen gelandet“, erwähnt die Vorsitzende. „Das hängt mit den Material- und Baukosten zusammen, die seit Corona und dem Ukrainekrieg gestiegen sind. Wir nehmen das so hin.“

Für die Bausumme ist der Tingleffer Kirchengemeinde ein Darlehen gewährt worden.

Herzstück des Anbaus ist der 123 Quadratmeter große Saal, der Versammlungen für bis zu 85 Menschen ermöglicht. Foto: Arkitekterne Blaavand & Hansson A/S

Bei der Wärmeversorgung im neuen Trakt beschäftigten den Rat mehrere Optionen.

„Im Raum stand unter anderem die Nutzung von Erdwärme. Diese Lösung hätte Baukosten zwischen 600.000 und 700.000 Kronen bedeutet. Wir haben uns entschieden, auf Naturgas zurückzugreifen, bis die geplante Fernwärmeversorgung in Tingleff steht. An die möchten wir uns dann ankoppeln und sie auch für die Kirche nutzen“, erwähnt Haldis Nedergaard.

Kirchenkaffee

Das neue Gemeindehaus soll Bürgerinnen und Bürgern der dänischen Gemeinde und der Nordschleswigschen Gemeinde in Verbindung mit Trauerfeiern zur Verfügung stehen. Angedacht ist, dass der Raum und die Küche nach Beerdigungen für Zusammenkünfte mit Kaffeetrinken genutzt werden können.

„Die Details und die Bedingungen für die Vermietung werden aber erst nach Fertigstellung des Anbaus geklärt“, so Nedergaard.

Solch eine Nutzung müsse mit Veranstaltungen der Inneren Mission, mit Konfirmations- und Minikonfirmationsunterricht sowie Treffen anderer Gruppen, etwa der Kirchenchöre, abgestimmt werden.

Natürlich könne der neue Trakt auch vom Pfarrbezirk der deutschen Gemeinde genutzt werden, falls gewünscht. „Da verfahren wir wie bisher. Das ist für uns selbstverständlich“, betont die Gemeinderatsvorsitzende.

  

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