Man kannte und schätze ihn als ruhigen, zurückhaltenden und umgänglichen Mann. Karl-Joachim Muntzeck, meist nur „Jochen“ genannt, ist 86-jährig gestorben. 

„Jochen ist friedlich eingeschlafen“, wie es in der Traueranzeige der Familie formuliert ist.

Jochen Muntzeck hinterlässt Ehefrau Annamari, mit der er seit der Heirat 1963 gemeinsam durchs Leben ging. Im vergangenen Jahr konnte Diamanthochzeit (60 Jahre verheiratet) gefeiert werden. 

Um den Verstorbenen trauern neben Annamari die Kinder Maria in Mögeltondern (Møgeltønder) sowie Thomas und Carola, die in Tingleff wohnen. Sieben Enkel- und zwei Urenkel haben eine liebe Bezugsperson verloren.

Jochen Muntzeck wurde in Kiel geboren und wuchs in Ladelund (Kreis Schleswig-Flensburg) auf. Nach der Schulzeit machte er eine Elektrikerlehre. Er traf seine Annamari, eine geborene Cornelsen aus Eggebek (Eggebæk) bei Tingleff. 1963 heirate er sie, deren Familie der deutschen Volksgruppe angehört. 

Durch Annamari wurde auch Jochen Teil der Minderheit. 

Hausmeister im Deutschen Haus

Nachdem das Paar zunächst auf Annamaris Familienhof in Eggebek (Eggebæk) lebte und danach vorübergehend in Seegaard (Søgaard), zog es sie nach Groß-Jündewatt. Dort waren die beiden 13 Jahre lang das Hausmeisterpaar des Deutschen Hauses, das früher als Schule genutzt wurde.

Es folgte Anfang der 80er-Jahre der Umzug nach Tingleff, wo Annamari und Jochen seither wohnten und zu Nachbarn einen freundschaftlichen Kontakt pflegten.

Nach einem arbeitsreichen Leben – beide arbeiten nach dem Umzug nach Tingleff in einer Geflügelschlachterei in Pattburg (Padborg) – wurde der Ruhestand eingeläutet. 

Singen und Bierkrüge

Radfahren, Spaziergänge und Reisen, vorzugsweise nach Bayern, standen auf dem Aktivitätsprogramm der Muntzecks. Jochen war viele Jahre zudem Mitglied der Grenzlandsänger, ein kleiner Chor, der auf beiden Seiten der Grenze auftrat. 

Mit zunehmendem Alter ging es bei Jochen ruhiger zu. Gegen Langeweile ließen er und Annamari sich aber stets etwas einfallen. Jochen war Bierkrügesammler, und in den eigenen vier Wänden wurde dann auch einfach mal eigenes Bier hergestellt. 

Eine große Lücke ist nicht nur in der Familie, sondern auch im Freundeskreis von Jochen und Annamari entstanden. Viele Jahre traf sich ein enger Kreis regelmäßig und verreiste auch gemeinsam. Das wurde zuletzt weniger. Nun wird Jochen ganz fehlen.

Die Beisetzung zur Trauerfeier findet am Donnerstag, 21. März, ab 11 Uhr in der Kirche zu Tingleff statt.