Nachruf

Mariechens Herz hat aufgehört zu schlagen

Mariechens Herz hat aufgehört zu schlagen

Mariechens Herz hat aufgehört zu schlagen

Bülderup-Bau/Bylderup-Bov
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Mariechen Johannsen ist in Bülderup-Bau verstorben (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Im Alter von 92 Jahren ist Maria Johannsen, von allen nur liebevoll „Mariechen“ genannt, nach zunehmender Altersschwäche in Bülderup-Bau für immer eingeschlafen. Für viele war sie eine ganz besondere Frau, die sich für die Mitmenschen innerhalb und außerhalb der Minderheit interessierte und einsetzte.

Sie war eine kluge, eine starke und eine herzensgute Frau, die gesundheitliche Rückschläge tapfer ertrug. In der Volksgruppe und außerhalb war sie geschätzt und respektiert.

Mit 92 Jahren ist Mariechen Johannsen in ihrer Seniorenwohnung im Engløkke  in Bülderup-Bau verstorben. Das Atmen fiel ihr zunehmend schwer, und sie musste viele Jahre mit einem stark nachlassenden Sehvermögen zurechtkommen.

Die Trauerfeier zur Beisetzung in der Kirche zu Bülderup (Bylderup) hat stattgefunden. Sohn Lorenz Peter, drei Enkel- und mittlerweile sechs Urenkelkinder haben einen lieben Menschen verloren.

Mariechen Johannsen ist 92-jährig eingeschlafen (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Zu ihrem 90. Geburtstag schrieb der „Nordschleswiger" über Mariechen Johannsen:

„Man kennt sie im Engløkke in Bülderup-Bau als ,die nette Dame’ von nebenan. Maria Johannsen, von allen nur Mariechen genannt, vollendet am Sonnabend, 29. Mai, ihr 90. Lebensjahr.

Die Jubilarin ist eine geborene Jepsen aus Stübbek (Stubbæk). 1955 heiratete sie Jes Peter Johannsen aus Bredewatt (Bredevad).

Das Ehepaar übernahm dessen Elternhof. Mariechen Johannsen war ihrem Mann bei den täglichen Arbeiten stets eine große Hilfe. Den Hof verkauften sie 1993 und zogen in ein Eigenheim am Åløkke in Bülderup-Bau.

Jes Peter verstarb 1996.

Mariechen Johannsen blieb noch viele Jahre auf dem Anwesen wohnen, wo sie sich um Haus und Garten kümmerte.

In Vorständen aktiv

Später zog sie dann in den Wohnkomplex am Engløkke, wo man sie als freundliche und zuvorkommende Frau kennt.

Mariechen Johannsen engagierte sich über 30 Jahre als Kirchenvertreterin im Pfarrbezirk Buhrkall (Burkal) und war früher auch eine treibende Kraft im Sozialdienst Rapstedt (Ravsted), dem ehemaligen Krankenpflegeverein.

Mariechen Johannsen engagierte sich viele Jahre für die Nordschleswigsche Gemeinde im Pfarrbezirk Buhrkall. Auf dem Archivfoto von 2008 ist sie mit dem ehemaligen Pastor Günther Barten zu sehen. Foto: DN

Als treue ;Nordschleswiger`-Leserin informiert sie sich stets über die deutschen Vereine und Einrichtungen und hielt zeitweise engen Kontakt zum Deutschen Kindergarten Bülderup, wo sie bei Veranstaltungen half.

Gern hat sie auch an Veranstaltungen des Sozialdienstes Buhrkall teilgenommen.

Mit zunehmendem Alter zog sich die geistig noch frische Jubilarin etwas zurück, sie verfolgt aber nach wie vor das Geschehen um sich herum.

Treue Informantin

Die Jubilarin ist eine treue Informantin des ,Nordschleswigers`. Gibt es in ihrer Umgebung einen runden Geburtstag oder ein Ehejubiläum, das Erwähnung finden sollte, dann meldet sich Mariechen oft in der Tingleffer Redaktion.

Sie hat ein erstaunliches Erinnerungsvermögen und half selbst ihrem Sohn Lorenz Peter auf die Sprünge, wenn der etwas gerade nicht weiß, wie der Sohn dem „Nordschleswiger“ mit einem Schmunzeln berichtet.

Auch guten Rates fürs Backen oder Kochen konnte sich der Sohn Lorenz Peter sicher sein, der in Stollig bei Apenrade (Aabenraa) wohnt."

 

 

 

 

 

     

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“