Tag der offenen Tür
Maiken hat im Kreativen Haus das richtige Umfeld für ihre Praxis gefunden
Maiken hat im Kreativen Haus das richtige Umfeld für ihre Praxis gefunden
Maiken hat im Kreativen Haus das richtige Umfeld gefunden
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Dass ein Mix aus Menschen verschiedenster Fähigkeiten und Fertigkeiten unter einem Dach befruchtet, findet die zweisprachige Therapeutin. Dass der Name des Hauses indes vielleicht einer „Überholung“ bedarf, steht auf einem anderen Blatt. Am Sonnabend können Interessierte das Konglomerat aus Secondhand-Handel, Tonstudio, verschiedenen Werkstätten und unterschiedlichen Therapiepraxen aus nächster Nähe anschauen.
Eine Umbenennung von „Det kreative Hus“ steht schon länger im Raum. Schließlich beherbergt das Gebäude mit der Adresse Haderslevvej 1 in Apenrade keineswegs nur künstlerische, gestalterische oder erfinderische Schöpfergeister. Davon können sich Besuchende am Sonnabend, 9. November, zwischen 11 und 15 Uhr selbst ein Bild machen, wenn sie die Einladung zum „Tag der offenen Tür“ annehmen.
Im Parterre links befindet sich zum Beispiel die Praxis der ganzheitlichen Therapeutin Maiken Schou Christensen.
Wohliges Ambiente
Wenn man sich einen Praxisraum als kühl und nüchtern vorstellt, dann muss man beim Betreten in Maikens Reich umdenken. Die Wände sind in einem freundlichen Grünton gestrichen. In einer Ecke stehen zwei eher schlichte Stühle an einem Tisch, und an der gegenüberliegenden Wand befindet sich eine Behandlungspritsche. Doch zwei gemütliche Sessel in der Mitte des Raumes fordern die Besuchenden förmlich dazu, sich dort hineinfallen zu lassen; sofort breitet sich ein Gefühl der Geborgenheit aus.
Dass sich Maiken bei der Einrichtung ihrer Praxis viele Gedanken gemacht hat, spürt man sofort. Die Möbel sind bequem – der Raum strahlt eine gewisse Gemütlichkeit aus. Es ist aber ein professioneller Praxisraum und ähnelt mitnichten einer okkulten Hexenküche. „Nee, das wäre auch schlimm“, sagt sie und lacht.
Zurück nach Nordschleswig
Die 54-Jährige stammt aus Ekensund (Egernsund), hat aber viele Jahre im Ausland gelebt, zuletzt in Deutschland. Als sie sich entschied, wieder in ihre Heimat zurückzukehren, fand die Familie, zu der auch drei Kinder gehören, ein geeignetes Haus in der Nähe von Rothenkrug (Rødekro).
Da die Kinder in Deutschland eingeschult wurden, war es für Maiken fast eine Selbstverständlichkeit, sie bei ihrer Rückkehr in die nordschleswigsche Heimat in eine Schule der deutschen Minderheit zu schicken. „Meine Eltern gehörten zwar nicht der deutschen Minderheit an, dennoch kann ich fast von mir behaupten, in der Minderheit aufgewachsen zu sein“, sagt Maiken Christensen und lacht. „Schuld“ waren die Nachbarn in Ekensund. Maiken freundete sich als kleines Mädchen schnell mit den Nachbarskindern an. „Ich bin mit deren Familien zu allen möglichen Veranstaltungen mitgenommen worden. Ich war ganz oft auf dem Knivsberg“, erzählt sie.
Mit dieser engen Verbindung zu diesen Nachbarfamilien erklärt sich auch ihr akzentfreies Deutsch. Bei der Schulwahl spielten bei der Rückkehr nach Nordschleswig für die Familie Christensen außer der Sprache Deutsch auch noch weitere Parameter eine Rolle. „Die kleineren Klassengrößen sagten uns natürlich auch zu“, unterstreicht Maiken Schou Christensen.
Befruchtender Mischmasch
Sie war vor Corona in einer Gemeinschaftspraxis tätig. Nach dem Lockdown wuchs in ihr der Wunsch nach einer eigenen Praxis. Seit einem knappen Jahr kann sie sich jetzt die Adresse Haderslevvej 1 auf die Visitenkarte schreiben. Sie bietet ganzheitliche Therapien und Kinesiologie an. „In einem modernen Neubau könnte ich nicht praktizieren. Gerade, dass es ein Gebäude mit einer langen Geschichte ist, hat mir vom ersten Moment zugesagt“, unterstreicht Maiken Schou Christensen. Auch das Konglomerat aus Secondhand-Handel, Tonstudio, verschiedenen Werkstätten und Therapiepraxen findet sie persönlich sehr befruchtend.
Neben der eigenen Praxis möchte sie gerne auch wieder ihren Kursbetrieb – wie vor Corona – aufnehmen. Maiken tüftelt momentan an einem Vortrag zum Thema, wie man sich die Altersdemenz vom Leib hält – maßgeschneidert für Seniorinnen und Senioren. „Kopffit im Alter“ lautet da ihr Arbeitstitel.
„In der Praxis verwende ich gerne systemische Aufstellungen, um mit der Patientin oder dem Patienten den Auslöser ihrer oder seiner Beschwerden zu finden. Vielfach ist auch eine Umstellung der Ernährung hilfreich. Die Kinesiologie kann zudem unterstützend helfen“, erläutert Maiken ihre Arbeitsmethoden. „Ich beginne aber immer mit einer gründlichen Anamnese“, betont sie. Maiken Schou Christensen bietet ihre Dienste in deutscher und in dänischer Sprache an.
Beim „Tag der offenen Tür“ am Sonnabend kann man Maiken in ihrer Praxis kennenlernen, während die Kinder die Möglichkeit haben, Steine zu bemalen.