Abfallwirtschaft
Sperrmüll nicht mehr nach Kobro: „Das wäre schon bedauerlich“
Sperrmüll nicht mehr nach Kobro: „Das wäre schon bedauerlich“
Sperrmüll nicht nach Kobro: „Das wäre bedauerlich“
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Der Secondhandshop der Hilfsorganisation „Kirkens Korshær“ in Bülderup-Bau sortiert regelmäßig gespendete Sachen aus und bringt sie zum nahe gelegenen Recyclinghof Kobro. Fällt dieser weg, wie es ein Strukturentwurf vorsieht, müssen längere Fahrten gemacht werden. Es könnte auch noch ein ganz anderes Problem hinzukommen, sagen die Verantwortlichen.
Es werden nicht jede Woche ausgemusterte Sachen mit dem Anhänger zum Recyclinghof Kobro weggebracht. Zwei bis dreimal im Monat aber schon, sagt Bodil Petersen vom Ladenausschuss des ehrenamtlichen Secondhandgeschäfts von „Kirkens Korshær“ in Bülderup-Bau.
„Es wäre für uns daher schon bedauerlich, wenn in Zukunft kein Material mehr nach Kobro gebracht werden kann, weil der Platz nur noch Grünabfälle annehmen soll“, so die Kassiererin des ehrenamtlichen Ausschusses.
Laut eines Ansatzes der Versorgungsgesellschaft „Arwos“ müsste eine neue Struktur her, um den Anforderungen einer nachhaltigen Abfallwirtschaft besser entsprechen zu können. Nur noch zwei zentrale Recyclinghöfe in Pattburg (Padborg) und Apenrade (Aabenraa) wären demnach angebracht. Kobro könnte als Annahmestelle für Grünabfälle bleiben, so die Überlegung.
Auch wenn es die Menschen stets gut meinen, wenn sie Kleidung, Schuhe, Möbel, Haushaltswaren und andere Gebrauchsgegenstände an den Bülderup-Bauer Laden spenden, „sind stets auch viele Sachen dabei, die sich nicht für den Weiterverkauf eignen. Die Sachen müssen dann weggebracht werden, und dabei fällt so einiges an“, erzählt Bodil Petersen.
Geringere Spendensumme wegen höherer Fahrkosten
Das Wegbringen übernehmen Freiwillige, die Auto und Anhänger stellen. „Sie bekommen einen Fahrkostenzuschuss. Da die Wege nach Pattburg oder Apenrade länger sind, müssten wir den Fahrkostenzuschuss anheben. Das verringert dann die Einnahmen, die wir für den guten Zweck weitergeben“, so die Kassiererin.
Vor demselben Problem steht der Laden von „Kirkens Korshær“ in Tingleff. Auch die Gruppe dort bringt regelmäßig Sachen weg, die niemand mehr haben möchte.
Statt 10 Minuten würde die Anfahrt zu den Wertstoffhöfen in Apenrade oder Pattburg rund eine halbe Stunde dauern. Das sei noch überschaubar, ärgerlich seien aber die höheren Fahrkosten.
Bodil Petersen und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter beschäftigt noch ein anderes Phänomen, das zu einem großen Problem werden könnte, sollte Kobro als Annahmestelle wegfallen. Schuld wäre dann aber nicht die Kommune. Zumindest nicht direkt.
Bitte nicht als Kobro-Ersatz nutzen
„Auch Bürgerinnen und Bürger haben mit der Änderung einen längeren Weg. Wir können nur hoffen, dass sie uns nicht als Ersatz nutzen und ganz viel zu uns bringen, was eigentlich gleich auf den Recyclingplatz oder in die Mülltonne gehört“.
Man müsse das aber ganz vorsichtig kommunizieren, „damit die Menschen keinen Bogen um uns herum machen, denn wir sind natürlich nach wie vor an Sachen interessiert, die sich für den Weiterverkauf eignen und somit einen guten Zweck erfüllen“, betont Bodil Petersen.
Ähnlich sieht es Vorstandskollegin Laila Sølvhøj. „Manchmal stellen Personen einen Anhänger oder auch so Sachen hier ab und sagen uns, dass wir all das herausnehmen können, was wir für gut befinden. Der Rest würde dann wieder mitgenommen werden. Das ist natürlich eine optimale Lösung. Es lässt sich aber nicht immer so machen, da auch außerhalb unserer Öffnungszeiten Sachen abgegeben werden“, so die ehrenamtliche Helferin.
Auch sie hofft, dass der Bülderup-Bauer Laden bei einem Wegfall von Kobro als Sperrmüll-Annahmestelle nicht zur Ausweichstation mutiert. Man könne da nur an die Vernunft und an das Verantwortungsbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger appellieren.
Nachhaltigkeit im Blick
Man vermeide auch selbst, Sachen wegzuschmeißen. „Wenn etwas gar nicht zu gebrauchen ist, schaffen wir es weg. Intakte Dinge aus dem Laden, die bei uns kein Kaufinteresse finden, bringen wir zur zentralen Sammelstelle nach Lunderskov. Dort können sich andere Filialen von Kirkens Korshær bedienen, wenn sie meinen, Kundinnen und Kunden dafür zu haben“, so Laila Sølvhøj zum Nachhaltigkeitsprinzip der Hilfsorganisation.