Politik

Farvel Brüssel: Peter Kofod wird DF-Gruppenchef

Haderslebener EU-Politiker wird DF-Gruppenchef

Haderslebener EU-Politiker wird DF-Gruppenchef

Hadersleben/Haderslev
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Peter Kofod kehrt Brüssel den Rücken – für ihn ein Abschied ohne Wehmut. Foto: Ute Levisen

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Für Peter Kofod Hristov aus Hadersleben war die soeben überstandene dänische Parlamentswahl eine Schicksalswahl. Gut drei Jahre war er der Entsandte der Dänischen Volkspartei im EU-Parlament. Jetzt kehrt der Politiker zurück in die Heimat – als frischgebackener Gruppenchef seiner Partei.

Peter Kofod macht keinen Hehl daraus, dass er Brüssel mit Freude den Rücken kehrt: Zwar sei er dankbar für die Erfahrung und das Netzwerk aus seiner Zeit in Brüssel und Straßburg, doch in Brüssel habe er politischen Gegenwind zu spüren bekommen, wie Kofod verrät.

Kofod übt Kritik an Brüssel

Er habe in einer schwierigen Situation dennoch sein Bestes gegeben. Schwierig deshalb, weil sich der Politiker außen vor gelassen fühlt. Es sei eine Durststrecke gewesen: Das EU-Parlament versuche bewusst, die national eingestellten Parteien vom Einfluss fernzuhalten, so Kofod.

Fraktionschefs unter sich: Peter Kofod und Signe Knappe, Fraktionschefin für Venstre im Kommunalparlament, hier zu sehen beim Ringreiterfest in Wittstedt (Vedsted) Foto: Ute Levisen

Er packt zurzeit mit Freude seine Koffer, um nach Hadersleben und vor allem in das dänische Parlament Folketing zurückzukehren. Dort gibt es Arbeit genug. Die Fraktion seiner Partei hat Peter Kofod soeben zum neuen Gruppenvorsitzenden gewählt. Er werde das Seine dazu beitragen, dass die Dänische Volkspartei „stark“ auf die politische Bühne zurückkehre, verspricht der Haderslebener. Seinen Einsatz für Grenzkontrollen wird er unvermindert fortsetzen, wie der neu gewählte Gruppenchef in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger" sagt.

Seit 2019 hat Peter Kofod in der Fraktion Identität & Demokratie (I&D) im EU-Parlament gewirkt. Diese Fraktion vereint Mitglieder aus zehn Mitgliedsstaaten, die sich für die Souveränität und Identität der europäischen Nationalstaaten einsetzen.

Notwendige Neuwahl

Der ausgebildete Volksschullehrer hatte von 2015 bis 2019 einen Sitz im Folketing. Von 2014 bis 2015 war er Abgeordneter des Haderslebener Kommunalparlaments. Bei der jüngsten Parlamentswahl ist Peter Kofod mit 3.875 Stimmen wiedergewählt worden. Ihm fällt somit eines der nunmehr fünf verbliebenen DF-Mandate zu.

Der frühere DF-Fraktionsvorsitzende René Christensen unterlag der früheren Parteichefin Pia Kjærsgaard im Kampf um das Mandat der Dänischen Volkspartei im Wahlkreis Seeland, was eine Neuwahl erforderlich gemacht hatte. Christensen wird Kofods Stellvertreter in der Partei.

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