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Ulla Viotti: 90 Jahre und noch voller Ideen

Ulla Viotti: 90 Jahre und noch voller Ideen

Ulla Viotti: 90 Jahre und noch voller Ideen

Apenrade/Aabenraa
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Das Kunstwerk Bibliotheca hat Ulla Viotti aus 10.000 Ziegelsteinen geschaffen. Zum Vergleich: Die „Telemauer“ in Apenrade besteht aus 18.000 Steinen. Foto: privat

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Die Erschafferin der Apenrader „Telemauer“ wurde in diesem Jahr mit einem der größten schwedischen Bildhauerpreise bedacht.

Die schwedische Ziegelkünstlerin Ulla Viotti, die unter anderem die Apenrader „Telemauer“ kreiert hat, konnte am Montag, 20. November, ihren 90. Geburtstag feiern. Sie lebt in Brantevik, einer Ortschaft in der Gemeinde Simrishamn in der Provinz Schonen (Skåne).

Obwohl es mittlerweile 30 Jahre her ist, dass sie im Auftrag der nordschleswigschen Fernmeldegesellschaft Tele Sønderjylland ihr ikonisches Kunstwerk für den Firmenhauptsitz in Apenrade entwarf, pflegt sie weiterhin enge Kontakte nach Nordschleswig.

Trotz ihres hohen Alters ist sie noch immer künstlerisch aktiv und hat noch viele Ideen und Skizzen für weitere Kunstwerke. In diesem Jahr wurde sie mit einem Preis der Königlichen Kunstakademie in Stockholm für ihr künstlerisches Wirken geehrt.

„Bibliotheca“ steht im Skulpturenpark des schwedischen Kunst- und Kulturzentrums Kivik in Österlen. Foto: Anders Norrsell

Ziegel aus Nübelnoor

Ihr vorerst letztes großes Werk bestehend aus 10.000 Ziegelsteinen wurde 1993 im Kunst- und Kulturzentrum, Kivik Art Centre, in Österlen im südlichen Schweden errichtet. Es trägt den Titel „Bibliotheca“. Es handelt sich um einen kreisrunden Turmbau, in dessen Inneren sich eine Art steinerne Bibliothek befindet, mit 2.000 „Büchern“ schwedischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus besonderen Ziegeln. Diese Ziegelsteine wurden der Künstlerin von der Ziegelei Petersen Tegl aus dem nordschleswigschen Nübelnoor (Nybølnor) geschenkt, mit der Ulla Viotti bei der Erstellung der Apenrader Telemauer eine enge Zusammenarbeit einleitete.

Im Juni dieses Jahres konnte in Apenrade die Wiedereinweihung des Viotti-Kunstwerks gefeiert werden, nachdem die „Telemauer“ fast 15 Jahre auf einer Mülldeponie gelagert wurde. Foto: Karin Riggelsen

Just dieses Kunstwerk aus dem Jahr 1993 sorgte weltweit für Schlagzeilen, weil es 2008 für den Bau einer Drive-in-Bäckerei an der H. P. Hanssens Gade weichen musste. 15 Jahre fristete das Kunstwerk ein trauriges Dasein auf einer kommunalen Mülldeponie in Süderhostrup (Sdr. Hostrup) bis es in diesem Jahr am Gasværksvej (hinter der Sønderjyllandshalle) zu neuen Ehren kam.

 

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