Geschichte und Kultur
Entwicklung des Fröslevlagers: Delegation traf sich mit dem Kulturausschuss
Entwicklung des Fröslevlagers: Delegation traf sich mit dem Kulturausschuss
Zukunft des Fröslevlagers: Delegation zu Gast in Kopenhagen
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Der gesamte Vorstand des Fröslevlagers – einschließlich Bürgermeister Jan Riber Jakobsen – ist nach Kopenhagen gereist, um mit dem Kulturausschuss des Folketings über den Entwicklungsplan für das Fröslevlager und über damit verbundene Investitionen zu sprechen. Geld gab es (noch) nicht, Jakobsen zeigt sich nach dem Treffen aber zuversichtlich.
15 Minuten hatte man auf Christiansborg mit dem Kulturausschuss sprechen können, berichtet Apenrades Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative), der kraft Amtes Vorsitzender des Trägervereins Fröslevlager ist.
Er hatte sich mit dem Vorstand des in erster Linie als Museum bekannten Lagers bei Pattburg (Padborg) nach Kopenhagen begeben, um die Entwicklungspläne für die Einrichtung zu beschreiben und auf hohe Sanierungskosten aufmerksam zu machen. Der Vorstand besteht aus Stadtratsmitgliedern der Kommune Apenrade.
„Wir haben die Gelegenheit genutzt, um das Frøslevlager als nationalen Schatz und das Entwicklungsprojekt, an dem wir seit Langem arbeiten, vorzustellen. Das Lager ist das authentischste der verbliebenen Lager, die über die Zeit vom Krieg zum Frieden und die Bemühungen der dänischen Gesellschaft erzählen, die Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg zu bewahren“, so Jakobsen in einer schriftlichen Antwort an den „Nordschleswiger“.
Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?
Er macht keinen Hehl daraus, dass es beim Treffen auch um Geld ging: „Die Umbau- und Sanierungssumme wird vorerst auf 100 bis 120 Millionen Kronen geschätzt. Die Kommune Apenrade hat in den vergangenen Jahren 15 Millionen Kronen beigesteuert. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten. Im Rahmen unserer Präsentation haben wir um eine staatliche Unterstützung in Höhe von 75 Millionen Kronen gebeten“, so der Bürgermeister.
Das ist kein Pappenstiel, dennoch ist Jan Riber zuversichtlich, dass der Staat einspringt.
„Das Fröslevlager wurde seinerzeit vom Staat errichtet, um dänische Widerstandskämpfer zu retten. Diese Dänen und ihre Nachkommen verdienen es, dass der einzige authentische Ort, der sie im ganzen Land verbindet, erhalten bleibt und gestärkt wird. Daher meinen wir, dass der Staat die Hauptverantwortung für das Entwicklungsprojekt übernehmen müsste.“
Multifunktionale Stätte mit Respekt vor der Geschichte
Ziel sei es, das Lager als Museum und Gedenkstätte mit Respekt vor der Geschichte optisch aufzuwerten. Bei der Planung spiele dabei auch der Tourismus eine Rolle.
Angestrebt werde „eine Modernisierung des Fröslevlagers sowie eine Modernisierung des Empfangsbereichs durch die Errichtung eines Ankunfts- und Wanderzentrums als Teil des Heerweg-Projekts“.
„Der Kulturausschuss nahm unseren Vortrag positiv zur Kenntnis. Unser nächster Schritt ist, dass wir das Projektmaterial fertigstellen, um dann Fördergelder bei relevanten Partnern zu beantragen“, so Jakobsen.