Geschichte und Kultur

Fröslevlager: Mit noch anschaulicherem Material zur staatlichen Förderung

Fröslevlager: Mit noch anschaulicherem Material zur staatlichen Förderung

Fröslevlager: Noch anschaulicher zur staatlichen Förderung

Fröslee/Frøslev
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Mit solchen Visualisierungen des umgestalteten Fröslevlagers hofft der Trägerverein beim Kulturausschuss in Kopenhagen punkten und Zuschüsse generieren zu können. Foto: Aabenraa kommune

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Die Sanierung der Trakte des Museums Fröslevlager und die Umgestaltungspläne zu einem kulturellen Anziehungspunkt bedeuten für die Kommune Apenrade als Hausherr und Träger hohe Kosten. Der Erwartung, dass der Staat einen hohen Millionenbetrag für die Kulturstätte mit nationaler Bedeutung zusteuert, soll nun Nachdruck verliehen werden.

75 Millionen Kronen: Diese Summe hätten der Vorstand der körperschaftseigenen Einrichtung Frösleelager gern vom Staat für die anvisierte Sanierung und Umgestaltung des einstigen Gefangenenlagers, das nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges errichtet wurde. Nach dem Krieg diente das Lager zur Internierung von Landesverrätern und Nazi-Sympathisanten, zu denen viele Angehörige der deutschen Minderheit gezählt wurden. 

Das Hauptargument aus Apenrade für einen Staatszuschuss: Das Lager und seine Trakte, von denen einige eine Abteilung des Nationalmuseums sind, haben eine nationale Bedeutung und sind somit von nationalem Interesse. An den geschätzten Gesamtkosten von über 100 Millionen Kronen müsste sich der Staat daher in hohen Maße beteiligen, so der Ansatz.

Weiter am Ball bleiben

Erst kürzlich war der Vorstand des Trägervereins Fröslevlager, bestehend aus Stadtratsvertreterinnen und -vertretern und Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative) als Vorsitzender im Kulturausschuss vorstellig geworden, um für eine Mitfinanzierung des Staats zu werben. 

Anfang Januar 2023 gab es bereits einen Zuschuss in Höhe von drei Millionen Kronen für eine energetische Sanierung. Immerhin, aber es darf oder sollte gern um einiges mehr sein, so die Botschaft des Trägervereins. 

Auf taube Ohren stieß die Delegation beim Besuch in Kopenhagen laut Fazit des Bürgermeisters nicht, eine konkrete Zusage, geschweige denn einen gedeckten Scheck, bekam man allerdings auch nicht.

Folketingspolitikerinnen und -politiker, die die Kommune Apenrade als Fürsprecher zu gewinnen hoffen, meldeten zurück, dass sie gern einen detaillierteren und noch anschaulicheren Entwurf des Visions- und Handlungsplans hätten. 

Stichhaltige Vorlage

Gesagt, getan! Der Freizeitausschuss hat zugestimmt, den bisherigen Entwurf zu überarbeiten und noch anschaulicher zu machen. 

 

Vorderseite des aktualisierten Visions- und Handlungsplans für das Fröslevlager Foto: Aabenraa kommune
Fröslevlager soll eine Kombination aus Museum, Gedenk- und Kulturstätte werden. Foto: Aabenraa kommune

Laut Zeitplan wird der druckfrische neue „Prospekt“ jetzt Anfang März dem Kulturminister, den Mitgliedern des Kulturausschusses, den nordschleswigschen Folketingsabgeordneten und auch dem Apenrader Stadtrat zugeschickt, mit der Hoffnung, damit noch bessere Überzeugungsarbeit leisten zu können und im kommenden Haushalt berücksichtigt zu werden.

Mitte März ist ein Treffen mit dem Direktor des Nationalmuseums und mit dem Leiter des Fröslevmuseums geplant, und im Mai sind nordschleswigsche Folketingsmitglieder zur 4.-Mai-Feier anlässlich der Befreiung Dänemarks 1945 eingeladen, wie aus dem Tagesordnungspunkt des Freizeitausschusses hervorgeht.

Bis August sollen dann auch alle anderen Folketingspolitikerinnen und -politiker mit Infos und Argumenten gefüttert werden, damit das Fröslevlager in den Haushaltsentwurf für 2025 aufgenommen wird, den das Folketing im November verabschiedet.

Modellentwurf für das künftige Fröslevlager Foto: Aabenraa kommune
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