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Leidenschaft für Zahlen und Fußball führt Patrick Dam ins Nationalteam

Leidenschaft für Zahlen und Fußball führt Patrick Dam ins Nationalteam

Leidenschaft für Zahlen und Fußball führt Patrick ins Nation

Apenrade/Aabenraa
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Patrick Dam ist hauptberuflicher Performance Analyst der dänischen U21-Nationalmannschaft und in diesen Tagen Leiter der DBU-Fußballschule in Loitkirkeby. Foto: DN

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Die fußballerischen Fähigkeiten haben für die Nationalmannschaft nicht ganz gereicht. Ein Master in Wirtschaftswissenschaften hat dem 26-Jährigen doch noch den Sprung in eine DBU-Auswahl machen lassen. Die Sommerferien verbringt er wieder einmal bei der DBU-Fußballschule in Loitkirkeby.

Die Sommerferien sind nicht mehr so lang wie noch zu Studienzeiten, die DBU-Fußballschule in Loitkirkeby (Løjt Kirkeby) wollte er sich dennoch nicht entgehen lassen.

Patrick Dam ist in dieser Woche in seiner Heimatstadt zurück und zum dritten Mal Leiter der wieder einmal ausverkauften DBU-Fußballschule. In den acht Jahren davor war er entweder Trainer oder Trainerassistent.

Fußball und Ausbildung kombinieren

Der Spaß am Fußball und die Freude an der Talentförderung sind treibende Kräfte. Mittlerweile darf er das auch hauptberuflich machen. Seit dem 1. Oktober des vergangenen Jahres ist er Performance Analyst bei Dansk Boldspil Union (DBU), hauptsächlich für die U21-Nationalmannschaft.

„Fußball ist immer mein Lebensmittelpunkt gewesen, und gegen Ende meines Studiums ist mir klar geworden, dass Fußball und Ausbildung auch kombiniert werden können“, sagt Patrick Dam zum „Nordschleswiger“.

 

Der Laptop ist auch bei der DBU-Fußballschule ein Werkzeug für Patrick Dam. Foto: DN

Der 26-Jährige hat im vergangenen Sommer in Aarhus sein Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen.

„Ich habe Modelle entworfen, wie man den Ausgang von Fußballspielen vorhersehen kann, und habe darüber auch meine Masterarbeit geschrieben. Ich habe mir gedacht, dass dies auch mein Weg ins Fußballgeschäft sein könnte und habe mich beworben, als DBU einen Analytiker suchte. Ich habe mir gedacht, dass ich mit meinem datenbasierten Zugang etwas anzubieten hätte“, meint Patrick Dam, der nach zwei Anstellungsgesprächen auch den Job bekam.

Gegneranalyse 

„Bei meinem zweiten Gespräch musste ich eine Gegneranalyse machen, wie die dänische U21-Nationalmannschaft spielt, und diese Analyse Jesper Sørensen (damaliger U21- und heutiger Brøndby-Trainer, Anm.d. Red.) präsentieren. Meine fußballerische Erfahrung ist nicht besonders groß, aber zum Glück waren sie neugierig, was ich auf Basis meiner Masterarbeit beizutragen habe“, erzählt er.

Patrick Dam begann bei Løjt IF mit dem Fußball spielen, wechselte als Elfjähriger zum AaBK, kickte während seiner Studienzeit in der Dänemarkserie-Mannschaft von VRI in Aarhus und spielt weiterhin in der Dänemarkserie-Mannschaft von Skjold in Kopenhagen.

 

Patrick Dam arbeitet seit dem 1. Oktober für den dänischen Fußball-Verband. Foto: DN

„Die Zahlen und Daten können in vielerlei Hinsicht angewandt werden. Es ist eine größere Aufgabe, die Trainer davon zu überzeugen, dass alles nicht so ist, wie sie sich das in ihren Köpfen vorstellen. Ich versuche, die Trainer zu prägen, dass die Zahlen einige Dinge belegen, die sie nicht mit den eigenen Augen erkennen können“, sagt Patrick Dam.

Der 26-Jährige beschäftigt sich im Alltag in erster Linie mit der Videoanalyse.

Viel dazugelernt

„Ich schaue mir an, wie der Gegner in den verschiedenen Phasen agiert, beispielsweise im Spielaufbau. Ich zeichne unsere Trainingseinheiten auf und präsentiere Spielern und Trainerstab kurze Videoclips davon“, so Dam, der in erster Linie für die U21-Nationalmannschaft arbeitet, aber auch in den anderen Auswahlteams von DBU aushilft.

Da schauen auch mal Kasper Hjulmand und Morten Wieghorst bei den Sitzungen vorbei, doch es bleibt keine Zeit, in Ehrfurcht zu erstarren.

„Die Inputs, die man hat, werden gerne entgegengenommen, und es macht Spaß, Teil des Trainerstabs zu sein. Ich bin seit dem 1. Oktober da und habe schon wahnsinnig viel gelernt. Es macht Spaß, Fußball in einer ganz anderen Art und Weise zu betrachten“, meint Patrick Dam.

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