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Osterseminar: Europäische Jugendliche stellen die Weichen der Zukunft

Europäische Jugendliche stellen die Weichen der Zukunft

Europäische Jugendliche stellen die Weichen der Zukunft

Nordschleswig/Südschleswig
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Jugendliche aus einem Dutzend Minderheiten in Europa treffen sich in diesen Tagen im deutsch-dänischen Grenzland zum JEV-Osterseminar. Foto: Gwyn Nissen

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Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland veranstalten Osterseminar europäischer Volksgruppen auf dem Knivsberg.

„Wo kommst du her?“ Das war die häufigste Frage, als das Osterseminar der Jugend Europäischer Volksgruppen (JEV) am Sonnabend im Haus Nordschleswig in Apenrade (Aabenraa) eröffnet wurde.

Über 60 Jugendliche aus einem Dutzend Minderheiten in Europa treffen sich über Ostern im deutsch-dänischen Grenzland, um die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Die europäische Perspektive sei auch für die deutsche Minderheit wichtig, sagte der Vorsitzende des Deutschen Jugendverbandes für Nordschleswig, Jasper Andresen, der selbst schöne Erinnerungen an seine aktive JEV-Zeit hat.

Es sei daher ein Vergnügen, die vielen Jugendlichen zu sehen, nachdem das JEV-Seminar vor zwei Jahren wegen der Covid-Pandemie hatte verschoben werden müssen.

Beim JEV Osterseminar geht es vor allem um den Austausch zwischen den Jugendlichen. Foto: Gwyn Nissen

„Es ist schön, den JEV-Geist wieder zu spüren“, so Andresen. „Wenn man Menschen aus anderen Minderheiten in Europa trifft, dann lernt man etwas über andere, aber auch etwas über sich selbst und die eigene Minderheit kennen“, sagte Andresen bei der Eröffnung.

Am Vormittag hatten die Jugendlichen bei einem Büro-Hopping die verschiedenen Organisationen der deutschen und der dänischen Minderheit kennengelernt. Sowohl die dänische Minderheit in Südschleswig, als auch die deutsche Minderheit in Nordschleswig, sind Mitveranstalter des Osterseminars.

Themen wie Identität und Minderheitenleben stehen in den kommenden Tagen auf der Tagesordnung beim Osterseminar. Foto: Gwyn Nissen

Inspiration im Grenzland

Auch wenn das Osterseminar nun mit zweijähriger Verspätung nachgeholt werden könne, sei es immer noch eine gute Gelegenheit, die deutsch-dänische Region 102 Jahre nach der Grenzziehung näher zu studieren, meint der Präsident der Jugend Europäischer Volksgruppen, Andor Barabas.

„Ihr habt die Themen selbst ausgesucht und wisst daher, worauf ihr euch beim Osterseminar einlässt“, so Barabas. Es gehe ums Zusammenwachsen (Motto: Growing together):

„In dieser Hinsicht hoffe ich, dass ihr euch gegenseitig inspiriert und inspirieren lässt und vieles mit nach Hause nimmt.“

Bei Workshops geht es in den nächsten Tagen unter anderem um Identität – auch von Minderheiten innerhalb der Minderheit – und wie man Minderheitenrechte verteidigen kann.

Außerdem lernen die Jugendlichen die deutsch-dänische Grenzregion kennen, und sollen die Bedeutung des hiesigen Minderheitenmodels für andere Regionen Europas einschätzen.

Zusammenarbeit der Minderheiten

Im Namen der dänischen Minderheitenverbände sprach Sibylla Nitsch vom Südschleswigschen Wählerverband ein Grußwort an die Jugendlichen. Sie erinnerte daran, dass es in der Grenzregion neben der deutschen und der dänischen Minderheit auch die friesische Volksgruppe gibt.

Das Osterseminar sei in gewisser Weise auch historisch, weil die Zusammenarbeit zwischen den Minderheiten im Grenzland nicht immer freundschaftlich gewesen sei. Das Osterseminar sei ein Zeichen, wie weit man im Grenzland gekommen sei, so Nitsch.

Sie hofft zudem, dass die Jugendlichen beim Osterseminar der Region hier neue Impulse geben können. „Wir brauchen das“, sagt die junge SSW-Politikerin.

 

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