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Angeblich Drogenschmuggel: Freispruch nach über 100 Tagen Haft

Angeblich Drogenschmuggel: Freispruch nach langer U-Haft

Angeblich Drogenschmuggel: Freispruch nach langer U-Haft

Kjeld Thomsen/„JydskeVestkysten"
Sonderburg/Sønderborg
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Ein 65-jähriger Lastwagenfahrer ist am Sonderburger Gericht vom Vorwurf des Drogenschmuggels freigesprochen worden. Foto: Karin Riggelsen

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Nicht schuldig: Ein Martyrium hat ein 65-jähriger Brummifahrer aus Deutschland erlebt. Er wurde im November vergangenen Jahres wegen des Verdachts auf Haschisch-Schmuggel verhaftet. Am Gericht in Sonderburg folgte nun der Freispruch.

Die Erleichterung beim 65-jährigen Lastwagenfahrer aus Deutschland war im Gerichtssaal in Sonderburg am Donnerstag deutlich zu spüren, berichtet „JydskeVestkysten“.

Der Brummifahrer war soeben freigesprochen worden, mit dem Transport von knapp 150 Kilogramm Haschisch mit einem Schwarzmarktwert von rund 7,5 Millionen Kronen etwas zu tun gehabt zu haben.

Laut „JydskeVestkysten“ wurde diese Drogenmenge Ende November vergangenen Jahres im Laderaum des Lastwagens gefunden, mit dem der 65-Jährige für seinen Arbeitgeber in Deutschland über den Autobahngrenzübergang Fröslee (Frøslev) auf dem Weg nach Dänemark war. Die dänische Polizei hatte einen Tipp bekommen.

Nicht selbst verladen

Der Mann hatte die Fracht – Kinderbücher und Stallinventar – nicht selbst geladen, und es hatte nichts darauf hingedeutet, dass der 65-Jährige von den Drogen etwas gewusst hat, so die Urteilsbegründung.

An den Behältern, in denen sich die Drogen befanden, wurden keine DNA-Spuren von ihm festgestellt.

Zielort war Herning, von wo aus Teile der Ladung nach Kolding und Bollersleben (Bolderslev) weitergeleitet werden sollten.

108 Tage hatte der Brummifahrer in U-Haft gesessen. Er hat Anspruch auf Schadenersatz.

Die Anklagevertretung hatte zweieinhalb Jahre Gefängnis gefordert.

Der Chef nun Hauptverdächtiger

Die Fracht hatte der Chef des 65-Jährigen gepackt. Dieser gilt nun als Hauptverdächtiger.

Er ist in Deutschland bereits mit dem Vorwurf konfrontiert worden, befindet sich durch die Zahlung einer Kaution aber auf freiem Fuß.

In Dänemark hat es bereits einen U-Haft-Termin in Absentia gegeben, und es ist ein internationaler Haftbefehl mit einhergehendem Auslieferungsersuchen beantragt worden, teilte Tenna Jespersen von der Anklagebehörde mit.

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