Wirtschaft

Ende einer bayerischen Ära: „Kristianshaab“ kommt in andere Hände

„Kristianshaab“ kommt in andere Hände

„Kristianshaab“ kommt in andere Hände

Bülderup/Bylderup
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Peter Engel hat seiner Gastronomie „Kristianshaab" über Jahrzehnte einen bayerischen Stempel aufgedrückt (Archivfoto). Foto: DN

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Ein hartnäckiges Virus im Bein lässt ihm keine Wahl: Der aus Bayern stammende Peter Engel gibt seinen Camping- und Gaststättenbetrieb „Kristianshaab“ bei Bülderup ab. Käufer sind gefunden.

„Ich hätte zu gern noch drei, vier Jahre weitergemacht. Seit vier Jahren schlage ich mich aber mit einem Virus im Bein herum. Es schränkt mich zu sehr ein.“

Dem gebürtigen Bayer Peter Engel fällt es merklich nicht leicht, seinen Camping- und Gaststättenbetrieb „Kristianshaab“ am Kristianshåbvej vor den Toren Bülderups aufzugeben. Die Gesundheit schiebt aber einen Riegel davor.

Er könne maximal zwei Stunden am Tag arbeiten, langes Stehen sei mit Schmerzen verbunden, sagt der 65-Jährige. Im schlimmsten Fall drohe eine Amputation, wie er sagt.

Keine Alternative in Sicht

Als Gewerbetreibender erhalte er keine finanzielle Hilfe von der Kommune. Seine Arbeitskraft könne daher nicht aufgefangen werden, was ihn schließlich einen Schlussstrich ziehen ließ und veranlasste, den Mitte der 90er Jahre eröffneten Wohnmobil- und Campingplatz, den er später zu einer bayerischen Gast- und Eventstätte erweiterte, zum Verkauf anzubieten.

Nach der Trennung von seiner aus Toftlund stammenden Frau betrieb Peter Engel die Gastronomie lange Zeit an der Seite seiner Schwester „Ellie“.

„Die ist vor vier Jahren aber zurück nach Bayern gezogen und ist längst im Ruhestand“, so der Wahlnordschleswiger.

Auch auf der Homepage von „Kristianshaab" ist das bayerische Flair unverkennbar. Foto: DN

Für die Immobilie am Kristianshåbvej hatten sich zahlreiche Interessenten gemeldet. In die engere Wahl kam laut Engel ein Paar aus Glücksburg. Die Übernahme sei im April vorgesehen, so der 65-Jährige.

Peter Engel wird mit seiner Lebenspartnerin nach Lügumkloster (Løgumkloster) ziehen. Ein Haus haben sie dort bereits gekauft.

Übergangszeit mit Rat und Tat 

„Die neuen Betreiber haben ihr eigenes Konzept und werden das typisch Bayerische wohl nicht weiterführen“, erwähnt Peter Engel, der den neuen Inhabern nach der Übernahme noch zwei Monate mit Rat und Tat zur Seite stehen wird.

„Um unter anderem die Verbindungen zu Handwerksfirmen, Lieferanten, Medien und anderen wichtigen Betrieben zu vermitteln“, so der bisherige Campingplatz- und Gaststättenchef.

Im März plane ich ein großes Abschiedsfest. Näheres werde ich noch bekannt geben.

Peter Engel

Wie man es von ihm und seiner urigen bayerischen Art nicht anders kennt, soll sein Abschied als Betreiber nicht still und leise über die Bühne gehen, schließlich hat er sich weit über die Grenzen Bülderups hinaus einen großen Kunden- und Freundeskreis aufgebaut.

Großes Abschiedsfest

Partys mit zünftigen Speisen meist bayerischer Art sind in den Sälen der kleinen Eventstätte gang und gäbe. Zum Abschied soll es daher noch einmal hoch hergehen.

„Im März plane ich ein großes Abschiedsfest. Näheres werde ich noch bekannt geben“, so der 65-Jährige.

Verkaufsannonce für „Kristianshaab" Foto: Bildschirmfoto/edc

Über eine Maklerfirma war der Kaufpreis des 38.000 Quadratmeter großen Anwesens mit Campingplatz, Gaststätte und Wohntrakt (gesamte Gebäudefläche 867 Quadratmeter) mit 2,1 Millionen Kronen annonciert.

Ob es die tatsächliche Kaufsumme ist, blieb im Gespräch mit Peter Engel offen.

Servus: Der langjährige Betreiber der Gastronomie „Kristianshaab" zieht sich zurück (Archivfoto). Foto: DN
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