Altenpflege

Geteilte Meinung zu den neuen Pflegeheimräumen

Geteilte Meinung zu den neuen Pflegeheimräumen

Geteilte Meinung zu den neuen Pflegeheimräumen

Tingleff/Tinglev
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Rundgang der Angehörigen im neuen Pflegeheim „Grønningen". Nicht alle Familien sind mit der Einteilung der Wohneinheiten zufrieden (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Während einige Angehörige von einer haarsträubenden Aufteilung der Wohneinheiten im neuen Tingleffer Pflegeheim „Grønningen“ sprechen, sind andere positiver gestimmt.

Am Dienstag sind die Bewohnerinnen und Bewohner in das just fertiggestellte und kürzlich eingeweihte Pflegeheim „Grønningen“ eingezogen. Die neue Einrichtung am Weg Tinglev Midt ersetzt das nicht mehr zeitgemäße Heim am Grønnevej.

Die Freude über die Fertigstellung war bei der Einweihung im Beisein einer enormen Besucherschar groß.

Beim Umzug in das neue Domizil hat sich bei einigen Angehörigen allerdings Ernüchterung breitgemacht.

In einem Bericht von „JydskeVestkysten“ bezeichnen Familienangehörigen die Aufteilung der Wohneinheiten als schlecht. Sogar das Wort skandalös wird verwendet. Die Wohneinheiten sind mit 41 Quadratmetern von der Fläche her mit den Wohnungen des alten Pflegeheims identisch.

Kritisiert wird, dass in den Wohneinheiten wegen einer unnötigen Waschküche kaum Platz für einen gut einzurichtenden Wohnraum ist und dass Wohn- und Schlafbereich nicht durch eine Wand getrennt sind.

Stauraum schaffen

Anni Oksen, Abteilungsleiterin der Altenpflege in der Kommune Apenrade, weist im Bericht von „JydskeVestkysten“ darauf hin, dass man sich für einen Waschküchenvorraum mit Schränken entschieden hatte, damit sich Windeln, Kleidung oder andere Dinge nicht im Wohnraum der Seniorinnen und Senioren stapeln und dadurch den Wohnkomfort beeinträchtigen.

Bezüglich der Abtrennung von Wohn- und Schlafraum verweist die Abteilungsleiterin an den großen Raumteiler auf Rollen.

Mit diesem Möbelstück sei sehr wohl eine Raumtrennung möglich. Man könne sich auch für eine feste Trennwand entscheiden, wenn man die Kosten für den Einbau übernimmt.

Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des neuen Pflegeheims handelt es sich in erster Linie um pflegebedürftige Personen, die oft bettlägerig sind. Für deren Betreuung und Pflege müsse Platz da sein, weshalb eine mögliche Nutzung als großes Einraum-Schlafzimmer Sinn ergebe, so Oksen.

Kompromisse eingehen

Im Planungsprozess war die Bevölkerung in Arbeitsgruppen und Workshops mit einbezogen worden und hatte bzw. hätte die Raumaufteilung bewerten können. Es beim Bau solch einer Einrichtung allen recht zu machen, sei kaum möglich.

So sieht es auch Monika Jacobsen aus Brauderup (Broderup), deren Mutter Gerda Hansen vom alten ins neue Pflegeheim umgezogen ist.

Bei aller Kritik anderer an der Einteilung der Wohnheiten überwiegt bei den Angehörigen von Bewohnerin Gerda Hansen die Freude, dass das neue Pflegeheim fertiggestellt ist und viele neue Möglichkeiten bietet (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Monika Jacobsen kann sich der herben Kritik an den Räumlichkeiten nicht anschließen.

„Es ist von Familie zu Familie sicherlich unterschiedlich. Wir finden, dass die neue Unterkunft für meine Mutter genau richtig ist. Sie ist auf den Rollstuhl angewiesen, und man muss ihr um das Bett herum gut helfen können. Das Bett kann daher nicht an der Wand stehen. Ich fände es schade, wenn die ganz Freude und die Begeisterung über das neue Pflegeheim in Tingleff ins Negative umschlägt. Vielleicht müssen sich alle erst noch an die neuen Räumlichkeiten gewöhnen“, gibt sich Monika Jacobsen diplomatisch.

Familien hatten sich beklagt, dass nicht alle Möbel, die im alten Pflegeheim standen, in den neuen Räume aufgestellt werden können. Diese Erfahrung habe man selbst nicht gemacht, so Monika Jacobsen.

„Wir haben alles von meiner Mutter hineinbekommen. Sie hat aber auch nicht so viel, weil sie viel Platz benötigt, um mit dem Rollstuhl gut durchzukommen“, so die Brauderuperin. 

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