SV Tingleff

Neue Vorsitzende: Michelle bringt Familie und Vereinsarbeit unter einen Hut

Fünffache Mutter übernimmt den Vorsitz

Fünffache Mutter übernimmt den Vorsitz

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Michelle Andresen mit vier ihrer fünf Kinder. Die 34-Jährige übernimmt den Vorsitz im SV Tingleff. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Sie ist gerade zum fünften Mal Mutter geworden, was sie aber nicht abschreckt, den Vorsitz im SV Tingleff zu übernehmen. Ganz im Gegenteil! Michelle Andresen möchte den Klub gern mitgestalten und weiterbringen. Den Ehemann hat sie dabei gleich mehrfach als Kooperationspartner.

Einen so jungen Teilnehmer bei der Generalversammlung hat es in der Geschichte des SV Tingleff wohl nicht gegeben. Axel – vor wenigen Wochen am 24. Dezember geboren – war während der gesamten Versammlung dabei und verhielt sich bis auf kleine quiekende Zwischenrufe ganz ruhig. Er lag wohlbehütet auf dem Schoß von Mama Michelle Møller Andresen.

Sie ist die neue Vorsitzende des Vereins. Die 34-Jährige hat ihren Vorstandsposten mit dem Vorsitz ausgetauscht und löst Carsten Thomsen ab, der auf eigenen Wunsch als „normales“ Vorstandsmitglied weitermacht.

Axel ist das fünfte Kind von Michelle. Ihr Nachwuchs ist 15, bald 14, 5 sowie  4 Jahre und eben wenige Wochen alt. Sie ist mit Christoph Andresen aus Almstrup verheiratet, der der Vater der drei jüngsten Kinder ist.

Schon länger dabei

Für Michelle gilt es, das Familienleben mit dem ehrenamtlichen Vorsitz im Klub zum Funktionieren zu bringen. Bedenken hat sie da nicht, wie sie sagt.

„Ich bin ja schon länger im Klub und im Vorstand und kenne den Verein. Ich mag es, mich in Abläufe und Strukturen einzuarbeiten und sie mitzugestalten. Das wird sich mit dem Alltag schon vereinbaren lassen“, sagt die 34-Jährige.

 

Michelle Andresen mit ihrem jüngsten Spross. Axel ist nur wenige Wochen alt. Foto: Karin Riggelsen

„Der SV steht auf einem stabilen Fundament, und ich habe ja tüchtige Vorstandskolleginnen und -kollegen um mich herum“, ergänzt die neue Vorsitzende.

Kinder zur Schule, zum Arzt oder zum Sport fahren und andere private Dinge regeln: Da kann es mit Zeit und Muße für die Vereinsarbeit sicherlich mal knapp werden.

Strukturiert

„Ich bin aber ein strukturierter Mensch und mag es, viel um die Ohren zu haben. Die Vorstandsarbeit mache ich gern“, so Michelle.

Sie werde den Mutterschaftsurlaub („barselsorlov") in den kommenden Monaten ausschöpfen, gedenke dann aber wieder zu arbeiten und in ihren Beruf in der Speditionsbranche zurückzukehren, in der sie 13 Jahre lang tätig war.

„Allerdings stundenreduziert und nur vier Tage die Woche. So hatte ich es bereits vor der Geburt von Axel vereinbart“, erwähnt die aus Hellewatt (Hellevad)  stammende neue SV-Vorsitzende.

Zum Familien- und Vereinsalltag wird sich also auch noch der Job gesellen. Auch das werde aber unter einen Hut zu bringen sein, ist die 34-Jährige überzeugt.

Vorsitz eine Familientradition

Die Vereinsarbeit im Hause Andresen ist letztlich auch Familiensache, denn Ehemann Christoph ist ebenfalls Vorstandsmitglied und war einige Jahre sogar Vorsitzender. Auch sein Vater Erwin hatte das Amt früher inne.

„Wir werden zu Hause sicherlich viel über den SV sprechen und uns als Sparringspartner ergänzen. Mal werde ich Input haben, mal Christoph. Das ist bestimmt förderlich“, sagt Michelle Andresen.

Die Familie Andresen ist sportlich und dem SV Tingleff verbunden. In absehbarer Zeit wird sicherlich auch Nesthäkchen Axel ein SV-Trikot bekommen. Foto: Karin Riggelsen

Auch wenn sie den Vorsitz übernommen habe, sei das Führen und Gestalten des Klubs immer noch Teamwork.

Es sind noch weitere Vorstandsmitglieder da, und es ist im SV Tingleff auch das Ziel, Aufgaben auf möglichst viele Schultern zu verteilen, so die 34-Jährige.

Mit organisatorischen Aufgaben, mit Planung und Strukturieren hat Michelle als Handballobfrau bereits viel zu tun gehabt. Mit dem Vorsitz kommt nun noch Übergeordnetes dazu.

Obwohl sie in der Handball-Sparte die Zügel in der Hand hatte und sich dort erfolgreich einbrachte, gibt es ein kleines Kuriosum: „Ich habe früher selbst nie Handball gespielt und bin nicht gerade ein Fachmann, wenn es um Regeln und Taktik geht. Ich kann das Drumherum aber gut regeln und habe mich als Betreuerin zur Verfügung gestellt“, erzählt die fünffache Mutter, deren Kinder  im SV aktiv sind.

Bei ihrem strukturellen Arbeiten und ihrem Organisationseifer ist bei der 34-Jährigen wohl auch die Bezeichnung „Team-Managerin“ zutreffend.

Mehr lesen