Ausländerpolitik

Michael Falch musste nach Flensburg ziehen

Michael Falch musste nach Flensburg ziehen

Michael Falch musste nach Flensburg ziehen

Flensburg/Flensborg
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Michael Falch trat mit Malurt beim diesjährigen Smukfest in Skanderborg auf. Foto: Lasse Lagoni/Gonzales Photo/Ritzau Scanpix

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Die dänische Ausländergesetzgebung hat den bekannten Sänger gezwungen, das Land zu verlassen.

Bei der Übertragung von „DR“ aus Düppel (Dybbøl) anlässlich der Feierlichkeiten zum Jubiläum der Grenzziehung sang Michael Falch noch seinen bekannten Song von dem Land ohne hohe Berge, in dem er leben möchte. Nun hat er Dänemark verlassen.

Wie „B.T.“ auf Grundlage des CPR-Registers berichtet, wohnt der Sänger, der in Tondern (Tønder) sein Abitur gemacht hat, jetzt in Flensburg. Freiwillig war der Wechsel des Wohnortes nicht.

Falch erzählt „B.T.“, der Umzug sei aufgrund seines Verhältnisses zu der aus Thailand stammenden Ginnalee geschehen, das er in seinem im vergangenen Jahr erschienenen Buch „Over stregen“ beschrieben hat.  Während des Corona-Lockdowns wohnten sie gemeinsam in einer Wohnung in der Hauptstadtkommune Frederiksberg. Sie müssen jedoch befürchten, dass die Frau abgeschoben wird.


In einem Eintrag auf Facebook schreibt Falch, man solle sich nicht wundern, sollte er beim letzten Teil der Tournee mit seiner Band Malurt in einem Volkswagen mit Flensburger Kennzeichen daherkommen, denn er sei dort hingezogen.

„Das geschah, um meine Beziehung zu der asiatischen Frau, Ginnalee aus Chayiahum, von der ich in ‚Over stregen‘ berichte, nicht zu gefährden. Hoffentlich wird es eines Tages möglich, dass wir zurück in ein Land ohne hohe Berge ziehen, aber bis dahin muss ich als EU-Bürger über die Grenze pendeln“, so der Sänger.

Wie „Flensborg Avis“ und „Der Nordschleswiger“ wiederholt berichtet haben, sind Michael Falch und Ginnalee bei Weitem nicht das einzige binationale Paar, das aufgrund der strengen dänischen Gesetzgebung zum Familiennachzug in Flensburg wohnt. Fast 300 Menschen sind Mitglied der Facebook-Gruppe „Familiesammenføring Flensborg“.

Im Januar versprach der damalige Ausländer- und Integrationsminister Mattias Tesfaye (Soz.), die Regeln zum Familiennachzug überprüfen zu lassen.

„Die Ausländergesetzgebung soll straff, aber nicht verrückt sein. Das habe ich vom ersten Tag an als Minister gesagt“, sagte Tesfaye laut einer Pressemitteilung. Geschehen ist bisher nichts.

 

 

 

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