Dänische Minderheit
Binationale Paare stranden in Flensburg
Binationale Paare stranden in Flensburg
Binationale Paare stranden in Flensburg
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Dänen, die sich mit ihrer aus dem Ausland stammenden Ehepartnerin oder ihrem Ehepartner aus dem Land hinausgedrängt fühlen, finden viel Hilfe unter Gleichgesinnten. Ein dänisch-thailändisches Paar, das im November nach Flensburg kam, lässt nun den dänischen Integrationsminister einen genaueren Blick auf das Ausländergesetz werfen.
Die Hilfsbereitschaft unter Däninnen und Dänen, die „des Landes verwiesen sind“ und einen vorübergehenden Aufenthalt in Flensburg gewählt haben, ist groß. Das berichtet „Flensborg Avis“.
Schätzungsweise wohnen etwa 300 Dänen notgedrungen in Flensburg, nachdem ihrer ausländischen Ehefrau bzw. ihrem ausländischen Ehemann die Aufenthaltsgenehmigung verweigert wurde. 277 sind Mitglied in der geschlossenen Facebook-Gruppe „Familiesammenføring Flensborg“, in der die Erfahrungen und Einblicke in deutsche Regeln und Normen in einer Reihe von Dateien gesammelt sind.
„Ich vermute, dass sich etwa 300 Dänen mit Ehepartnern in Flensburg aufhalten“, sagt einer der drei Administratoren der Gruppe, Ismael Brønk, der selbst nach einer Ehe mit einer tunesischen Frau nach Flensburg gekommen ist. Persönlich begleiten er und andere gerne ein neu angekommenes Paar ins Rathaus, um ihm beim Überschauen der Gesetze und Regeln in einem neuen Land zu helfen – da die Neuzuzügler oftmals kein Wort Deutsch verstehen.
Minister beruft Treffen ein
Ein Paar, das im November vergangenen Jahres von Struer nach Flensburg gezogen ist, hatte Ende Oktober eine Frist von zwölf Tagen bekommen, um das Land zu verlassen. Dabei handelt es sich um den Firmeninhaber Laurs Lysgaard Pedersen und seine thailändische Ehefrau, Sangduean Srisai. Er hat derart lautstark über die Behandlung durch die Behörden geklagt, dass sämtliche im Folketing vertretenen Parteien jetzt zu einem Treffen mit Integrationsminister Mattias Tesfaye (Soz.) einberufen sind. Auf dem Treffen, für das noch kein genaues Datum vorliegt, soll das Ausländergesetz nach Details durchgegangen werden, die sich nachteilig auf die einzelnen Paare auswirken.
„Die Ausländerbehörde hat eingeräumt, Fehler gemacht zu haben. Beispielsweise hat sie gefordert, dass ich einen Arbeitsvertrag vorweisen solle, aber ich bin ja selbstständig“, sagt Laurs Lysgaard Pedersen.
Der Folketingsabgeordnete Andreas Steenberg (Radikale) hat sich zum Ziel gesetzt, das Ausländergesetz aufzuweichen. Er rechnet allerdings nicht mit nachhaltigen Ergebnissen des geplanten Treffens.
„Das Ganze steht und fällt damit, dass die drei großen Parteien, die hinter dem Ausländergesetz stehen, akzeptieren müssen, dass weitere Ausländer ins Land kommen“, sagt er „Dagbladet Struer“ gegenüber.
Schwierige Wohnsituation
Ismael Brønk und Gleichgesinnte in Flensburg haben es aufgegeben, gemeinsam mit den dänischen Politikerinnen und Politikern an einer Änderung des Gesetzes zu arbeiten.
„Das dauert viel zu lange“, sagt er.
Wir freuen uns darüber, dass wir vielen dabei helfen konnten, sich hier zurechtzufinden.
Ismael Brønk, Flensburg
„Wir freuen uns darüber, dass wir vielen dabei helfen konnten, sich hier zurechtzufinden. Die EU sichert eine Familienzusammenführung nach einem drei- bis viermonatigen Aufenthalt in einem anderen EU-Land zu. Leider ist die Wohnsituation für Neuankömmlinge sehr schwierig. Die Wohnungseigentümer fordern oftmals die Unterschrift unter einen einjährigen Mietvertrag, da sie nicht drei verschiedene Mieter im Jahr haben wollen. Das würde drei getrennte Abrechnungen etwa für Wasser, Heizung und Strom erfordern, und daran haben viele der Vermieter verständlicherweise kein Interesse“, sagt Ismael Brønk.