Wissenschaft und Jagd

Forschungsmittel zum Thema Sommersturmfluten im Wattenmeer

Forschungsgelder zum Thema Sommersturmfluten im Watt

Forschungsgelder zum Thema Sommersturmfluten im Watt

Kopenhagen/Aarhus
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In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Brutverluste im Bereich des Wattenmeeres gegeben, weil Sommersturmfluten Gelege der dort heimischen Vögel zerstört haben. Als Ursache wird auch der Klimawandel genannt. Foto: Volker Heesch

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Die staatliche Umweltbehörde „Miljøstyrelsen" bewilligt 7,6 Millionen Kronen für Projekte im Bereich von Säugetieren und Vögeln in freier Natur. Ein Teil der Gelder aus Jagdscheingebühren fließt in Citizen-Science-Vorhaben unter Beteiligung von Jägern.

In den kommenden Monaten können Forschende der Universität Aarhus, aber auch Hobby-Wissenschaftler Vorhaben in Angriff nehmen, die neue Erkenntnisse über das Leben und Bestandsentwicklungen verschiedener Säugetierarten und Vögel zusammentragen sollen.

Wissenschaft am Wattenmeer

Die staatliche Umweltbehörde „Miljøstyrelsen“ hat 7,6 Millionen Kronen bewilligt, die aus Gebühren der Jagdscheininhaber stammen. Das Institut für Ökologische Wissenschaften an der Universität Aarhus bekommt 447.000 Kronen, um die Folgen von extremem Sommerhochwasser für die Vogelwelt des Wattenmeeres zu beleuchten.

 

Im Wattenmeer, auf dem Foto bei Hoyer (Højer), finden Watvögel wie die Rotschenkel ein gutes Nahrungsangebot. Die Brutvorkommen leiden aber an Beeinträchtigungen auf potenziellen Brutplätzen, die teilweise von Urlaubern frequentiert werden. Foto: Volker Heesch

 

Vogelschützer berichten seit Jahren über häufigere Sommersturmfluten auch in Nordschleswig, denen die Gelege der an Stränden und auf Vorlandwiesen brütenden Vogelarten wie Küsten- und Zwergseeschwalben, aber auch Rotschenkel, Austernfischer und Löffler zum Opfer fallen. In Schleswig-Holstein war berichtet worden, dass die Gefahren durch Sommersturmfluten größer geworden sind. Dazu trage bei, dass angesichts der hohen Besucherzahlen an Stränden im Wattenmeer viele Küstenvögel auf Brutplätze nah an der Hochwasserlinie verdrängt werden.

Die Löffler mit ihrem weißen Gefieder und besonderer Schnabelform brüten bisher nicht im Bereich des Magrethenkoogs. Es fehlt ihnen an ungestörten Brutplätzen. Auf dem Foto das Vorland westlich des Seedeichs des 1982 vollständig eingedeichten Koogs bei Hoyer. Foto: Volker Heesch

 

Diese von Natur aus ungünstigen Stellen sind bei höheren Wasserständen besonders gefährdet. Am Vorland in der Nähe des Seedeichs bei der Wiedauschleuse (Foto) herrscht Leinenpflicht für Hunde, die aber nicht immer eingehalten wird. Das führt zur Verdrängung nistender Vögel am hochwassergeschützten Deichfuß und Ausweichen auf unsichere Plätze.   

 

 

Forschung mit Hobby-Wissenschaftlern

Mehrere der Vorhaben werden als Citizen-Science-Projekte durchgeführt. Dabei werden Laien und Hobbyforscher beteiligt. Eines der Projekte ist die Erfassung von Fledermäusen in den Kalkgruben von Mønsted bei Viborg. Ein weiteres betrifft die Erfassung von Hasenbeständen mithilfe von Drohnen. Dazu erhält ein Institut der Universität Aalborg mit 4,1 Millionen Kronen den größten Förderbetrag. Auch Jäger werden an Citizen-Science-Projekten beteiligt, die präziseres Wissen über die Bestandsgrößen von Jagdwild zusammentragen sollen. Die Erfassung von Tierbeständen ist mehrfach Thema.

Thema Rothirsche

So bei den Rothirschen, die sich in Dänemark, auch in Nordschleswig, stark vermehrt und ausgebreitet haben. Die Universität Aarhus soll den Verzehr von Eiderenten durch den sich in Dänemark vergrößernden Seeadlerbestand erfassen und Methoden zur präzisen Zählung von Wasservogelvorkommen auch unter Einsatz von Drohnen entwickeln. Für die Jägerschaft von Interesse ist sicher das Förderprojekt „Weiterentwicklung von schonendem und selektivem Fang von Tieren mit Fallen“, für das der Jägerverband „Danmarks Jægerforbund“ fast eine Million Kronen zur Verfügung gestellt bekommt. Auch für ein Vorhaben Qualitätslebensräume für die seltene Haselmaus, die auch in Nordschleswig lebt, gab es fast 600.000 Kronen, die Forschenden der Universität Aalborg zur Verfügung stehen. Für die Fördermittel in Höhe von 7,6 Millionen Kronen hatte es 38 Bewerbungen gegeben. Nur 13 Vorhaben wurden berücksichtigt.  

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