„Ich ziehe mich schweren Herzens vom Amt des Vorsitzenden der Schleswigschen Partei zurück, aber die zusätzlichen Aufgaben als Vorsitzender des Ausschusses für Technik und Klima und Mitglied im Finanzausschuss im Haderslebener Stadtrat lassen mir keine Wahl“, erklärt der 2012 an die Spitze der Partei der deutschen Nordschleswiger gewählte Carsten Leth Schmidt während eines Video-Interviews mit dem „Nordschleswiger“ zu den bevorstehenden personellen Weichenstellungen bei der SP.

Modernisierung der SP gelungen

Carsten Leth Schmidt, der 2012 Nachfolger von Marit Jessen Rüdiger an der SP-Spitze geworden war, berichtet über interessante Jahre bei der Schleswigschen Partei, die unter seiner Mitwirkung moderner geworden ist und beispielsweise neue Akzente in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, vor allem auch gemeinsam mit dem Südschleswigschen Wählerverband, SSW, setzen konnte. Stolz sei er auf die gemeinsamen Vorstöße gegen die Grenzschließungen während der Corona-Krise. „Auch das neue Grundsatzprogramm der SP hat die inhaltliche Arbeit der SP-Kommunalpolitik weitergebracht“, so der scheidende Vorsitzende.

Kandidatinnen- und Kandidatensuche

Er macht sich gemeinsam mit dem Geschäftsausschuss der SP, in dem er zusammen mit seinem Stellvertreter Rainer Naujeck und Parteisekretärin Ruth Candussi vertreten ist, auf die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten für den SP-Vorsitz. „Am 21. April sind bei der Hauptversammlung auf dem Knivsberg die Wahlen für die Neubesetzung des Spitzenpostens vorgesehen“, so Rainer Naujeck, der selbst bereit ist, weiter als stellvertretender SP-Vorsitzender zusammen mit Ruth Candussi der neuen Spitzenperson zur Seite zu stehen. 

Carsten Schmidt erläutert, dass er stolz auf die Erfolge der Schleswigschen Partei ist, die Zusammenarbeit aller Kommunen in Nordschleswig auszubauen.

Nordschleswig-Zusammenarbeit

Diese Linie habe sich gerade auch für die SP in Tondern (Tønder) ausgezahlt, wo der neue SP-Bürgermeister Jørgen Popp Petersen mit der Zielsetzung, in Nordschleswig mehr zusammenzuarbeiten, punkten konnte. „Uns ist es auch gelungen, mit unseren Wahlkampfteams, zu denen Hans Fedder Kley als Unterstützung für Ruth Candussi zählte, modernen, digitalen Wahlkampf zu machen", so der SP-Chef. Dabei verweist er auf den Einsatz von Stadtratsmitglied Louise Thomsen Terp, die mit Videos neue Wählergruppen erreichen konnte. „Zusammen mit dem neuen Werbebüro haben wir eine modernere Gestaltung unseres Wahlkampfes hinbekommen“, so Carsten Leth Schmidt.

Der SP-Chef bittet um Vorschläge für Nachfolge

Der scheidene Parteichef bittet die SP-Basis um Vorschläge für den vakanten Spitzenposten. „Wir würden uns über junge Kandidatinnen und Kandidaten freuen“, so Rainer Naujeck. Und ebenso wie Carsten Leth Schmidt kann er sich vorstellen, dass frühere Aktive aus den Reihen der Jungen Spitzen sich für eine Kandidatur interessieren könnten. Als SP-Vorsitzender habe er interessante Aufgaben beispielsweise als Mitglied für regionale Entwicklung übernehmen können. In Ausschüssen der Region Sønderjylland-Schleswig gebe es ebenfalls spannende Aufgaben, so Leth Schmidt, der sich auch mit Rücksicht auf berufliche Herausforderungen als Landwirt und Familienvater entschlossen hat, sich auf die Kommunalpolitik in Hadersleben zu konzentrieren.

Partei auch der Neubürger

„Die SP wird weiter eigene Akzente in Nordschleswig und für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit setzen“, erklärt er und erinnert an den Einsatz der SP für Grenzpendler, aber auch Neubürger in Nordschleswig, auf die der Landesteil angesichts demografischer Herausforderungen angewiesen ist. Das Gespräch mit dem Geschäftsausschuss der SP fand per Video statt, weil Carsten Leth Schmidt wegen eines Corona-Nahkontaktes das Haus hüten musste und sich Rainer Naujeck nach einem positiven Corona-Testergebnis in Quarantäne begeben hatte.