Kriminalität

Nordschleswig Schwerpunkt bei Servicewagen-Aufbrüchen

Nordschleswig Schwerpunkt bei Servicewagen-Aufbrüchen

Nordschleswig Schwerpunkt bei Servicewagen-Aufbrüchen

Apenrade/Aabenraa
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Service- und Werkstattwagen sind Ziel von Einbrechern. Allerdings werden sie meist nicht während des Einsatzes wie an der Baustelle bei Adelwatt (Adelvad) aufgebrochen, sondern während der Nachtstunden, wenn sie oft auf den Grundstücken der Mitarbeiterschaft abgestellt werden. Foto: Volker Heesch

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Der Branchenverband der Installationsbranche, „Tekniq“, fordert aktuellere Daten von der Polizei, um Vorbeugemaßnahmen ergreifen zu können. Viele Firmen-Fahrzeuge werden nachts an Privathäusern ausgeräumt.

Der Verband der Arbeitgeber in den Bereichen Industrie und Installation, „Tekniq“ fordert mehr Unterstützung vonseiten der Polizei, nachdem in jüngster Zeit im Bereich Nordschleswig/Südjütland die Zahl der Aufbrüche von Liefer- und Werkstattwagen stark angestiegen ist. „Die meisten dieser Einbrüche ereignen sich in den Nachtstunden an Privatadressen, wo unsere Mitarbeiter die Firmenwagen parken“, so der Vorsitzende von „Tekniq“ in der Region Süddänemark, Ken Hansen.

Ken Hansen wünscht sich als Vorsitzender des Branchenverbandes „Tekniq" in Süddänemark mehr Unterstützung der Polizei, um Werkstattwagenaufbrüchen vorbeugen zu können. Foto: Tekniq

 

Wie groß das Problem ist, zeigt eine Umfrage im Mitgliederkreis des Verbandes. Danach hatten fast 25 Prozent der Mitgliedsunternehmen aus der Elektriker- und Installationsbranche innerhalb der vergangenen 12 Monate einen Einbruch in ihren Servicefahrzeugen verzeichnet. Der Verband fordert die Polizei zu einem wirksameren Informationseinsatz auf, da es regional sehr unterschiedliche Trends bei den Fahrzeugaufbrüchen gibt. Im Bereich der Polizei für Nordschleswig- und Südjütland gab es im zweiten Quartal dieses Jahres einen Zuwachs bei den Einbrüchen in gewerbliche Fahrzeuge in Höhe von 15 Prozent im Vergleich zum Vergleichszeitraum 2020.

Auf Fünen weniger Einbrüche

Im Bereich Fünen (Fyn) sank die Zahl dieser Einbrüche im selben Zeitraum um 62 Prozent. „Das zeigt uns, dass die Diebe regelmäßig ihre Raubzüge in andere Landesteile verlagern“, so Ken Hansen, der die Polizei erneut zu umgehender Information über solche Trends auffordert. Das hatte die Reichspolizei allerdings abgelehnt. „Das ist wichtig, damit wir Vorsorgemaßnahmen ergreifen können“, so der Verbandsvorsitzende gegenüber dem „Nordschlesiger“. „Es fängt damit an, dass wir unser Personal auffordern, die Firmenwagen so zu parken, dass die Einbrecher nicht an die Schiebetüren kommen können“, so Ken Hansen und erklärt, dass die Diebe darauf spezialisiert sind, blitzschnell die Tüen aufzubohren und in wenigen Minuten meist Werkzeuge zu stehlen.“  

 

Meistens werden nur neue Geräte gestohlen. Alter Kram interessiert sie nicht.

Ken Hansen, Vorsitzender des Branchenverbandes „Tekniq" zu Einbrüchen in Servicewagen seiner Mitgliedschaft.

 

Und er fügt hinzu: „Meistens werden nur neue Geräte gestohlen. Alter Kram interessiert sie nicht.“ Ken Hansen geht davon aus, dass in vielen Fällen die Beute nach Aufbrüchen in Werkstattwagen über die Grenze, meist nach Polen, verschwindet.

Festnahmen an deutsch-polnischer Grenze

Darauf deuten Festnahmen an der deutsch-polnischen Grenze hin, wo aktuell strenger kontrolliert wird und immer wieder Fahrzeuge mit Diebesgut aus Dänemark aus dem Verkehr gezogen werden. Hansen wünscht sich, dass im Zuge des Kontrolleinsatzes an der deutsch-dänischen Grenze mehr Ausschau nach Kriminellen gehalten wird. „Doch das scheint nicht von Interesse zu sein“, so Hansen, der selbst häufiger die deutsch-dänische Grenze überquert. Die neueste Kriminalitätsstatistik von „Danmarks Statistik“ aus dem 2. Quartal 2021 weist auf einen Anstieg bei den Wohnungsaufbrüchen um 21 Prozent im Vergleich zum 2. Quartal 2020 hin. Parallel ist die Zahl der Einbrüche in gewerbliche Räume um 15 Prozent gesunken. Seit Jahren ist die Zahl der Einbrüche insgesamt in Dänemark deutlich gesunken. Waren es 2016 noch pro Quartal 17.000, wurden 2020 unter 9.000 registriert.           

 

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