Energieversorgung
Fernwärme rückt näher – in Tingleff auch auf Deutsch
Fernwärme rückt näher – in Tingleff auch auf Deutsch
Fernwärme rückt näher – in Tingleff auch auf Deutsch
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Bürgervereine in der Kommune Apenrade kommen ihrem Ziel näher, ihre Orte ans Fernwärmenetz anzuschließen. Nach Bollersleben gibt es nun auch für Tingleff konkrete Zahlen und ein Kampagnenangebot. Die Fernwärmegesellschaft informiert dabei auch auf Deutsch und hat dabei auf kostenlose Hilfe eines Lokalmatadors zurückgreifen können.
Für den 7. November lädt die Apenrader Fernwärmegesellschaft „Aabenraa Fjernvarme“ zu einer Infoveranstaltung in das Tingleffer Freizeitcenter am Nørremarken ein. Von 19 bis 21 Uhr steht die Anbindung Tingleffs ans Fernwärmenetz im Mittelpunkt.
Dieses Projekt hatte „Tinglev Forum“, Dachverband örtlicher Vereine und Institutionen, angeschoben. Ursächlich waren die grüne Transformation (grøn omstilling) und die Energiekrise im Kielwasser des Ukrainekrieges.
Die Fernwärmegesellschaft hat zur Infoveranstaltung eine Broschüre mit praktischen Informationen und Anschlusspreisen an die Haushalte verteilt. Aufgeführt ist darin auch ein Kampagnenpreis: Wer sich bis zum 1. März 2025 verbindlich für einen Fernwärmeanschluss entscheidet, zahlt eine Anschlussgebühr von rund 35.000 – statt 56.000 Kronen.
Zweisprachiges Infoblatt
Alle Details werden auch in deutscher Sprache mitgeteilt. Die Broschüre ist in einen dänischen und einen identischen deutschen Teil unterteilt.
Für die Fernwärmegesellschaft lag es auf der Hand, die Informationen auch in deutscher Sprache weiterzugeben, wie Projektmitarbeiterin Gitte Tramm auf Anfrage zurückmeldet.
Als man bei Projekten in anderen Orten wie Bollersleben (Bolderslev), Warnitz (Varnæs) und Baurup (Bovrup) auf Dänisch informiert hatte, sei der Wunsch von deutschsprachigen Bürgerinnen und Bürgern aus den Orten und der näheren Umgebung geäußert worden, die Infos auf Deutsch zu erhalten. Man habe die Angaben dann übersetzt und im Nachhinein den Interessenten zukommen lassen.
Übersetzung zum Nulltarif
„Als wir die Broschüre für Tingleff ausarbeiteten, wollten wir sie gleich auch in Deutsch anbieten, damit deutschsprachige Menschen, die die dänische Sprache nicht so gut beherrschen, im Bilde sind. Wir haben für die Übersetzung ein Vorstandsmitglied von Tinglev Forum gewinnen können. Er hat es aus freien Stücken in seiner Freizeit gemacht“, so die Projektmitarbeiterin.
Dass die Broschüre zweisprachig erstellt werden konnte, freut auch Tinglev-Forum-Vorsitzende Inger Jørgensen. Ihr Lob gilt ihrem Vorstandskollegen Dorian Lemke, der die vielen Angaben übersetzt hatte.
Ob es mit ausschlaggebend dafür sein wird, dass sich ausreichend viele Bürgerinnen und Bürger dazu entschließen, ihr Heizsystem auf Fernwärme umzurüsten, um damit vor schwankenden Energiepreisen besser geschützt zu sein, müsse man nun abwarten, so Jørgensen.
Umsetzung nur bei ausreichendem Interesse
Die Fernwärmegesellschaft nennt eine Anschlussrate von 50 Prozent der Haushalte als Bedingung für eine Anbindung.
„Bei den Absichtserklärungen im Vorfeld ist diese Zahl erreicht worden. Nun geht es um die konkreten Vertragsabschlüsse. Ich gehe davon aus, dass sich ausreichend viele Bürgerinnen und Bürger für einen Fernwärmeanschluss entscheiden werden und der Kampagnenpreis sie darin bestärkt“, so die Forum-Vorsitzende.
Die Details eines Anschlusses in Tingleff sind auf der Internetseite der Fernwärmegesellschaft aufgeführt. Online können Interessierte dort auch einen Vertrag für einen Anschluss abschließen. 15 Prozent haben das laut Homepage bereits getan.
Bollersleben ist in seinen Bemühungen schon weiter. Hier hat es die geforderten Abschlüsse gegeben, und die behördlichen Genehmigungen für die praktische Umsetzung der Fernwärmeanbindung sind erteilt.