Wirtschaft

Vom Kindergarten ins Sportcenter: Inge betreibt jetzt die Cafeteria

Vom Kindergarten ins Sportcenter: Inge betreibt jetzt die Cafeteria

Vom Kindergarten in die Halle: Inge betreibt die Cafeteria

Bülderup/Bylderup
Zuletzt aktualisiert um:
Inge Erichsen an ihrem neuen Arbeitsplatz im Bülderuper Sportcenter Foto: kjt

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Nach über 20 Jahren als Mitarbeiterin im Deutschen Kindergarten Wilsbek hat Inge Erichsen einen beruflichen Tapetenwechsel gewagt. Sie ist für den Cafeteria-Betrieb im Bülderuper Sportcenter zuständig. Ein Interview an neuer Wirkungsstätte.

Mit Nahrungsmitteln und Essenmachen hatte sie bereits als Mitarbeiterin im Deutschen Kindergarten Wilsbek zu tun. Nachdem sie sich dazu entschieden hatte, sich beruflich noch einmal zu verändern und den Cafeteria-Betrieb im Bülderup Sportcenter zu übernehmen, sind Speisen vollends in den Mittelpunkt gerückt. Das hat sich Inge Erichsen bewusst ausgesucht.

Seit Anfang April ist sie für die Cafeteria in Bülderup zuständig – nicht als Pächterin, sondern als Angestellte. Neben ihrer Cafeteria-Funktion verstärkt sie stundenweise auch das Reinigungs- und Hausmeisterteam der Halle.

Gut „gelandet“

Sie fühle sich sehr gut aufgenommen, so die 57-Jährige in ihrer neuen Wirkungsstätte. 

Die neue Cafeteria-Betreiberin ist noch in der Orientierungsphase und am Testen des Küchenequipments. Foto: kjt

Als Angestellte soll sie in erster Linie „für die Gäste des Hauses da sein. Man lässt mir aber viele Freiheiten“, so Inge Erichsen. Das wisse sie zu schätzen, und das wolle sie ausschöpfen, um für den Trägerverein ein Plus zu erwirtschaften. „Ich bekomme keine Provision, möchte mit dem Cafeteriabetrieb aber für gute Zahlen sorgen“, sagt die neue Küchen-Chefin.

Ihr schwebe eine Kombination aus Cafeteria-Betrieb, Bestellservice und Gesellschaften vor, wobei der Schwerpunkt auf den Vereinen, Institutionen und Privatpersonen aus der näheren Umgebung liege. 

„Es gibt ein recht großes Netzwerk. Ich bin ja nicht auf den Mund gefallen“, sagt Inge Erichsen mit einem Lachen.

Imbissprodukte und Sonderbestellungen

Eine ausgeklügelte Menükarte werde sie nicht erstellen. Beim Cafeteria-Betrieb werden übliche einfache Speisen wie Wurst, Hotdogs, Pommes und Burger angeboten, so, wie man es von dänischen Sporthallen kennt. Das ist vom Bülderuper Trägerverein so gewünscht.

Bei Zusammenkünften im Hause und bei Bestellungen von Einrichtungen serviere sie nach Rücksprache aber auch andere Produkte. 

Bei Inge Erichsen können Speisen wie Sandwichs auch bestellt und abgeholt werden. Foto: kjt

Sie sei offen für ein variables Angebot, sagt Inge Erichsen. Auch Julefrokoste oder andere Veranstaltungen mit Speisen werde sie ausrichten. Es sei alles eine Frage der Absprache. „Ich bin aber nicht Fakkelgaarden“, so Inge Erichsen mit einem Lachen. 

Gute Speisen soll es bei ihr geben. So nobel wie im einstigen Gourmettempel in Kollund werde es an den Töpfen ihrer Bülderuper Küche aber nicht zugehen.

Nach dem Bedarf richten

Feste Öffnungszeiten hat die Cafeteria nicht. Es hängt vieles vom Betrieb in der Halle ab. „In der Sommersaison ist hier ja weniger los. Im Winter sieht es anders aus. Da werde ich sehen, ob die Cafeteria neben den Wochenenden mit Punktspielen auch an Trainingsabenden in Betrieb ist. Das hängt vom Bedarf ab“, sagt die 57-Jährige.

Ich bin aber nicht Fakkelgaarden.

Inge Erichsen

Dass die Handballherren von BBI-Saxburg aufgestiegen sind und in der kommenden Saison in der 3. Division spielen, werde sicherlich mehr Betrieb in der Halle bedeuten, was der Cafeteria zugutekommen könnte, so die Einschätzung von Inge Erichsen.

Sollte die Cafeteria verhältnismäßig viel frequentiert sein, dann werde sie auf Aushilfskräfte aus ihrem Bekanntenkreis zurückgreifen, „denn ich kann ja nicht immer hier sein. Wir werden sehen, wie es kommt“, gibt sich Erichsen gelassen.

Doppelfunktion

Sie ist meist schon um 7 Uhr in der Halle, um anderthalb bis zwei Stunden erst einmal bei der Reinigung oder bei anderen praktischen Aufgaben zu helfen. Danach geht’s in die Cafeteria, um vorzubereiten, zu planen und Bestellungen abzuarbeiten. 

„Wenn etwas Größeres ansteht und sie viel zu tun hat, dann setzt sie beim Reinigen mal aus. Das ist für uns ganz klar. Wir sind hier eine Familie, die sich gegenseitig unterstützt“, betont Hallenwart Stefan Sangild Paulsen, der im regelmäßigen Austausch mit Inge Erichsen steht. Mit Familie meint Paulsen den fünfköpfigen Mitarbeiterstab der Halle.

Sind in der Halle in einem Team und verstehen sich bereits sehr gut: Hallenwart Stefan Sangild Paulsen und Inge Erichsen. Foto: kjt

Die Crew wird bei der Realisierung des geplanten Naturbades, das das ehemalige Freibad ersetzen soll, für einen weiteren Bereich zuständig sein, und es würde auch für Inge Erichsen Relevanz haben. 

Es sei in Kioskbetrieb am Naturbad vorgesehen, so der Hallenwart. Ob und wie die Cafeteria unter Leitung von Inge Erichsen dafür zuständig sein wird, ist noch nicht geklärt.

„Ich weiß noch von nichts. Aber auch das wird sich klären“, so die neue Cafeterialeiterin gelassen und einsatzbereit gleichermaßen.

Mehr lesen

Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Die Geschichte der Minderheit will gelernt sein“