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Ökomeierei zieht mobilen Laden aus Apenrade ab

Ökomeierei zieht mobilen Laden aus Apenrade ab

Ökomeierei zieht mobilen Laden aus Apenrade ab

Brauderup/Broderup
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Der Verkaufswagen der Brauderuper Ökomeierei „Naturmælk“ wird in Zukunft nicht mehr in Apenrade anzutreffen sein. Foto: Paul Sehstedt

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Der urige Food- und Verkaufstruck der Brauderuper Ökomeierei „Naturmælk“ wird künftig nicht mehr den Apenrader Markt ansteuern. Der Wagen soll bei der Zweigstelle auf Seeland zum Einsatz kommen. Dem Ort Apenrade und dem Landesteil Nordschleswig kehre man mit dieser Maßnahme nicht den Rücken zu, betont die Marketingchefin.

Im März ist Schluss. Dann wird man den nostalgischen Verkaufswagen der Ökomeierei „Naturmælk“ aus Brauderup sonnabends nicht mehr auf dem Wochenmarkt in Apenrade (Aabenraa) antreffen.

Der Wagen soll bei der Zweigstellenmeierei „Øllingegaard“ auf Seeland zum Einsatz kommen. Die Meierei ist vor einiger Zeit von „Naturmælk“ übernommen worden.

„Wir haben besondere Pläne mit Øllingegaard und möchten im Rahmen der Strukturänderung den Wagen dort einsetzen“, erläutert Marketingchefin Nelly Riggelsen.

Die Meierei bei Gørløse, rund 40 Kilometer von der Hauptstadt Kopenhagen, soll zu einem Besuchsort werden, mit Café und Hofladen. „Außerdem ist dort eine Versuchsküche vorgesehen, um neue Produkte zu entwickeln“, so Riggelsen.

Lässt „Naturmælk“ mit dem Umzug des mobilen Wagens und mit den Plänen für „Øllingegaard“ Nordschleswig zunehmend links liegen? 

Mitnichten, betont Nelly Riggelsen. „Davon kann überhaupt nicht die Rede sein. Es sind zwei eigenständige Einheiten. Die Hauptproduktionsstätte ist nach wie vor in Brauderup. Da haben wir reichlich zu tun, und es läuft.“

Ersatzangebot bei Løvbjerg

Der Foodtruck sei nicht nur für den Markt in Apenrade genutzt worden, sondern bei allen möglichen anderen Events auch. Dass er nun abgezogen wird, bedeute nicht, dass die Menschen die Käseprodukte in Apenrade nicht mehr kaufen können.

Die Ökomeierei hat den Kunden vor Ort mitgeteilt, dass der mobile Laden nicht mehr nach Apenrade kommt. Foto: Paul Sehstedt

„Ganz im Gegenteil. Wir haben eine Vereinbarung mit Løvbjerg (Supermarkt im Ortskern, red. Anm.) treffen können. Dort werden sogar noch mehr Produkte von uns zu kaufen sein als im mobilen Laden. Für die Kunden ist es letztlich ein Vorteil, weil die Waren permanent erhältlich sind“, so Riggelsen.

Kaufen könne man die „Naturmælk“-Produkte auch weiterhin im Hofladen des Betriebes in Brauderup, so der Hinweis.

Auch wenn die Meierei ihren Ursprung und Sitz in Nordschleswig hat, gelte das Augenmerk dem Verkauf im gesamten Land. Die Meierei hat auch Milchlieferanten und zugleich Anteilseigner außerhalb Nordschleswigs.

Die Nachfrage nach ökologischen Meiereiprodukten scheint in großen Städten und in Ballungszentren außerhalb des südlichen Landesteils größer zu sein. In hiesigen Supermärkten sind „Naturmælk“-Produkte weniger zu finden.

Die relativ hohen Preise für Ökoprodukte scheinen ein Hemmschuh zu sein. In den großen Städten des Landes sind die Geldbörsen bekanntlich voller. 

Demografischer Faktor

Genaue Zahlen zu regionalen Absätzen habe man nicht. „Wir beliefern die Zentralen einzelner Supermarktketten, von wo aus die Produkte dann an die Märkte verteilt werden. Darauf haben wir keinen Einfluss. Es mag aber sein, dass unsere Produkte außerhalb Nordschleswigs begehrter sind. Das hängt sicherlich mit der demografischen Struktur zusammen“, so die Vermutung der Marketingchefin.

In Städten wie Aarhus oder Kopenhagen sei die Nachfrage nach ökologischen Waren anscheinend größer als in strukturschwachen Gebieten.

 

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