Vandalismus
Apenrader Kommune schützt ihre Leerstände mit Videoüberwachung
Apenrader Kommune schützt ihre Leerstände mit Videoüberwachung
Apenrader Kommune schützt Leerstände mit Videoüberwachung
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Regelmäßige Kontrollfahrten allein reichen nicht aus, um ungenutzte Gebäude vor blinder Zerstörungswut von meist jugendlichen Täterinnen und Tätern zu bewahren. Zum Konzept gehört auch eine enge Zusammenarbeit mit den Streetworkerinnen und Streetworkern – und wenn es nicht mehr anders geht: Kameras.
Vandalismus gehört an der ehemaligen Schule an der Rothenkruger Vestergade fast schon zur Tagesordnung. Erst kürzlich wurden Fensterscheiben im Wert von 150.000 Kronen eingeworfen. Die Kommune Apenrade (Aabenraa) hat ihre Konsequenzen gezogen und nun eine Überwachungsanlage installieren lassen.
Platz für „HærvejsHuset“
Auf dem Gelände der ehemaligen Rødekro Skole soll in Nachbarschaft zur Rothenkruger Bibliothek ein das multifunktionelle „HærvejsHuset“ entstehen.
In dem Gebäude werden neben dem Jobcenter ein Reha- und Vorbeugungszentrum sowie das kommunale Hilfsmittelcenter unter einem Dach untergebracht. Alle drei Einrichtungen sollen den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang und den Wiedereinstieg in den Beruf und einen selbstbestimmten Alltag ermöglichen, so das erklärte Ziel.
Die Schule ist bis auf ein Gebäude abgerissen worden. Es stammt aus dem Jahr 2003 und wird in das neue Bauprojekt integriert. „Es ist schon sehr ärgerlich, dass jetzt einige Fensterscheiben zerstört worden sind“, sagt der Bausachverständige Jens Thomas Oswald Fischer von der Kommune Apenrade. Er ist unter anderem für die leer stehenden Immobilien zuständig.
Treffpunkt der Dorfjugend
Fischer ist überzeugt, dass die Täterinnen und Täter Jugendliche sind. Das ehemalige Schulgelände ist schon seit geraumer Zeit Treffpunkt der Heranwachsenden des Ortes.
Das Rathaus selbst beschäftigt eine Aufsichtsperson, die mindestens einmal pro Woche sämtliche Leerstände im Besitz der Kommune Apenrade anfährt, um nach dem Rechten zu schauen.
Das findet jedoch in den Tagesstunden statt. Der Vandalismus wird dadurch nicht verhindert, geschweige denn, dass die Täterinnen und Täter auf frischer Tat ertappt wurden. Es geht primär um eine Bestandsaufnahme und eine schnelle Reaktion, falls Schäden registriert wurden. Eine schnellstmögliche Reparatur, Auswechslung oder Reinigung trägt dazu bei, Nachahmungstaten zu unterbinden. „Außerdem verlangt die Versicherung regelmäßige Kontrollbesuche“, fügt Fischer hinzu.
Hand in Hand mit Polizei und Streetwork
Darüber hinaus fährt die Polizei im Bereich Vestergade regelmäßig Streife und hat in den vergangenen Monaten im Raum Rothenkrug verstärkt Mopedkontrollen durchgeführt; die Streetworkerinnen und Streetworker der Kommune stehen ebenfalls mit den Jugendlichen vor Ort im Dialog.
„Wir haben eine ausgezeichnete Zusammenarbeit“, findet Jens T. O. Fischer. Ihm und den anderen beteiligten Akteuren ist es wichtig, dass die Jugendlichen nicht nur vertrieben werden. „Dann würden sie ihre Zerstörungswut nur woanders ausleben. Man muss ihnen Ventile geben, ihre Aggressionen gegen was oder wen auch immer loswerden zu können“, betont er.
Videoüberwachung für teures Steuergeld
Fakt ist jedoch, dass die Fenster trotz all dieser Maßnahmen eingeworfen wurden.
Vor Kurzem hat die Kommune auf dem Gelände eine Videoüberwachung installiert. Die Kosten betragen 30.000 Kronen. Es ist Jens T. O. Fischer eigentlich zuwider, dass Geld der Steuerzahlenden für solche Anschaffungen verwendet wird. Allerdings hätte es sich aber schnell amortisiert, wenn dadurch die Personen identifiziert werden könnten. „Man muss die Jugendlichen auf frischer Tat ertappen, um sie auch zur Verantwortung ziehen zu können“, stellt der Bausachverständige fest.
Da auch am Skolevænget in Apenrade (Aabenraa) an den Gebäuden der ehemaligen Behindertenschule „Fjordskolen“ in jüngster Zeit der Vandalismus zugenommen hat, wurde dort ebenfalls eine Überwachungsanlage angeschafft. Einige Gebäude sind bereits abgerissen, weitere werden demnächst folgen. Die Turnhallen sollen von den örtlichen Sportvereinen genutzt werden können, und aus einem ehemaligen Klassentrakt wird ein Musikhaus mit Proberäumen für die ortsansässigen Orchester und Bands.