Kommunalpolitik

Apenrader Schlittschuhbahn: Kunststoff statt Eis

Apenrader Schlittschuhbahn: Kunststoff statt Eis

Apenrader Schlittschuhbahn: Kunststoff statt Eis

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Die Apenrader Schlittschuhbahn wurde bisher von Dezember bis Februar betrieben. Das Angebot kam bisher bei den Apenraderinnen und Aperadern sowie Gästen gut an. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Kühlanlage der Schlittschuhbahn am Madevej muss überholt werden. Ein teures Vergnügen. Hinzu kommen steigende Energiepreise, die den Betrieb nochmals in die Höhe treiben. Damit vor allem den Jugendlichen der Winterspaß nicht genommen werden muss, hat der kommunale Kultur- und Freizeitausschuss jetzt beschlossen, eine günstigere Alternative auszuprobieren. Eine Vertreterin des „Campus Rates“ begrüßt die Entscheidung.

Schlittschuhlaufen im Winter: Heute ist ein solches Vergnügen in unseren Breiten wegen der Klimaveränderungen ohne Hilfe kaum mehr möglich. In Apenrade gibt es jedoch seit 2011 die Schlittschuhbahn im Genforeningshave am Madevej. Vor allem Jugendliche haben das winterliche Vergnügen gern genutzt. Es wurden Discoabende veranstaltet, Eishockey gespielt und Familien trafen sich dort zum sportlichen Picknick.

Jugendlichen Abwechslung bieten

Solche Angebote findet Kathrine Jensen vom Apenrader Campus Rat (Campus Råd) wichtig, denn „diese geben den jungen Leuten eine Möglichkeit, sich zu treffen, gemeinsam Sport zu treiben, und außerdem ist die Bahn ein Ausflugsziel für Familien“, sagt sie. „Das ist auch ein Mittel, um die Jugendlichen von der Straße zu holen, also ebenfalls der Jugendkriminalität entgegenzuwirken und Vandalismus zu verringern“, fügt sie hinzu.

Hohe Kosten kommen auf die Kommune zu

Die Kühlanlage, die 2008 – damals schon gebraucht – gekauft wurde, muss jedoch überholt werden. Mindestens 130.000 Kronen würde das kosten, hat die Kommunalverwaltung veranschlagt. Zudem sei damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren weitere Reparaturen folgen könnten. Ein hoher Preis, den es zu zahlen gilt, rechnet man noch die enorm gestiegenen Energiekosten hinzu. Deshalb hat der Kultur- und Freizeitausschuss im April dieses Jahres den Auftrag erteilt, nach Alternativen zu suchen.

Alternative: Schlittschuhlaufen ohne Eis

Statt die Kühlanlage zu renovieren, gibt es noch künstliche Eisbahnen. Bei der jüngsten Sitzung hat sich der Ausschuss mit neun unterschiedlichen Lösungsmodellen beschäftigt, denn das Eisvergnügen soll weiterhin bleiben, das hatte die Auschussvorsitzende Signe Bekker Dhiman (Soz.) schon im vergangenen Winter deutlich gesagt, als diskutiert darüber wurde, das Angebot abzuschaffen.

Die eisfreien Bahnen haben den Vorteil, keine elektrische Energie zu benötigen und so die Stromkosten extrem zu senken sowie die Umwelt zu schonen. Die Kunststoffelemente werden in den Monaten, wo sie nicht benötigt werden, eingelagert.

So sieht eine künstliche Schlittschuhbahn aus (Symbolfoto). Foto: Kommune Apenrade

Der Ausschuss, in dem auch Kurt Asmussen von der Schleswigschen Partei sitzt, hatte die Wahl zwischen:

  • weiterer Betrieb der Schlittschuhbahn (Kosten 2023/2024: 550.000 Kronen, Kosten in den Folgejahren: 420.000 Kronen)
  • Kauf einer künstlichen Bahn ohne Bande, passend zugeschnitten, Angebot 1 (Kosten 2023/2024: 1.087.000 Kronen, Kosten in den Folgejahren: 168.000 Kronen)
  • Kauf einer künstlichen Bahn ohne Bande, passend zugeschnitten, Angebot 2 (Kosten 2023/2024: 1.604.000 Kronen, Kosten in den Folgejahren: 168.000 Kronen)
  • Kauf einer künstlichen Bahn mit Bande (Kosten 2023/2024 1.671.000 Kronen, Kosten in den Folgejahren: 168.000 Kronen)
  • Miete einer Bahn ohne Bande, passend zurechtgeschnitten (Kosten 2023/2024 646.000 Kronen, Kosten in den Folgejahren: 488.000 Kronen)
  • Miete einer Bahn mit Bande (Kosten 2023/2024: 553.000 Kronen, Kosten in den Folgejahren: 553.000 Kronen)
  • Miete einer Bahn ohne Bande, passend zurechtgeschnitten, mit Kauf nach einem Jahr (Kosten 2023/2024 656.000 Kronen, Kosten in den Folgejahren: 1.128.000 Kronen; darauffolgend jährlich 168.000)
  • Miete einer künstlichen Schlittschuhbahn mit Bande, Kauf nach einem Jahr (Kosten 2023/2024 563.000 Kronen, Kosten in den Folgejahren: 1.467.000 Kronen, darauf folgend 168.000 Kronen)
  • Leasing einer Schlittschuhbahn mit Bande (Kosten jährlich bis 2029: 408.000 Kronen, danach 558.000 Kronen jährlich)

In die Kosten sind Instandhaltung, Reparaturen, Lagerung sowie Auf- und Abbau eingerechnet.

Entscheidung wird begrüßt

Die Ausschussentscheidung ist ein Kompromiss: Man hat sich dazu entschlossen, eine künstliche Schlittschuhbahn mit Bande zu mieten. Im kommenden Jahr werden die Erfahrungen evaluiert, um dann eine endgültige Entscheidung zu treffen.

Über die Nachricht ist Campus-Rat-Mitglied Katrine Jensen erfreut. „Es ist gut, dass es das Angebot weiterhin gibt und den jungen Menschen Beschäftigung und Abwechslung angeboten wird“, sagt sie. Ihre jüngere Schwester hätte im vergangenen Jahr ganz nach Woyens (Vojens) fahren müssen, um Schlittschuh zu laufen, weil die Bahn in Apenrade wegen der hohen Stromkosten geschlossen blieb.

 

Mehr lesen