Volkslauf

„Bergmarathon trägt seinen Namen zurecht“

„Bergmarathon trägt seinen Namen zurecht“

„Bergmarathon trägt seinen Namen zurecht“

Apenrade/Aabenraa
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Die Medaillen des Bergmarathons 2022 werden im Trophäenschrank der Teilnehmenden sicherlich einen Sonderplatz erhalten. Die Bänder sind ganz in den Tour-de-France-Farben Grün, Gelb und Rot-Weiß gehalten. Foto: Anke Haagensen

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Peter Glans ist voll des Lobes über die Laufveranstaltung. Selbst einem Spitzenläufer geht die Strecke in die Beine.

Laufsprecher Hans-Georg Møller – genannt Gorm – war voller Bewunderung, als Peter Glans in der „Phantomzeit“ von 1.10,39 Stunden nach 21,425 Kilometern durch Apenrade über die Ziellinie des Storetorv lief.  Natürlich war der Läufer, der mittlerweile für Kolding KFUM an den Start geht, mit dieser Zeit Sieger auf der Halbmarathon-Strecke. Der Zweitplatzierte, Torge Surkus, TriVelos Flensburg, benötigte knapp zehn Minuten mehr (1.20,35 Stunden).

Kein persönlicher Rekord

„Es ist nicht meine beste Zeit auf dieser Strecke. Meine persönliche Rekordzeit liegt bei 1.05,32 Stunden, aufgestellt 2018 in Kopenhagen. Damals hatte ich allerdings auf Halbmarathon trainiert“, sagt der 29-jährige Glans, der zu den besten Mittel- und Langstreckenläufern des Landes gehört, und auch schon das dänische Nationaltrikot bei internationalen Leichtathletikveranstaltungen überstreifen durfte.

Im Ziel angekommen, musste Peter Glans zunächst einmal kräftig ausschnauben. Die Strecke ging doch mächtig in die Beine. Foto: Anke Haagensen

Erster Bergmarathon

Peter Glans stammt aus dem Raum Middelfart und ist viele Jahre für einen Leichtathletikverein in Odense an den Start gegangen. Mitterweile lebt er in Lunderskov und startet für Kolding KFUM.

Er nahm in diesem Jahr erstmals am Apenrader Bergmarathon teil und lobte die Veranstaltung. „Der Bergmarathon trägt seinen Namen zurecht. Der erste Anstieg auf der Halbmarathon-Strecke durch den Wald ist schon eine ziemliche Herausforderung. Allerdings liegt dieser Anstieg relativ früh auf der Strecke und man ist da noch frisch. Aber der Anstieg auf dem zweiten Teil geht dann doch mächtig in die Beine“, gibt der Spitzenläufer ehrlich zu. Am Anfang der Halbmarathon-Strecke geht es den Jørgensgård und den Dambjerg hinauf nach Scherriff (Skarrev). Dort wird gewendet und es teilweise über den Strandvejen und Kystvejen entlang zurück nach Apenrade.

Nach wenigen Minuten war Peter Glans schon in der Lage, sich ganz entspannt den Fragen des „Nordschleswigers“ zu stellen. Foto: Anke Haagensen

Lob als Trostpflaster

Per Hussmann, Cheforganisator des Apenrader Bergmarathons, hört das Lob aus so berufenem Mund natürlich gern. Das ist vermutlich auch ein kleines Trostpflaster. Eine gewisse Enttäuschung kann Hussmann nicht verbergen, dass der Bergmarathon in diesem Jahr nur 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte.

Er hat den Rückgang bislang noch nicht ganz ergründen können. „Es wird wohl eine Kombination aus Corona und mangelnde Medienpräsenz sein“, vermutet er. Unter diesem „Trend“ leiden derzeit alle Volksläufe. „Obwohl viele Däninnen und Dänen unter dem Corona-Lockdown die Laufschuhe geschnürt haben, gehen sie nicht bei Volksläufen an den Start“, ist Hussmanns Beobachtung.

Weniger Publikum

Die mangelnde Medienpräsenz führt nicht nur zu weniger Anmeldungen, sondern macht sich auch an der Publikumsresonanz bemerkbar. Die Stimmung auf dem Storetorv und an der Strecke war gut, aber früher standen die Fans enger und auch die Anwohnerinnen und Anwohner machten es sich mit Klappstühlen und Picknickkorb am Straßenrand oder in Vorgärten gemütlich. Letzteres gehört inzwischen zu den selteneren Anblicken.

„Ich befürchte, dass viele Apenrader gar nicht wussten, dass Bergmarathon war“, lautet die Erkenntnis Hussmanns.

Mike Pedersen vom Augustenburger Laufklub gewann auf der vollen Marathondistanz. Foto: Anders Kibbel/jv.dk

Geänderter Streckenverlauf

Auch das führt er auf mangelnde Medienpräsenz zurück. „Allerdings haben wir die Strecken auch etwas verlegen müssen. So haben wir die westlich gelegenen Stadtgebiete aus dem Programm streichen müssen, weil es verwaltungstechnisch einfach zu aufwändig ist, diesen Teil der Strecke mit Helferinnen und Helfern, Beschilderungen usw. für die Dauer des Wettbewerbs abzusperren. Wir haben die Strecken unseren Möglichkeiten angepasst“, erläutert der Cheforganisator die Hintergründe.

Die Sieger:

Marathondistanz, Männer: 1. Mike Pedersen, Augustenborg Løbeklub, 3.19,39 Stunden; 2. Henrik Granlund, Greve Trim, 3.32,18 Std.; 3. Jan Andersen, 3.37,25 Std.

Marathondistanz, Frauen: 1. Lena Nørgaard, Klub 100, 3.50,24 Std.; 2. Lis Örnhed, Heleneholms IF (Schweden), 3.51,46 Std.; 3. Mette From Søndergaard, GMLK – Grenaa Motionsløbeklub, 4.03,33 Std.

Halbmarathon, Männer: 1. Peter Glans, KFUM Atletik, 1.10,39 Std.; 2. Torge Surkus, TriVelos Flensburg, 1.20,35 Std.; 3. Carsten Nørregaard, Team Meins Running, 1.26,23 Std.

Halbmarathon, Frauen: 1. Begitte Hansen, Team Meins Running/Sport 24, 1.28,17 Std.; 2. Katrine Brock, STK90, 1.30,24 Std.; 3. Anne-Mette Grevsen, Team Meins Running, 1.39,48 Std.

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