Ausbildung
Betriebe suchen Nachwuchs – Kommune versucht zu helfen
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Die Zahl der jungen Menschen, die nach dem Volksschulabschluss eine Lehre beginnen, ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Die Ausschussvorsitzende freut sich über die Entwicklung.
„Uns fehlen weiterhin Lehrlinge“, erklärt Johann Andresen, Inhaber des in Tingleff (Tinglev) und Stübbek (Stubbæk) beheimateten Schmiede- und Installationsunternehmens „Johann Andresen ApS“. Zwar habe er derzeit zwei Lehrlinge, doch „das ist ein Zufall. Meistens haben wir große Probleme, Auszubildende zu finden“, berichtet er aus seinen Erfahrungen der vergangenen Jahre.
Beständige landesweite Entwicklung
Damit bestätigt der lokale Handwerksmeister einen landesweiten Trend, denn auch die Dachorganisation „Dansk Industri“ (DI) spricht schon seit vielen Jahren vom Lehrlingsmangel – und das nicht nur in den Handwerksberufen, sondern auch in der kaufmännischen Ausbildung.
Im Handwerk gibt es gutes Geld zu verdienen. Das zum einen. Doch mit einer abgeschlossenen Ausbildung in der Tasche können die jungen Menschen im Anschluss noch ein Studium beginnen.
Johann Andresen, Handwerksmeister
Als Grund für den Lehrlingsmangel sieht Andresen die Entscheidung vieler Jugendlicher für eine gymnasiale Ausbildung. „Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, wenn man erst eine Lehre macht“, sagt er. „Im Handwerk gibt es gutes Geld zu verdienen. Das zum einen. Doch mit einer abgeschlossenen Ausbildung in der Tasche können die jungen Menschen im Anschluss noch ein Studium beginnen, etwa ein Ingenieursstudium oder technisches Studium, im Falle einer Ausbildung zum Installateur. Und das praktische Wissen, das man in der Ausbildung gesammelt hat, ist bei solchen Studiengängen von großem Vorteil“, wirbt er für den Weg in eine Lehre.
Fehlende Lehrlinge gleich fehlende Mitarbeiter
Fehlende Lehrlinge sind der Grund dafür, dass es zu wenig Nachwuchs in vielen Bereichen gibt. Vor allem im Handwerk fehlt es an Arbeitskräften, sodass diese aus anderen Ländern, wie beispielsweise Deutschland oder Polen geholt werden müssen.
Regierung beauftragt Kommunen
Die Regierung hat auf diese Situation im Jahr 2018 reagiert und will dafür sorgen, dass mehr junge Menschen sich für eine betriebliche Ausbildung entscheiden, wenn sie die Volksschule verlassen. Die Verantwortung dafür wurde jedoch den Kommunen übertragen.
Und so befasst sich auch die Kommune Apenrade damit, die Zahl der Lehrlinge zu erhöhen, um für mehr Mitarbeiter in den Unternehmen zu sorgen.
Erfreuliche Entwicklung
Der Kinder- und Ausbildungsausschuss unter der Leitung von Kirsten Nørgård Christensen (Venstre) hat sich kürzlich wieder mit dem Thema befasst, denn das Ziel lautet, bis 2025 mindestens 30 Prozent der Abgangsschülerinnen und -schüler in eine handwerkliche oder kaufmännische Ausbildung zu lotsen.
Nørgård Christensen ist zufrieden mit der Entwicklung, wie sie nach der jüngsten Sitzung des Ausschusses erklärt. Der Grund für ihre Zufriedenheit: Die Zahl der jungen Menschen in der Kommune, die sich für eine Lehre entscheiden, ist in den vergangenen Jahren beständig gestiegen. Und im Vergleich mit anderen Kommunen muss Apenrade sich nicht verstecken, denn die Fördekommune liegt über dem Durchschnitt.
Doch auch wenn die Entwicklung in die – aus betrieblicher Sicht – richtige Richtung geht, gibt es weiterhin einen Lehrlingsmangel. So kann Johann Andresen nicht von einer Verbesserung der Situation berichten. „Wir haben zwar jetzt unsere Auszubildenden, doch es ist weiterhin nicht einfach, Nachwuchs zu bekommen. Diesmal hatten wir nur Glück“, erzählt er. Es sei jedoch eine klare Aufgabe der Betriebe, auszubilden. „Es liegt in unserer Verantwortung, für Nachwuchs zu sorgen“, erklärt er. Doch was nütze der Wille, wenn die jungen Leute sich anders entscheiden, sagte er.
Bessere Vernetzung der Beteiligten
Deshalb ruht sich die Kommune auch nicht auf den Lorbeeren der vergangenen Jahre aus. „Wir werden weiterhin dafür arbeiten, die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die in eine betriebliche Ausbildung wechseln, zu erhöhen“, verspricht Kirsten Nørgård Christensen.
Die Kommune setzt verschiedene Mittel ein und an verschiedenen Stellen an, um eine Änderung zu erreichen. So wird unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Berufsberatung und Schulen genannt und die bessere Ausstattung mit Praktikumsplätzen.