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Hans Holm wird 70 Jahre alt: Von Ruhestand keine Spur

Hans Holm wird 70 Jahre alt: Von Ruhestand keine Spur

Hans Holm wird 70: Von Ruhestand keine Spur

Tingleff/Tinglev
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Feiert am 7. März runden Geburtstag: Hans Holm. Foto: kjt

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Hans Holm ist als Maschinenhändler bekannt wie ein bunter Hund, und er ist als Bürger seines Heimatortes geschätzt. Am 7. März vollendet der Tingleffer sein 70. Lebensjahr. Da kann man es ja ruhiger angehen lassen und den Ruhestand genießen. Weit gefehlt! Hans Holm ist von morgens bis abends noch immer in der Firma anzutreffen. Was treibt ihn an?

„Wenn der Beruf ein Vergnügen ist“, titelte der „Nordschleswiger“ vor 20 Jahren zum 50. Geburtstag von Maschinenhändler Hans Holm aus Tingleff. Diese Überschrift könnte man immer noch verwenden, denn obwohl der weit über die Grenzen Nordschleswigs hinaus bekannte Unternehmer am 7. März 70 wird, ist er immer noch gern und daher regelmäßig in der Zentrale der Familienfirma am Navervej zu finden. 

Fünfmal die Woche, wie die Jahrzehnte davor, ist er von morgens bis abends in seinem Büro. Auch Ehefrau Vivi steuert Tag für die Tag die Firma an und ist in der Buchhaltung tätig. 

„Den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden und zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern würde ich ungern missen“, sagt Hans Holm senior, der den über 120 Jahre alten Familienbetrieb 1987 übernahm. 

Hans Holm ist auch mit 70 noch in seinem Büro des Familienunternehmens zu finden. Foto: kjt

Seit Mitte der 70er-Jahre ist Hans – der Name ist in der Familie Programm – im Unternehmen tätig und kann somit bald die 50 Jahre vollmachen. Bevor er in die Firma einstieg, machte Hans Holm eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Eine Ausbildung, die ihm bei der Leitung des Betriebes zugutekommen sollte.

Mit der Zeit gehen

Der ehemalige Schüler der deutschen Schulen Tingleff hat noch immer viel Freude an der Arbeit. Daran hat auch die enorme Entwicklung in der Landwirtschaftsbranche nichts ändern können. 

„Man muss mit der Zeit gehen und der technologischen Entwicklung folgen. Ich finde, das ist uns bis heute gut gelungen“, so Hans Holm senior.

Die Leitung der Firma hat er inzwischen seinem Sohn Hans junior überlassen. Der Senior ist ins zweite Glied gerückt. Probleme gebe es dabei nicht. „Wir sind ein gutes Team und ergänzen uns. Mein Sohn hat aber die Verantwortung und ist nun der Chef“, so der bald 70-Jährige mit einem Schmunzeln.

Drei Generationen Holm: Hans senior (l.), Ehefrau Vivi (r.), Hans junior (2. v. l.) und dessen Großmutter Else (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Der Senior hat sich in seiner Rolle gut zurechtgefunden und genießt den Umgang mit der Belegschaft und den Kundinnen und Kunden. „Die werden allerdings immer jünger. Woran das wohl liegt?“, bemerkt der humorvolle Tingleffer mit einem Lachen. 

Wenn man mit 70 Lenzen noch immer in der Landmaschinenbranche aktiv ist, dann ist da eben ein Altersunterschied. Hans Holm nimmt es gelassen – und mit Humor. 

Er lässt sich an seinem runden Geburtstag am 7. März auch nicht lumpen. Den ganzen Tag wird er in der Firma sein. Wer gratulieren möchte, sei herzlich eingeladen, zwischen 10 und 16 Uhr vorbeizuschauen. Getränke und Snacks werden selbstverständlich spendiert.

Am Sonnabend darauf wird dann noch einmal mit angemeldeten Gästen groß gefeiert. 70 wird man schließlich nicht jeden Tag!

Früher und heute

Der Senior hat als Maschinenhändler und Landwirtschaftskenner viele Phasen mit- und durchgemacht.   

Hans Holm (r.) engagierte sich für die Maschinenhändlervereinigung auf nationaler und internationaler Ebene und wurde vom dänischen Verband vor zehn Jahren zum Ehrenmitglied ernannt. Das Foto zeigt den Unternehmer bei der Überreichung der Urkunde durch den damaligen Vorsitzenden Jens-Aage Jensen (Archivfoto). Foto: Privat

Holm blickt heute etwas wehmütig auf seine Anfangszeit in der Firma zurück.

„Der Umgang mit den Kunden war familiärer. Es gab damals auch mehr Kunden in der näheren Umgebung, da es noch mehr kleinere Höfe gab“, so Hans Holm.

Das habe sich geändert. Die Höfe, die Maschinen und das Verkaufsgebiet – alles sei größer und moderner geworden. „Früher ging es vorrangig um die Mechanik, heute spielen die Elektronik mit GPS und Computertechnik eine zentrale Rolle.“

Einfacher haben es Landwirtinnen und Landwirte dadurch nicht, meint der Fachmann.

„Umweltauflagen, CO₂-Steuer und viele andere Vorgaben. Die Bauern haben mit viel zu kämpfen“, so die Einschätzung des Geschäftsmannes, der früher leitende Ehrenämter in der nationalen und internationalen Maschinenhändlervereinigung bekleidete.

Mit allen ausgekommen

Dass er und seine Familie bekennende Mitglieder der deutschen Volksgruppe sind, habe dem Handel nie geschadet. Zum Kundenkreis haben schon immer Landwirtinnen und Landwirte aus der Minderheit und der Mehrheit gehört. Spannungen oder gar Ablehnung gab es nicht.

„Heute ohnehin nicht. Da hat sich viel getan. Es war früher vielleicht etwas anders. Mein Vater war in der Hinsicht Diplomat und verstand es, auf alle zuzugehen und mit allen auszukommen, sei es als Maschinenhändler oder damals als Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei“, so Hans Holm, dem man diese Tugend auch bescheinigt.

Auch wenn der Jubilar es beruflich noch nicht viel ruhiger angehen lässt, hat er zumindest sein Freizeitleben entschleunigt. Auf die Jagd, viele Jahre sein Steckenpferd, geht er nicht mehr. 

Er genießt aber nach wie vor die Aufenthalte mit Vivi im Sommerhaus auf Röm (Rømø) und das Zusammensein mit Freunden und allen voran mit der Familie. Zu der gehören Tochter Christina in Wollerup (Vollerup) und Hans junior, der vor einiger Zeit nach Behrendorf (Bjerndrup) gezogen ist, sowie sechs Enkelkinder. Insbesondere die Enkelkinder erfreuen den noch berufstätigen Opa.

Hans Holm ist nicht nur ein bekannter Unternehmer aus Tingleff, sondern auch ein Lokalpatriot, der gern am gesellschaftlichen Leben teilnimmt (Archivfoto). Foto: kjt
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Kommentar

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