Kommunalpolitik

Historisches Haus bleibt in kommunaler Hand

Historisches Haus bleibt in kommunaler Hand

Historisches Haus bleibt in kommunaler Hand

Apenrade/Aabenraa
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Das Gebäude der Günderoth Stiftung an der Nygade 46 Foto: Jan Peters

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Das Haus Günderoth wird seit der Übernahme durch die Kommune Apenrade von Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen bewohnt. Die Brandsicherheit ist jedoch nicht länger gewährleistet, weshalb das Gebäude nicht länger benutzt werden darf. Bei der jüngsten Sitzung des Ökonomieausschusses ist beschlossen worden, was mit der historischen Immobilie geschehen soll.

Es war eine böse Überraschung für die Bewohnerinnen und Bewohner des „Hauses Günderoth“: Seit fast 30 Jahren ist die Immobilie an der Nygade 46 als Wohnort für geistig behinderte Menschen genutzt worden. Bei einer Überprüfung wurde festgestellt, dass die Brandsicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Die Auflagen haben sich in den vergangenen Jahren sehr verschärft, weshalb die behinderten Menschen dort nicht mehr wohnen dürfen, denn im Brandfall können sie sich im Haus nicht orientieren.

Umbau nicht möglich

Eine unglückliche Situation nannte das der Vorsitzende des kommunalen Sozial- und Seniorenausschusses Michael Christensen (Sozialistische Volkspartei) im April, denn für die Menschen, die in dem Haus leben, ist es ein Lebensmittelpunkt, der ihnen genommen wird. Doch umfassende Umbaumaßnahmen sind nicht möglich, denn das Gebäude steht unter Denkmalschutz – und sie wären zu teuer.

Verkaufen oder behalten?

Doch was soll nun mit dem historischen Haus aus dem Jahr 1860 werden?

Der bisherige Plan des Sozial- und Seniorenausschusses sah vor, die Immobilie zu veräußern. „Haus Günderoth“ wurde im Mai an den Ökonomieausschuss mit diesem Auftrag übergeben. Auf seiner jüngsten Sitzung ist dort jedoch ein anderer Beschluss getroffen worden, wie Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Kons.) auf Nachfrage berichtet.

Das Haus Günderoth stammt aus dem Jahre 1860. Foto: Jan Peters

Die Zukunft der Immobilie

„Das Haus bleibt in kommunaler Regie, es wird nicht verkauft“, sagt er. Die zukünftigen Pläne sehen vor, die Wohnungen zu vermieten. Für behinderte Menschen gelten nämlich strengere Brandschutzauflagen. Der Verkauf wäre ein großer Verlust für die Kommunalkasse gewesen, sei ein Grund für die Entscheidung, so der Kommunalpolitiker.

Das Haus könnte unter anderem als Ersatz für diejenigen Bewohnerinnen und Bewohner dienen, die bisher am Kirkeplads 3 ihr Zuhause hatten. Dort sollen jetzt jedoch sogenannte schräge Wohnungen entstehen.

Welche Umbaumaßnahmen notwendig sind und was diese kosten, steht noch nicht fest, wie Riber Jakobsen erklärt.

Die Tafel in der Hausfassade nennt die Jahreszahl der Stiftungsgründung. Foto: Jan Peters

Stiftung Günderoth

Die Günderotske Stiftelse (Stiftung Günderoth) wurde 1701 vom Amtmann Friedrich von Günderoth in Lügumkloster gegründet. Die Stiftung wurde eingerichtet, um armen, alleinstehenden Frauen unter die Arme zu greifen, sowie Armen medizinische Versorgung zu sichern.

1741 wurde auch in Apenrade eine Stiftung Günderoth gegründet.

Das Haus Günderoth wurde in Apenrade 1860 gebaut. Die Kommune hat das Gebäude 1993 gekauft und Instand gesetzt. Seit 1994 wurde es für Wohngemeinschaften für behinderte Menschen benutzt.

Friedrich von Günderoth wurde am 9. Februar 1674 in Apenrade geboren. Er starb am 8. Februar 1750 in Apenrade.

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