Natur und Umwelt

Hostruper See noch nicht gerettet

Hostruper See noch nicht gerettet

Hostruper See noch nicht gerettet

Apenrade/Aabenraa
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Der Hostruper See liegt einige Kilometer südlich von Apenrade. Foto: Claus Bøge Jensen/Aabenraa Kommune

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Die Zusammensetzung der Lebewesen im Hostruper See ist ungleich verteilt. Es leben zu viele Friedfische darin. Eine mehrjährige Rettungsaktion sollte Abhilfe schaffen und jetzt beendet sein. Doch immer noch steht das Thema auf der Tagesordnung im Stadtrat.

Das Wasser im Hostruper See (Hostrup Sø) ist nicht klar, Algen und Pflanzenreste schwimmen auf der Oberfläche. Die Qualität des Wassers könnte besser sein, gilt der See doch als Ausflugsziel für Einheimische, Touristinnen und Touristen.

Trübes Wasser wegen Algenbestand

Dass die Wasserqualität besser werden muss, hat auch der Staat erkannt und den sogenannten Wasserumgebungsplan (vandområdeplan) entwickelt, unter den auch der Hostruper See fällt. Der soll wieder sein natürliches Gleichgewicht bekommen. Der Grund für die schlechte Wasserqualität liegt nämlich bei einem viel zu hohen Bestand von Friedfischen, Fischen also, die sich ausschließlich von Pflanzen und kleinen Wasserlebewesen ernähren. Diese vor allem kleinen Krebse befreien jedoch das Wasser von Algen, die für das trübe Wasser verantwortlich sind.

Die Fische müssen dezimiert werden. Das soll durch Biomanipulation geschehen.

Biomanipulation

Biomanipulation ist eine Technologie, bei der Nahrungsketten durch den Eingriff von Menschenhand gesteuert werden.

Diese Technologie soll im Hostruper See (Hostrup Sø) eingesetzt werden, um die Wasserqualität des Gewässers zu verbessern, denn durch die Überdüngung der Felder ringsherum hat das Wasser des Sees zu wenig Sauerstoff, es haben sich als Folge Fischarten dort angesiedelt, die in einem solchen Umfeld leben können.

Das Wasser ist wegen vieler Algen unklar, angereichert mit unter anderem Phosphaten und zu großen Stickstoffmengen, ist jedoch von Natur aus nährstoffarm.

5,7 Millionen Kronen sind 2020 für das Projekt bewilligt worden.

Masterplan: Friedfische abfangen

Gezielt werden die Friedfische seit 2021 abgefangen. Damit beauftragt war das Konsortium „Dansk Biomanipulation“. Inzwischen sind 35 Tonnen von unter anderem Barschen, Brassen und Rotaugen entfernt. Die Tiere werden für die Produktion von Biogas verwendet.

Die Illustration zeigt, wie sich die Wasserqualität durch das Abfangen der Friedfische verbessern soll. Foto: Kommune Apenrade

Ziel war es, etwa 80 Prozent der Friedfische zu fangen. Raubfische wie Hechte und Zander sollten dann dafür sorgen, dass der Bestand natürlich begrenzt wird.

Erfolg blieb bisher aus

Mit der Neuverteilung der unterschiedlichen Arten sollte sich der See erholen. Das Wasser sollte klarer werden, und es sollte weniger Algen geben. Im September dieses Jahres sollte eine abschließende Untersuchung stattfinden. Doch der kommunale Ausschuss für nachhaltige Entwicklung (udvalg for bæredygtig udvikling) hat den Hostruper See erneut auf der aktuellen Tagesordnung.

Es wurde festgestellt, dass das Abfischen noch verlängert werden muss, denn das gewünschte Resultat ist bisher nicht erreicht. Die Aktion könnte noch bis ins Jahr 2024 andauern.

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