Schulabschluss
Ein Kommen und Gehen mit ganz vielen Emotionen
Ein Kommen und Gehen mit ganz vielen Emotionen
Ein Kommen und Gehen mit ganz vielen Emotionen
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Die Deutsche Nachschule Tingleff hat ihre Schülerinnen und Schüler wieder einen ganzen Nachmittag lang mit einer Zeremonie der anderen Art verabschiedet. Die Einrichtung hat ein Jahr lang offensichtlich vieles richtig gemacht: Beim Abschied flossen etliche Tränen. Eine Schülerin aus Hamburg war zwei Jahre da und ist von ihrer Nachschulzeit in Dänemark sehr angetan.
In der Corona-Pandemie erfunden, hat sich dieses Format an der Deutschen Nachschule durchgesetzt und offenbar bewährt: Anstatt eine Schulentlassungsfeier in einer stickigen Aula zu veranstalten, bei der persönliche Gespräche und Begegnungen nur begrenzt möglich sind, nahm man erneut mit einer Drive-In-Aktion Abschied von den Jugendlichen und deren Eltern.
Abschied mit Verweilen
Reihum trudelten die Tutorinnen- und Turtorgruppen auf dem großen Parkplatz der angrenzenden Sporthalle ein. Sie bekamen ihr Zeugnis ausgehändigt und hatten reichlich Gelegenheit, sich von den Schulkameradinnen und Schulkameraden und vom Mitarbeiterstab einschließlich Schulleitung zu verabschieden – und umgekehrt.
Es ging dabei herzlich zu und emotional. Bei vielen flossen Tränen. Es war einmal mehr ein Indiz dafür, dass der Aufenthalt an der Tingleffer Nachschulen einen prägenden Eindruck hinterlassen hat.
Großer Bahnhof
Für den Abschied hatte die Nachschule allerhand aufgefahren. Bunte Flaggen, Luftballons und Grüße mit Straßenkreide säumten die Fläche. An Stehtischen wurden Getränke und Snacks serviert.
Mittendrin in dem Abschiedstrubel war unter anderem Chiara Wolter. Die 16-Jährige stammt aus dem Hamburger Raum und hat zwei Jahre an der Tingleffer Nachschule verbracht.
Das besondere Format der Schulentlassungsfeier kannte sie bereits, „es war diesmal aber etwas anderes, denn es hieß nun auch für mich Abschied nehmen. Schön daran war, dass man ganz viel Zeit hatte, in Ruhe herumgehen und sich von den Lehrerinnen und Lehrern und anderen verabschieden konnte“, so Chiara am Montag nach ihrem Nachschulabschluss.
Auch ihre Eltern haben dem Format vieles abgewinnen können, so die Hamburgerin.
Chiara wollte vor zwei Jahren gern eine andere Schule besuchen. Da sie und ihre Eltern Dänemark von Urlauben kannten, fiel die Wahl auf die Deutsche Nachschule Tingleff. Für Chiara ein absoluter Gewinn.
Was hat dir besonders gefallen?
„Das Zusammenleben mit den Leuten und die enge Bindung zu den Lehrerinnen und Lehrern. Es war alles sehr freundschaftlich“, so die 16-Jährige, die in Deutschland eine Ausbildung zur Speditionskauffrau anstrebt.
Nicht nur Unterricht
„Diese Art Nachschule hat mir auch unheimlich gut gefallen. Es steht da nicht nur Unterricht im Mittelpunkt. Es geht ganz viel auch um das Miteinander, und es ist abwechslungsreich“, schwärmt Chiara von ihrer Zeit in Tingleff.
Entsprechend emotional sei es dann auch für sie gewesen, von allen und von der Nachschulzeit Abschied zu nehmen.
Zum Glück blieb dafür ausreichend Zeit. „Für die Zeugnisvergabe ist den Tutorgruppen ein Zeitfenster vorgegeben worden. Man konnte dann aber bleiben, solange man wollte, und das haben viele ausgereizt. Wir auch“, so Chiara Wolter, die glatt noch ein drittes Jahr hätte dranhängen können, ihren Schulabschluss nun aber in der Tasche hat.