Kultur und Freizeit

Sommer-Radtreffs als attraktive Alternative zum Stubenhocken

Sommer-Radtreffs als attraktive Alternative zum Stubenhocken

Sommer-Radtreffs als attraktive Alternative zum Stubenhocken

Sophienthal/Fehle
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Das Foto zeigt in der Bildmitte Hinrich Jürgensen (mit Megafon) von der Arbeitsgruppe. Links neben ihm stehen Jens Peter Clausen und Ehefrau Katrin, die das Unternehmen Top Dog vor über 25 Jahren gegründet haben. An Jürgensens rechter Seite steht die Marketingchefin Lisa-Marie Clausen. Sie ist die Tochter der Inhaber. Foto: privat

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In den vergangenen rund zehn Jahren hat der 58-jährige Hans Christian Hansen aus Kraulund-Feld regelmäßig das Angebot wahrgenommen und ist überrascht, wie viel Interessantes das doch eher ländliche geprägte Grenzland in seiner Nachbarschaft zu bieten hat.

„Auf dem Weg zum Medelbyer Bauernmarkt bin ich bereits viele Male an der Einfahrt zu Top Dog vorbeigefahren, ohne aber im Geringsten zu ahnen, welch spannendes Unternehmen sich dahinter verbirgt“, sagt Hans Christian Hansen aus Kraulund-Feld (Kravlund Mark) bei Tingleff (Tinglev).

Der 58-Jährige gehört zur treuen Schar der Teilnehmenden an den deutsch-dänischen Sommer-Fahrradtreffs. Die grenzüberschreitenden Zweirad-Ausflüge haben ihren Ausgangspunkt in Fehle, unmittelbar südlich von Sophienthal (Sofiedal) auf deutscher Seite.

Etwas mehr als 80 Personen nahmen an dem jüngsten Sommer-Fahrradtreff teil. Foto: privat

Nette Leute und interessante Infos

„Ich habe in den vergangenen zehn Jahren kaum eine Tour ausgelassen. Das ist nämlich eine tolle Alternative zu einem Abend auf dem heimischen Sofa“, stellt er lachend fest.

„Man ist mit netten Leuten zusammen, ist in der Natur unterwegs, bewegt sich, bekommt etwas Leckeres zu essen, und einem werden in der Regel Einblicke hinter die Kulissen von Unternehmen gewährt, die einem sonst verborgen bleiben“, sagt er.

Seine Begeisterung für das Angebot hat sogar schon dazu geführt, dass er bereits mehrere Personen aus Nachbarschaft und Freundeskreis zum Mitmachen bewegen konnte. Sie sind inzwischen genauso begeisterte Fans der grenzüberschreitenden Radtouren.

Es geht auch ohne E-Bike

Je nachdem, wie viel Zeit er an dem Tag hat, legt Hans Christian Hansen die Strecke zum Startort mit dem Fahrrad zurück oder lässt sich und sein Fahrrad dorthin transportieren. „An solchen Abenden kommen – mit An- und Heimfahrt – dann schon mal 30 bis 40 Kilometer zusammen“, sagt er. Bis vor knapp zwei Jahren hat der 58-Jährige die Fahrten auf einem herkömmlichen Fahrrad zurückgelegt. Inzwischen hat auch er sich ein E-Bike angeschafft.

 „Ich hätte mir nie vorstellen können, ein solches Fahrrad zu kaufen. Ich bin aber mittlerweile eines Besseren belehrt worden. Früher blieb ich auf dem Sofa sitzen, wenn sich die Blätter an den Bäumen im Wind bewegten. Jetzt schwinge ich mich auch bei nicht so gutem Wetter aufs Rad und drehe meine Runden. Wie viel Hilfe ich annehmen will, kann ich auf meinem E-Bike ja einstellen“, sagt Hansen.

Nach einer kurzen Präsentation des Unternehmens durften die Teilnehmenden auch einen Blick in die Produktion werfen. Foto: privat

Mit dem Trecker fing es an

„Ich war übrigens schon beim Vorläufer der grenzüberschreitenden Radtouren dabei, als der LHN (Landwirtschaftlicher Hauptverein für Nordschleswig, red. Anm.) in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus dem Raum Jardelund und Medelby gegenseitige Besuche veranstalteten. Da waren wir mit dem Trecker unterwegs“, erinnert sich Hans Christian Hansen.

Snacks für Vierbeiner

Nachdem die erste Sommer-Radtour in die Bereitschaftsschule für Rettungsdienste nach Tingleff (Tinglev) führte, ging es kürzlich beim zweiten Fahrradtreff des Jahres nach Medelby zum Unternehmen Top Dog.

Dort werden Snacks für Hunde hergestellt. Schon seit über 25 Jahren trocknet das Unternehmen von Jens Peter Clausen unter anderem Schweineohren und Ochsenziemer auf schonende Weise. Zum Sortiment gehören mittlerweile auch weitere Leckerlis und Spielzeug.

15 bis16 Beschäftigte

Vertrieben wird die Haustiernahrung über die eigene Homepage. Die Produkte aus Medelby sind darüber hinaus auch in den Edeka-Märkten erhältlich.

 „Der Betrieb hat einen Jahresumsatz von drei Millionen Euro und beschäftigt 15 bis 16 Mitarbeitende. Das hätte ich nicht vermutet“, staunt Hans Christian Hansen.

Zu dem Stab der Mitarbeitenden gehören auch die Ehefrau des Unternehmers Clausen, Katrin, die die Buchhaltung macht. Außerdem arbeitet Tochter Lisa-Maria in dem Familienunternehmen mit. Sie ist für das Marketing zuständig.

Jens Peter Clausen hat einen Teil der ehemaligen DDR-Grenzmauer erstanden. Ein kleineres Element des stabilen Bauwerks ist jetzt auf dem Firmengelände zu finden. Foto: privat

Geschmacksproben für alle (Hunde)

Für alle Teilnehmenden an der Fahrradtour hatten die Clausens Tüten mit Geschmacksproben – für deren Hunde – gepackt.

„Ich betreue derzeit den Hund meiner Tochter, und der hat sich auf jeden Fall sehr über das Schweineohr gefreut“, sagt Jette Erichsen, die der Arbeitsgruppe angehört, die die Fahrradtreffs organisiert.

„Einige ältere Teilnehmenden sind mit dem Auto da; andere kommen nur zum Imbisswagen, weil er mal gerade in der Nähe ist. Aber das ist auch vollkommen in Ordnung“, sagt Jette Erichsen.

Und dass die Anzahl der Teilnehmenden je nach Wetterlage und Programm schwankt, ist dem Team der Veranstaltenden klar. „In der Bereitschaftsschule waren ganze120 Personen dabei. Diesmal waren wir immerhin knapp über 80“, sagt die Mitveranstalterin.

Nächstes Ziel ist ein Erlebnis-Hof

Die nächste Tour findet am Dienstag, 8. August, statt und führt zum Erlebnis-Hof Bögelhuus. Der Imbisswagen vom Ladelunder Schlachter steht ab 17.30 Uhr in Fehle. Die Radtour beginnt dann um 19 Uhr.

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