Wohltätigkeit

Spendengelder aus Apenrade ermöglichten Ellarie den Schulbesuch

Spendengelder aus Apenrade ermöglichten Ellarie den Schulbesuch

Spendengelder aus Apenrade ermöglichten den Schulbesuch

Apenrade/Aabenraa
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Ellarie Sandoval hat ihr Studium in Elektroingenieurswesen bestanden. Foto: privat

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Die junge Philippinerin ist inzwischen ausgebildete Ingenieurin und verdient gutes Geld. Ohne den Verein Afro-Asia Educare wäre das nicht möglich gewesen, sagt sie selbst. Ein Kulturfest im September ist für die Initiative eine wichtige Einnahmequelle.

Ein Brief von den Philippinen bestätigt eine Gruppe von Apenraderinnen und Apenradern darin, dass ihr ehrenamtliches Engagement wichtig ist und Nutzen bringt.

Eine junge Studentin bedankt sich in dem Schreiben dafür, dass der Verein Afro-Asia Educare den Schulbesuch ermöglicht hat.

Inzwischen hat Ellarie C. Sandoval, so der Name der jungen Frau, ihr Studium der Elektroingenieurswissenschaften mit Schwerpunkt nachhaltige Energien an der Uni in Batanga abgeschlossen, hat einen guten Job und verdient ihr eigenes Geld. Aus dem ängstlichen und zurückhaltenden Mädchen von einst ist eine selbstbewusste und kluge junge Frau geworden.

Die folgende Videoaufnahme ist vor einigen Jahren entstanden. Damals war Ellarie gerade in das Spendenprogramm von Afro-Asia Educare aufgenommen worden. Sie ist in den ersten Sekunden des Filmchens zu sehen.

Ausbildung ist wichtig

„Ausbildung ist der einzige Schatz, der nicht gestohlen werden kann“, zitiert Ellarie einen Satz, den ihr Vater seinen Kindern immer wieder gesagt hat. Und dennoch drohte Ellarie, die von ihrem Vater gerade so hochgepriesene Bildung verwehrt zu werden. Ihren Eltern fehlte nämlich das Geld, ihre jüngeren Kinder in die Schule schicken zu können.

Die finanzielle Situation der Familie verschlechterte sich zusehends, als beide Eltern dann auch noch verstarben.

Der Verein, dem Hans Nielsen vorsteht, sammelt Spendengelder, um bedürftigen Kindern in Asien und Afrika den Schulbesuch zu ermöglichen. Da er über seine Frau, die von den Philippinen stammt, und durch einen Bekannten, der mit einer Tansanierin verheiratet ist, über direkte Kontakte in die beiden Länder verfügt, geht der Löwenanteil der gesammelten Mittel an Projekte in dem asiatischen Inselstaat und in der ostafrikanischen Republik.

Aus dem schüchternen Mädchen ist eine selbstbewusste junge Frau geworden, die ihren eigenen Lebensunterhalt verdient. Foto: privat

Schulgeld für fünf Kinder

„Wir unterstützen mehrere Schulen auf den Philippinen, indem wir ihnen zusagen, das Schulgeld für fünf Kinder zu übernehmen. Eines dieser Kinder war vor fünf bis sechs Jahren Ellarie“, erzählt Hans Nielsen.

Ellaries Geschichte ist natürlich außergewöhnlich schön, weiß auch Hans Nielsen. Nicht alle gesponserten Kinder können anschließend eine solche Bilderbuchkarriere vorweisen. „Wenn wir sie jedoch mit unserem Schulgeld vor Erwerbslosigkeit und einem Leben in Armut und kümmerlichen Verhältnissen bewahren können, dann haben wir doch schon viel erreicht“, findet Hans Nielsen.

Unabhängige NGO

Der Verein ist offiziell eine NGO, also eine Nichtregierungsorganisation. Das heißt, Afro-Asia Educare ist unabhängig von staatlicher Förderung. Sie finanziert sich durch Spendengelder.

Eine wichtige Einnahmequelle ist für den Verein das jährlich stattfindende Kulturfest in Apenrade. Wegen Corona hat das Fest einige Jahre nicht stattfinden können, umso größer ist die Vorfreude auf den 2. September. „Wir haben das Konzept etwas verändert, und auch der Ort ist neu“, erzählt der Vorsitzende.

Die Philippinerinnen und Philippiner tanzen sehr gerne. Das wurde auch bei früheren Kulturfesten in der Agora deutlich (Archivfoto). Bei der diesjährigen Ausgabe wird eine asiatische Band aus Kopenhagen zum Tanz aufspielen. Foto: Karin Riggelsen

Asiatisches Kulturfest

In diesem Jahr findet das Fest in der kleinen Privatschule „Aabenraa Friskole“ statt. Die Räumlichkeiten dort sind etwas „gemütlicher“ als die riesige Sporthalle „Agora“ im Stadtteil Hohe Kolstrup. Darüber hinaus wird die Kulturfete ausschließlich als asiatisches Fest gefeiert. Im Eintrittsgeld von 250 Kronen pro Person (Paare zahlen 400 Kronen) ist die Teilnahme an einem Büfett mit asiatischen Spezialitäten, die von Ehrenamtlerinnen zubereitet werden, sowie Livemusik enthalten. Eine wichtige Einnahmequelle ist die Verlosung, bei der es Ferienaufenthalte unter anderem in Nielsens eigenem Gästehaus auf den Philippinen zu gewinnen gibt. Die Einladung gilt allen Interessierten, wie Hans Nielsen betont.

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