Leserbericht

„Eine verrückte Klassenfahrt nach Aarhus“

Eine verrückte Klassenfahrt nach Aarhus

Eine verrückte Klassenfahrt nach Aarhus

7. Klasse der Deutschen Schule Tingleff
Tingleff/Tinglev
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Die 7. Klasse aus Tingleff unternahm eine Klassenfahrt nach Aarhus. Foto: DS Tingleff

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Was wäre ein Schuljahr ohne Klassenfahrt! Ganz in diesem Sinne begab sich die 7. Klasse der Deutschen Schule Tingleff mit den Lehrkräften Kerstin Westergaard und Henning Kracht auf Tour. Ziel war Aarhus, wo es eine Menge zu erleben und zu lernen gab. Die Mädchen und Jungen haben einen Bericht von der Fahrt im April verfasst.

Klassenfahrt. Die schönste Zeit im Schuljahr. Wir, die 7. Klasse der Deutschen Schule Tingleff, fuhren im April gemeinsam mit unserer Klassenlehrerin Kerstin Westergaard und Henning Kracht nach Aarhus.

Aarhus ist mit 285.273 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie 60.000 Studierenden die zweitgrößte Stadt Dänemarks. Mit Vorfreude und bei absolutem Kaiserwetter ging es frühmorgens müde und aufgeregt los. Nach einer zweistündigen Zugfahrt kamen wir endlich an unserem Zielort an.

In die „alte Stadt“  

Als Erstes gingen wir vom Bahnhof in Aarhus mit unseren schweren Koffern nach „Den Gamle By“. Gemeinsam schlenderten wir durch die alten Gassen und Straßen, um den Ort zu entdecken.
Gleichzeitig bekamen wir einen Aufgabenbogen, den wir im Laufe der Zeit bearbeiten mussten. Dies war ein sehr interessantes Erlebnis, denn hier wurden Häuser aus der alten Zeit in Dänemark nachgebaut, wie z. B. Apotheken, Häuser, Läden und Gärten.

Die siebte Klasse erkundete Aarhus. Foto: DS Tingleff

 

Nach mehreren Stunden ging es für uns erschöpft weiter, denn wir mussten um 16 Uhr an unserer Jugendherberge sein. Wir waren aber eine Stunde zu früh und fingen gemeinsam an, Fußball zu spielen.

Endlich war es so weit, und wir durften in unsere Zimmer gehen. Erschreckt mussten wir feststellen, dass die Zimmer viel zu klein für sechs Personen waren. Dafür lag aber das Danhostel wunderschön in einem großen Waldgebiet, Risskov oder auch Ramsløgskoven genannt, mit Grillmöglichkeiten und Zugang zur Ostsee.

Gleich danach erkundeten wir die Umgebung und begannen, auf dem etwas unebenen und schiefen Fußballplatz zu spielen. Den Abend ließen wir gemütlich mit dem Spiel „Werwolf” ausklingen.

Stadtführung und ein Blick hinter die Kulissen

Der nächste Tag fing horrormäßig an, denn wir mussten bereits um 7 Uhr aufstehen! Zu Fuß gingen wir die 3,5 km ins Zentrum zur Stadtführung. Hier ging es um die Entstehung von Aarhus.

Es wurden uns historisch wichtige Gebäude gezeigt und die einzelnen Geschichten dazu erzählt. Sehr interessant war der Fußabdruck eines Dinosauriers, da hier früher auch Dinosaurier gelebt hatten.

Danach bekamen wir ein wenig Freizeit und konnten endlich die dänische Wirtschaft durch reichlich Hamburger von dem Restaurant mit dem goldenen M unterstützen.

Auf dem Programm stand auch ein Besuch bei der Rundfunkanstalt „Danmarks Radio" („DR“). Foto: DS Tingleff

Gestärkt stürzten wir uns in die nächste Aktivität, den Besuch bei der Rundfunkanstalt „DR-Byen". Als wir ankamen, wurden wir von einem Mitarbeiter, der sogar aus Sonderburg kam, begrüßt und erhielten einen guten Einblick in die tägliche Arbeit von „Danmarks Radio".

Das eigentliche Highlight war die Führung durch die einzelnen Abteilungen wie Aufnahmestudios, Theaterfundus, Tischlerei, das kleine Studio von „Ultranyt“ oder auch die Radioabteilung. In dieser durften wir sogar live einem Moderator über die Schulter schauen. Absolut empfehlenswert!

Einblicke in die Arbeit eines Moderators Foto: DS Tingleff

Am Abend ging es für uns das erste Mal an die Ostsee. Am Strand sind zwei unserer Klassenkameraden mit den Füßen ins eiskalte Wasser gegangen. Auf großen Steinen saßen wir alle gemeinsam mit Musik und haben den Sonnenuntergang beobachtet. Zum Schluss wurde der Abend mit der obligatorischen Runde „Werwolf” abgeschlossen.

Viel Kultur und Trampolinspaß

Der dritte Tag begann leider wieder um 7 Uhr. Als Entschädigung dafür ging es ins Mosegaard Museum mit dem Bus. Hier erlebten und lernten wir auf interessante Weise, wie der Mensch entstand, indem wir Videos, Texte, kleine nachgebaute Häuser und Figuren zu sehen bekamen, aber auch über Kopfhörer uns Texte vorlesen lassen konnten.  

Viele Sachen wurden auch in 3D gezeigt, und äußerst interessant war die Sonderausstellung zum Thema „Römisches Reich“. Hier konnten wir uns sogar virtuell als Imperator auf einer römischen Münze verewigen lassen. Ein besonderer Teil war allerdings das Dach des Museums, denn es bestand aus einer Grasfläche. Die konnte man betreten und dann bis zum höchsten Punkt gehen. Von dort aus hatte man eine wunderbare Aussicht über die Landschaft und Natur. Eine fantastische Erfahrung!

Lustige Auszeit während der Klassenfahrt Foto: DS Tingleff

Nach so viel Kultur hatten wir uns eine kleine Fun-Auszeit verdient und machten uns auf den Weg in den riesigen Trampolinpark „Rush“. Auf dem Weg dorthin ereignete sich etwas sehr Spannendes. In einem gelben, unglaublich lauten Lamborghini fuhr doch tatsächlich einer der größten Youtuber Dänemarks an uns vorbei und winkte uns zu: Alexander Husum! So etwas geschieht wirklich nur in einer Großstadt!

Noch völlig aufgeregt tobten wir uns dann an den verschiedenen Trampolinen, Schrägen und einer Ninja Warrior Bahn aus und fielen später müde ins Bett.

Symbolik und Sønderjysk

Was fehlte noch bei einem Besuch in Aarhus? Natürlich das Kunstmuseum „ARoS", welches mit seinem Schwerpunkt Gegenwartskunst eines der größten Museen Nordeuropas ist.

In einer 90-minütigen Führung erhielten wir tiefe Einblicke in die Kunst, Symbole in Bildern und Gegenständen zu entdecken und zu entschlüsseln. Hierbei tat sich besonders Jannik hervor, der mit dem Codieren der Kunstwerke gar nicht mehr aufhörte. Es war wirklich interessant und für unseren schulischen Unterricht sehr hilfreich, da Symbolik auch im Dänischunterricht vorkommt.

Natürlich durfte auch der Gang durch das „Your rainbow panorama“ hoch über dem Museum nicht fehlen, von dem man einen Rundblick über die ganze Stadt hatte.

Nach einer ausgedehnten Shoppingtour fuhren wir mit dem Bus zum Danhostel zurück. Und hier übernahm Peter Emil das Kommando, indem er drei kleinen Jungs aus Aarhus lauthals und im breitesten Sønderjysk Nordschleswig und die deutsche Minderheit erklärte.

Die Gesichter der Jungs und das Geschmunzel der anderen Insassen war allein Geld wert.

Und so ging mit dem abendlichen Besuch am Strand die Klassenfahrt langsam zu Ende, und wir kamen am Freitag müde, aber mit unglaublichen Eindrücken einer sehr lebenswerten und kulturell reichen Stadt nach Hause.

Aarhus – immer eine Reise wert!

 

 

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