Kultur

Apenrade: Standort-Entscheidung für die Telemauer geht in die letzte Phase

Standort-Entscheidung für die Telemauer

Apenrade: Standort-Entscheidung für Telemauer

Apenrade/Aabenraa
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Ursprünglich stand die „Telemauer“ an der H. P. Hanssens Gade, dort, wo heute die Bäckerei „Lagekagehuset“ beheimatet ist. Foto: Schleswigsche Partei

Auswahlkriterien wurden festgelegt. Eine Bedingung: Der Standort muss in Apenrade liegen. Noch zweimal soll es Ausschusstreffen geben.

Seit 13 Jahren fristet die „Telemauer“ wahrlich ein Schattendasein: Sie steht auf einer Deponie und wartete dort bisher auf eine ungewisse Zukunft.

2007 wurde das 45 Meter lange Kunstwerk in kurze Teile geschnitten und abtransportiert, um für den Bau des „Lagkagehuset“ Platz zu schaffen. Im vergangenen Jahr kam die „Telemauer“ wieder auf die Agenda des Stadtrates. Ein neuer Standort sollte gefunden werden. Der Kultur- und Freizeitausschuss bekam den Auftrag dazu.

Unter anderem bei einem Bürgertreffen konnten Vorschläge gemacht werden, wo das Bauwerk stehen soll. 

Nun heißt es vom Ausschussvorsitzenden Lars Kristensen (Venstre): „Ich glaube fest, dass wir einen Standort finden“, sagte er gegenüber „JyskeVestkysten“.

Nur in Apenrade

Der Ausschuss hat nämlich nun Kriterien festgelegt, die die Auswahl eines neuen Standortes erleichtern sollen. Eine der Bedingungen ist, dass die „Telemauer“ in der Stadt Apenrade stehen soll, so wie zuvor auch. Damit wird der Wunsch der Künstlerin Ulla Viotti berücksichtigt, die das Kunstwerk erschaffen hat.

Noch zwei Treffen bis zur Entscheidung

900.000 Kronen hat der Stadtrat im Haushalt abgesetzt, um die Mauer an einem neuen Ort aufzustellen. Da diese Entscheidung bedeutend für das Stadtbild ist, ist der Wachstumsausschuss für Stadt und Land an der Entscheidung beteiligt. Bei einem gemeinsamen Treffen soll die Auswahl auf fünf mögliche Standorte reduziert werden. Letztlich soll der Apenrade „Bilderkunstrat“ (billedkunstråd) gehört werden, bevor auf einer Sitzung des Kultur- und Freizeitausschusses über die endgültige Neuplatzierung entschieden wird.

Zu den möglichen neuen Standorten gehören:

  • neuer Marktplatz (Ecke Madevej/H. P. Hanssens Gade)
  • Arena Aabenraa (Dronning Margrethes Vej)
  • Nordertor (Nørreport)
  • Kanonenbatterie am Fördeufer gegenüber dem Rathaus

Die Telemauer

Die sogenannte Telemauer hat die schwedische Bildhauerin Ulla Viotti (Jahrgang 1933) eigens für den Sitz der damaligen Telegesellschaft „Tele Sønderjylland“ an der H. P. Hanssens Gade geschaffen.

1993 wurde die in Luftlinie 45 Meter (wegen ihrer vielen Verschnörkelungen aber reell eher 60 Meter) lange, 1,80 Meter hohe und teilweise 4,5 Meter tiefe rote Backsteinmauer mit blau lasierten Elementen eingeweiht. Sie sollte nicht nur den Mitarbeiterparkplatz von der H. P. Hanssens Gade abschirmen, sondern gleichzeitig eine Verbindung zum Schifffahrtsmuseum schaffen. Viotti hatte die blauen Elemente farbmäßig auf das Firmenlogo der Telegesellschaft abgestimmt. Die roten Ziegel hatte das Ziegeleiunternehmen Petersen Tegl A/S in Broacker (Broager) geliefert.

Um Platz für die Drive-in-Bäckerei von Steen Skallebæk (dem heutigen „Lagkagehuset“) zu schaffen, wurde die Mauer 2007 entfernt und in der Mülldeponie in Süderhostrup zwischengelagert, bis ein neuer Standort gefunden wurde.

Diese Zwischenlagerung währte nunmehr 15 Jahre (Stand: Mai 2023).

Im Laufe der Jahre sind verschiedene Platzierungsmöglichkeiten in die Diskussion geworfen worden, aber richtig konkret wurde es erst im Zuge der Gestaltung der gesamten Grünflächen um die Arena Apenrade und das Campusgelände.

Geeinigt hat man sich im Stadtrat schließlich auf den Gasværksvej, der in den kommenden Jahren zu einer viel befahrenen Durchfahrtsstraße werden soll.

2017 hatte die Kommune eine Sonderzulage vom Staat in Höhe von 6,3 Millionen Kronen erhalten. Aus diesem Topf hat der Ökonomieausschuss seinerzeit 350.000 Kronen für die Wiederaufstellung des Baukunstwerks von Ulla Viotti zur Seite gelegt. 2019 ist der „Wiederaufbau-Etat“ auf 900.000 Kronen erhöht worden. Aufgebaut wurde die Mauer trotzdem nicht.

2022 hat der Stadtrat das Budget nochmals erhöht: Es stehen 1,8 Millionen Kronen zur Verfügung.

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