Neujahrsempfang

Apenrade: Trocken, kulturarm aber wirtschaftsfreundlicher

Apenrade: Trocken, kulturarm aber wirtschaftsfreundlicher

Apenrade: Trocken, kulturarm aber wirtschaftsfreundlicher

Gesche Picolin
Gesche Picolin Journalistin
Apenrade/Aabenraa
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Das Künstlerpaar Anne Lildholdt und Martin Jensen vom Apenrader Kunsthandel wünscht sich für das neue Jahr mehr Kultur für die Kommune. Künstleraufenthalte oder eine Abteilung der Textil- und Designschule in Kolding könnte die Kommune anbieten, so Lildholdt beim Neujahrsempfang im Rathaus. Foto: Karin Riggelsen

Beim Neujahrsempfang der Kommune Apenrade trafen sich am Freitag Geschäftsleben, Verbände und Politik zu Ausblick und Umtrunk.

Politik und Wirtschaft waren am Freitag in den Stadtratssaal geladen, wo gute Wünsche zum neuen Jahr verteilt wurden. Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) ließ in seiner Neujahrsrede für Wirtschaft und Gesellschaft den trockenen Apenrader Sommer 2018 Revue passieren. Besonderen Dank richtete er dabei an die Feuerwehren und deren Familien. Sie hatten viel aushalten müssen. „Und wir stellten in diesem Sommer auch fest, wie verletzlich wir sind“, so Andresen.

Er jonglierte vor seinem Ausblick für 2019 noch einmal mit Zahlen. „Unsere Kommune ist flächenmäßig die neuntgrößte in Dänemark“, gab er bekannt. Sinngemäß setzte er fort: Das soll nicht nur schön klingen, das soll auch noch was bringen. Auf die Rankings von Dansk Byggeri und Dansk Industri wies Andresen stolz hin, die Kommune sei bezüglich ihrer Wirtschaftsfreundlichkeit von Platz 36 im Vorjahr auf Platz 18 im Jahr 2018 gerückt. Auch mit dem Baugewerbe bestehe ein guter Dialog.  

Bürgermeister Andresen lauscht mit seinen Gästen dem Klavierspiel. Foto: Karin Riggelsen

Drei große Bauprojekte

Er erwähnte die drei großen Bauprojekte: die Förderschule Fjordskolen mit ihrem Warmwasserbassin in Krusau, den ersten Spatenstich für die Hærvejsskole und das Kinderhaus Fladhøj. Es konnte 2018 sowohl beim Kinderhaus als auch bei der neuen Abteilung in Krusau Richtfest  gefeiert werden. Und zum Genforeningsparken vor dem Folkehjem für den 100. Jahrestag der Wiederangliederung Nordschleswigs an Dänemark (genforeningen) sagte er nur, dass er sich das fürs nächste Jahr aufhebe.

Wie aber steht es bei den einzelnen Gästen um ihre guten Vorsätze? Kurt Andresen von der Schleswigschen Partei hat keine guten Vorsätze fürs neue Jahr. „Damit muss man immer aufpassen“, schmunzelt er. Andresen ist zufrieden mit der positiven Entwicklung in der Kommune, und hofft,  dass sie sich so weiter entwickelt. Und privat für die Familie?  Andresen: „Da wünsche ich mir, dass alles so bleibt, wie es ist.“

Posten im Folketing

Venstremann Philip Tietje wünscht sich persönlich fürs kommende Jahr einen Posten im Folketing, daraus macht er keinen Hehl. „Für die Kommune Apenrade wünsche ich mir, dass wir mit dem positiven Wachstum weitermachen, dass wir mehr Unternehmen anziehen und dass mehr Bürger in die Kommune ziehen.“
Jonas Haase (Sozialdemokraten), jüngstes Mitglied des Stadtrats,  freut sich, dass im vergangenen Jahr die „Ungdomskort“ eingeführt wurde, die es den Jugendlichen bis 18 Jahren, die nicht die staatliche Ausbildungsunterstützung SU erhalten, ermöglicht, kostenlos den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen.  Für die Altersgruppe will er sich weiterhin starkmachen.

Vom Apenrader Kunsthandel waren Anne Lildholdt Jensen und Martin Jensen zugegen. „Wir wünschen uns stets mehr Kultur in der Kommune. Es könnten gerne mehr Unternehmen nach Apenrade kommen, die die Kultur fördern“, so Lildholdt Jensen. An was denkt sie da konkret?  „Uns fehlen Musiker, Bildkünstler. Wir könnten hier Residencies anbieten (Stipendien für Künstler mit Aufenthalt in der Kommune, Anm.). Oder Bekleidungsindustrie: Ja, die Designskole aus Kolding könnte hier eine Abteilung aufmachen.“

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