Lokale Wirtschaft

Dimen's Julestue: Nach anonymem Hinweis geschlossen

Dimen's Julestue: Nach anonymem Hinweis geschlossen

Dimen's Julestue: Nach anonymem Hinweis geschlossen

Apenrade/Aabenraa
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Vor wenigen Tagen konnte Manja Wiesel noch lachen. Doch sie schaue positiv auf das Ganze, wie sie sagt. Foto: Karin Riggelsen

Weil der Schuppen, der seit Jahren als Laden genutzt wird, als Außenhaus klassifiziert wird, musste Inhaberin Manja Wiesel schließen. Viele Kunden sind traurig über die Nachricht.

„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.“ Oder: „Weihnachten sollte doch eine Zeit der Freude sein.“ So lauten Einträge auf der Facebook-Seite von „Dimen‘s Julestue“ am Apenrader Dimen. Seit 20 Jahren betreibt Manja Wiesel dort in der Vorweihnachtszeit ihre Julestue, in der sie eigenhändig gefertigte Dekorationen und viel weihnachtlichen Schmuck verkauft. Nun musste sie allerdings kurzfristig schließen. Ein anonymer Brief an die Kommune habe dazu geführt, wie Wiesel berichtet.

Die Nachricht auf der Facebook-Seite von „Dimen‘s Julestue“ löste nun bei Freunden und Kunden vor allem Bedauern aus, doch auch Wut und Unverständnis über den Grund für die Schließung: ein anonymer Brief an die Kommune.

„Wir sind davon ausgegangen, dass wir alles richtig angemeldet hatten. Wir haben einen Eintrag ins Firmenregister mit CVR-Nummer und allem anderen“, berichtet Manja Wiesel. Doch der Grund für das vorzeitige Firmen-Aus liegt am Stall, in dem die Weihnachtsstube untergebracht ist: Der wurde zwar früher als Pferdestall genutzt, ist jedoch als „Außenhaus“ im Grundbuch eingetragen. „Und dann kann ich das Gebäude nicht als Geschäft nutzen“, erklärt die Inhaberin.

Kleine Anbieter denunziert

In dem Brief, den die Kommune ohne Angabe eines Empfängers erhalten hatte, stand, dass es viele kleine Anbieter auf dem Lande gebe, die ihre Waren unter ungesetzlichen Bedingungen verkaufen würden, erzählt Wiesel. „Wir haben damals geschaut, welche Regeln gelten, und es war zu lesen, dass kleine Geschäfte auf dem Land keine Bauzulassung benötigen. Und danach haben wir uns gerichtet.“

Die Bauzulassung fehlt jedoch nun, wie es von der Kommune hieß. Und deshalb musste Manja Wiesel schließen. Das Schicksal könnte also auch andere Anbieter treffen. Der Kommune gibt Manja Wiesel keine Schuld. „Wir standen in engem Kontakt und hatten einen guten Dialog miteinander. Dort wird nur die Arbeit erledigt, die gemacht werden muss“, sagt sie.

Kleiner Lichtblick für die Kunden

Die Freunde der „Julestue“ wollten nun schon Geld sammeln, damit die Bauzulassung, die mit immerhin rund 100.000 Kronen zu Buche schlagen würde, bezahlt werden kann. Doch das möchte Wiesel nicht annehmen. „Ich habe mich jetzt darauf eingestellt, und dabei bleibt es auch“, sagt sie überzeugt.

Doch sie ist traurig, dass sie den Laden nicht weiterführen kann. „Es sind vor allem meine Kunden, für die ich es schade finde, denn sie sind gerne gekommen und haben hier gestöbert“, sagt Manja Wiesel.

Ein kleines Aufatmen für die Freunde ihrer Arbeit gibt es jedoch: „Ich werde weiterhin meine Dekorationen verkaufen – allerdings draußen auf dem Hof vor der Scheune. Das darf ich nämlich“, erklärt sie.

 

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