Berufung

Facebook-Fall landet erneut vor Gericht

Facebook-Fall landet erneut vor Gericht

Facebook-Fall landet erneut vor Gericht

jrp
Apenrade/Aabenraa
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Der frühere parteilose Stadtrat Kaare Solhøj Dahle fühlt sich vom Ratskollegen Phillip Tietje schikaniert. Der Fall landete mit einem Zivilverfahren vor dem Stadtgericht, das Tietje recht gab. Jetzt geht Dahle mit technischen Beweisen vor das Landesgericht.

 Venstre-Stadtrat Philip Tietje konnte Anfang August erleichtert aufatmen: Das Stadtgericht erklärte ihn in einem Zivilverfahren für unschuldig. Er war von seinem früheren Stadtratkollegen, dem parteilosen Kaare Solhøj Dahle, angeklagt worden, ihn über ein falsches Facebook-Profil schikaniert zu haben. 

Nun hat sich Dahle dazu entschieden, das Urteil anzufechten, berichtet „JydskeVestkysten“.

Falschaussagen abgegeben

Schon kurz nach der Urteilsverkündung am 1. August hatte Dahles Anwalt, Karoly Németh, seinem Mandanten empfohlen, Berufung einzulegen. „Das Urteil ist verkehrt und nachlässig geschrieben. Philip Tietje ist schuldig und er hat Falschaussagen gemacht“, sagte der Anwalt.

In einem Post im sozialen Netzwerk Facebook soll Tietje, so die Sicht von Dahle, ihn unter anderem mit dem norwegischen Terroristen Anders Breivik verglichen haben und geschrieben haben, dass er sicher gemein zu Kindern und Tieren ist“. 

Die Polizei von Südjütland und Nordschleswig nahm sich 2017 der Vorwürfe an und untersuchte den Fall. Ein junger Mann gestand letztlich, ein Facebook-Profil im Namen Tietjes errichtet und darüber die Nachricht geschrieben zu haben. Er wurde in dem Fall verurteilt und damit für die Polizei erledigt. Dahle war indess damit nicht zufrieden und strengte deshalb einen Zivilprozess gegen Tietje an, der in erster Instanz mit dem Freispruch des Venstre-Politikers endete. 

Überzeugt von Schuld

Kaare Solhøj Dahle ließ sich davon jedoch nicht überzeugen und ist weiterhin der Meinung, dass Tietje die Nachricht verfasst habe. Wie Anwalt Németh sagt, gebe es technische Beweise, die im erneuten Verfahren auf den Tisch gebracht werden. 

Philip Tietje erklärte dazu: „Ich finde es ärgerlich und belastend.“

Wie JydskeVestkysten schreibt, habe Kaare Solhøj Dahle nicht auf die Anfragen der Zeitung reagiert. 

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