Stroh wird knapp

Fernwärmepreise: Heißer Sommer – teurer Winter?

Fernwärmepreise: Heißer Sommer – teurer Winter?

Fernwärmepreise: Heißer Sommer – teurer Winter?

Loit/Løjt
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Blick auf das Fernwärme-Kraftwerk in Loit Kirkeby. Dank fester Verträge erwartet das Werk keine Preisanstiege bis zum Ende des Jahres. Foto: Helge Möller

Der Energieträger Stroh ist knapp, der Fernwärmepreis könnte steigen – doch beim Kraftwerk in Loit Kirkeby sieht man die Sache gelassen.

Der heiße Sommer könnte dazu führen, dass die Heizperiode für viele dänische Haushalte teurer wird, meldet die Zeitung Politiken. Denn nicht nur die Getreideernte fällt geringer aus, auch vom Stroh wird es weniger geben. Und das ist begehrt.

Zum einen brauchen es die Landwirte beispielsweise als Streu selbst, zum anderen wird es verheizt, um Fernwärme zu produzieren. Kim Behnke, Vizedirektor des dänischen Fernwärmeverbandes (Dansk Fjernvarme), schätzt, dass die Bürger einen Preisanstieg von zehn bis zwölf Prozent für Fernwärme erleben werden. 

Lise Wendt Moeskjær vom Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN) bestätigt, dass die Landwirte in diesem Jahr weniger Stroh produzieren, doch wie viel teurer das Produkt wird, das müsse man sehen. 

In Loit ist man gelassen

In Loit Kirkeby schaut Michael Mørk Jensen vom Loiter Fernwärme-Unternehmen Lojt Kirkeby Fjernvarmeselskab gelassen in die Zukunft. Er sagt: „Wir haben Verträge mit nunmehr vier Landwirten, die uns zu einem ausgehandelten Preis Stroh liefern, sodass der Fernwärmepreis in diesem Jahr nicht steigen wird.“ Allerdings laufen die Verträge am Ende des Jahres aus; neue müssen für die kommenden drei Jahre geschlossen werden. Dann kommt es auf die Verhandlungen an. Einen Preisanstieg will er aber nicht ausschließen. 

Laut Politiken teilten anderenorts Landwirte ihren Fernwärmeunternehmen mit, sie seien außer Standes, die vereinbarten Mengen Stroh zu liefern. So sind diese Unternehmen gezwungen, sich nach anderen Energiequellen umzusehen – beispielsweise Öl oder Gas, beides teurere Brennstoffe, wie der Vizedirektor des dänischen Fernwärmeverbandes abschließend anmerkt. 
 

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