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Gebäudeteilsprengung sorgt für Ärger mit den Nachbarn

Gebäudeteilsprengung sorgt für Ärger mit den Nachbarn

Gebäudeteilsprengung sorgt für Ärger mit den Nachbarn

Paul Sehstedt
Hostrupholz/Hostrupskov
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Foto: Pal Sehstedt

Eine Explosion hat in Hostrupholz die Nachmittagsidylle zerrissen – und den Ort in eine Staubdecke eingehüllt. Das Abrissunternehmen richtete sich nach der Polizei – will aber nächstes Mal die Anwohner informieren.

„Die Abbruchfirma Rimeco hat genau das Gegenteil von dem Informationsversprechen gemacht, dass sie uns bei Beginn des Abbruches vom Kraftwerkblock EV3 gegeben hatte“, ärgert sich Nis-Edwin List-Petersen über die unerwartete Sprengung am Kesselhaus des stillgelegten Elektrizitätswerks. „Als unmittelbare Nachbarn sind wir verärgert über diese Gedankenlosigkeit.“

„Als ich den Knall hörte, dachte ich erst daran, dass ein Tank explodiert war“, fährt List-Petersen fort. „Doch dann konnte ich von meinem Bürofenster aus die aufsteigende Staubwolke gesehen und wir schlossen ganz schnell die Türen und Fenster. Durch die Druckwelle zitterte unser Haus und in der Nachbarschaft wurden Kinder und Tiere verängstigt. Selbst unser Hund Saxo, der eigentlich schussfest ist, reagierte auf die Explosion“, so List-Petersen.

„Vor Beginn der Abbrucharbeiten versprach uns Rimeco, dass die Belästigungen auf ein Minimum gehalten werden würden, aber davon kann in diesem Fall nicht die Rede sein“, stellt er fest. „Wir wurden überhaupt nicht informiert und das ist völlig unannehmbar.“
 

Video: Thomas Andresen

Rimeco-Sprecher bedauert den Verlauf – Polizei bat um Stillschweigen

„Die Druckwelle sowie der Knall waren viele intensiver als wir das erwartet hatten und daher bereuen wir, dass wir unsere unmittelbaren Nachbarn nicht über die Sprengung informierten“, erklärt Rimeco-Sprecher Carsten Lau Kjærgård in einem Gespräch mit dem Nordschleswiger. „Die Polizei befürchtete, dass viele Schaulustige erscheinen würden, falls der Vorgang publik werden würde und außerdem hatte die Polizei nicht genügend Beamte zur Verfügung, um das Gebiet abzusperren.“

„Wir bedauern die Nachbarn nicht benachrichtigt zu haben, aber wir folgten dem Rat der Polizei“, fährt der Sprecher fort. „Aus finanziellen Gründen wollten wir den festgesetzten Termin auch nicht verschieben, falls viele Schaulustige gekommen wären und dadurch die Sicherheit beeinträchtigt wäre. In einem solchen Fall kann die Polizei die Sprengung verhindern und das hätte sowohl terminmäßige und finanzielle Folgen gehabt.“

 

Vor der nächsten Sprengung informieren wir alle Nachbarn.

Rimeco-Sprecher Carsten Lau Kjærgård

Bevor eine Sprengung vorgenommen werden kann, muss eine Genehmigung bei der Waffensektion der Polizei in Holstebro beantragt werden. Außer eine Reihe physischen Maßnahmen, müssen namhafte Nachbarbetriebe vorgewarnt werden sowie Firmen, die Gasleitungen in der Umgebung betreiben.

„All dies haben wir natürlich durchgeführt und auch die Polizei in Apenrade informiert“, sagt Kjærgård weiter. „Sie riet uns, nicht den unmittelbaren privaten Nachbarn  Bescheid zu geben, damit diese sich vorbereiten konnten. Eine Sprengung darf nämlich nur in einem ganz engen Zeitraum durchgeführt werden und das war zwischen 15 und 17 Uhr am Dienstag.“

Die Sprengung wurde von deutschen Spezialisten vorbereitet und ausgeführt. Ein Gebäudeteil, der auf vier Stahlträgern stand, sollte entfernt werden und aus diesem Grund sollten zwei der Stahlbeine mit einem thermischen Sprengstoff vom dänischen Militär gesprengt werden. Um den Knall zu dämpfen, wurden die Träger mit Gummimatten ummantelt. Das leere Gebäude wurde gereinigt und um den Fall zu dämpfen, wurden leere Tanks davor gelegt. Außerdem wurde das Gelände bewässert, um so wenig Staub wie möglich aufzuwirbeln.

Aabenraa Industripark A/S wird den Nachbarn am Donnerstag einen Brief zustellen, um ihnen die Fakten und Beweggründe zu erläutern.

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