Corona

Im Messecenter wird nun geimpft

Im Messecenter wird nun geimpft

Im Messecenter wird nun geimpft

Paul Sehstedt
Rothenkrug/Rødekro
Zuletzt aktualisiert um:
Arzt Henning Rehling Brodersen und Gesundheitsassistentin Janni Fiat Larsen begrüßen als eine der ersten Patienten am Eröffnungstag die 88-jährige Ragna Hansen aus Woyens (Vojens) im neuen Impfcenter in Rothenkrug. Foto: Paul Sehstedt

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Mehr als 2.000 Bürger aus der ganzen Region können täglich in Rothenkrug geimpft werden. In der großzügigen Anlage im Compass Congress Center stehen zwölf Behandlungskabinen zur Verfügung.

„Sind wir erst mal voll bemannt, dann können wir täglich über 2.000 Impfungen vornehmen“, sagt Charlotte Pugh, Leiterin der neu eingerichteten Impfstation im Compass Congress Center Rothenkrug bei der Inbetriebnahme am Montag zum „Nordschleswiger“.

„Zurzeit haben wir einen Mitarbeiterstab von 25 Personen, doch wir müssen noch 25 einstellen, um den Andrang bewältigen zu können.“ Das Impfcenter ist großzügig in den beiden Hallen des Messe Centers eingerichtet worden.

Janni Fiat Larsen, Gesundheitsassistentin, erfasst die persönlichen Daten der Bürger, bevor diese den schützenden Impfstoff verabreicht bekommen. Foto: Paul Sehstedt

Mitarbeiter gesucht

Die insgesamt 3.000 Quadratmeter umfassende Hallenfläche bilden den Rahmen für zwölf  Behandlungskabinen, Empfangseinrichtung, Warte- und Ruheplätze sowie eine kleine Notfallbehandlung, falls ein Patient unerwartet Übelkeit verspürt.

Letzteres hat die Region Süddänemark seit Beginn der Impfkampagne noch nicht erlebt, versichert Mikkel Andersen, Pressemitarbeiter am Krankenhaus Nordschleswig (Sygehus Sønderjylland).

„Wir suchen auch Mitarbeiter, die keine Vorkenntnisse mit Injektionen besitzen“, erläutert Charlotte Pugh. „Sie werden aufgabenspezifisch ausgebildet und können dann die Fachkräfte entlasten.“

Ein kleiner Piks in den Oberarm und schon ist die Behandlung überstanden. Der pensionierte Arzt Henning Rehling Brodersen arbeitet im Impfprogramm mit, um den Personalmangel zu überbrücken. Von anfangs 25 Mitarbeitern soll der Stab bald auf etwa 50 aufgestockt werden. Foto: Paul Sehstedt

Statt Ruhestand wird geimpft

Unter den augenblicklichen Mitarbeitern ist auch der ehemalige Hausarzt Henning Rehling Brodersen aus Apenrade, der aus seinem Ruhestand aktiviert wurde, um beim Impfen helfen zu können. Sein erster Patient an diesem Montagmorgen ist der 86-jährige Poul Verner Nielsen aus Woyens (Vojens), der seinen linken Oberarm freimacht und in Sekundenschnelle geimpft wird.

Bemerkt hat Nielsen nichts und auch seine Freundin, die 88-jährige Ragna Hansen, verzieht keine Miene, als die Nadel schnell und gezielt durch die Haut dringt.

Die beiden rüstigen Senioren müssen, wie alle anderen Geimpften auch, mindestens eine Viertelstunde auf einem Stuhl im Wartebereich ausruhen, bevor sie das Center wieder verlassen dürfen.

Charlotte Pugh ist die Leiterin des neueingerichteten Impfcenters in Rothenkrug. Zurzeit wird ausschließlich ausgebildetes Gesundheitspersonal beschäftigt, doch zukünftig dürfen auch für die Impfungen angelernte Mitarbeiter aus anderen Berufszweigen die Spritzen setzen. Die Region Süddänemark sucht für die laufende Kampagne noch Personal. Foto: Paul Sehstedt

236 Personen am ersten Tag

Für den ersten Impftag hatten sich online 236 Personen angemeldet, also weit unter der Kapazitätsmöglichkeit.

Mikkel Andersen kann berichten, dass der Andrang in Sonderburg (Sønderborg) am ersten Öffnungstag weit intensiver war, doch hofft er, dass sich mehr für Rothenkrug entscheiden werden, wenn neue Gruppen angeschrieben und eingeladen werden.

„Die 82- bis 84-Jährigen sollen einen Blick in ihren elektronischen Briefkasten werfen, um nachzusehen, ob eine Impfaufforderung bereits vorliegt“, sagt Andersen.

Von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet

Die Impfstation in Brunde Vest 17 ist von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet und ein Termin ist nur nach vorheriger Zeitbestellung über die Homepage vaccine.dk oder durch Anruf im Corona-Callcenter der Region Süddänemark (99440717) zu bekommen. Nur wer eine Impfaufforderung durch die Behörden erhalten hat, kann einen Impftermin buchen.

Der Mangel an Impfstoff macht erfinderisch.

Mikkel Andersen, Öffentlichkeitsmitarbeiter des Krankenhauswesens in Nordschleswig

Keine Chance für Geschäftemacher

Bei Dienstschluss werden die leeren Ampullen und die Verpackung vernichtet, um zu verhindern, dass Unbefugte das Material missbrauchen und eventuell auf dem Schwarzen Markt mit einer Salzwasserlösung gefüllt verkaufen.

„Der Mangel an Impfstoff macht erfinderisch“, kommentiert Andersen diese Sicherheitsmaßnahme. Das Serum wird außerhalb der Öffnungszeiten nicht in der Impfstation aufbewahrt.

Mehr lesen

Dänemarkurlaub

Rekordjahr für den Tourismussektor – Weitere Investitionen in Natur- und Küstent

Tondern/Tønder Der Tourismussektor in Dänemark und Nordschleswig sorgt vor allem dank der deutschen Gäste für beeindruckende Zahlen im Jahr 2023, das sich als Rekordjahr bezüglich der Anzahl der Touristenübernachtungen abzeichnet. Eine Mehrheit im Folketing hat nun entschieden, den Natur- und Küstentourismus in Dänemark zusätzlich zu stärken und sich darauf geeinigt, hierfür 42,1 Millionen Kronen bereitzustellen.