Wirtschaft

Kein Apple-Datenzentrum in Apenrade

Kein Apple-Datenzentrum in Apenrade

Kein Apple-Datenzentrum in Apenrade

Ritzau/hm
Apenrade/Aabenraa
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Die vorbereitenden Bauarbeiten bei Kassö – hier im Sommer 2016 – sind bereits fortgeschritten. Foto: Claus Thorsted / Ritzau Scanpix

Apple macht einen Rückzieher; das Großunternehmen wird kein Datenzentrum in der Kommune Apenrade bauen.

Das global agierende Unternehmen Apple wird kein Datenzentrum in der Kommune Apenrade bauen. Wie die Kommune mitteilt, hat das Unternehmen die Kommune in einem kurzen Telefongespräch von der Entscheidung in Kenntnis gesetzt. Laut Kommune Apenrade wird sich Apple auf das im Entstehen befindliche Datenzentrum in Viborg konzentrieren, das der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge 2019 seinen Betrieb aufnehmen soll.

Im Jahr 2017 gab Apple bekannt, das Unternehmen habe ein 285 Hektar großes Areal bei Kassø gekauft, um dort ein Datenzentrum zu errichten. Der negative Bescheid sei nun für alle vollkommen unerwartet gekommen, so Stig Isaksen, Direktor der Kommune für Kultur, Umwelt und Erwerb. Ihm zufolge hat Apple unternehmensstrategisch entschieden. Die Entscheidung habe nichts mit der Kommune an sich zu tun. „Es gab heute und in der Vergangenheit viel Lob und Anerkennung für die Arbeit der Kommune seitens von Apple“, so Isaksen.

Es gab heute und in der Vergangenheit viel Lob und Anerkennung für die Arbeit der Kommune seitens von Apple.

Stig Isaksen, Direktor der Kommune Apenrade für Kultur, Umwelt und Erwerb

Nachdem Apple 2017 die Pläne veröffentlicht hatte, kaufte Google ein großes Nachbargrundstück. Google will auch in Frederica ein Datenzentrum errichten. Die Kommune Apenrade betont, sie sei laufend in Kontakt mit anderen Unternehmen der Datenwirtschaft, die darüber nachdenken, sich in Dänemark und in der Kommune Apenrade anzusiedeln.

Andresen: „unerwünschtes Hindernis"

Bürgermeister Thomas Andresen spricht von einem „unerwünschten Hindernis“ auf dem Weg der Kommune, Arbeitsplätze zu schaffen und Menschen in die Kommune zu ziehen. „Glücklicherweise ist Apple nicht der einzige Akteur auf dem Markt, und wie unsere Datenzentren-Strategie zeigt, arbeiten wir zielgerichtet und mit strategischem Einsatz. Wir werden weiterhin dafür kämpfen, das Ziel zu erreichen, auch wenn Apples Entscheidung zu einer Verzögerung führt“, so Andresen.

Wie die Kommune mitteilt, wird sie nun mit „relevanten Partnern“ in Verbindung treten und sich Apple zur Verfügung stellen, wenn das Unternehmen das Grundstück veräußern will.

Der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge ist der Rückzug der zweite eines IT-Giganten innerhalb von drei Monaten. Facebook hatte im März von einem Datenzentrum in Esbjerg Abstand genommen. In Odense will das Unternehmen aber ein solches Zentrum weiterhin errichten.

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