Erste Hilfe

Keine Ersthelfer in Feldstedt mehr

Keine Ersthelfer in Feldstedt mehr

Keine Ersthelfer in Feldstedt mehr

Feldstedt/Felsted
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„Hjerteløber“ erhalten in einem speziellen Kursus das notwendige Wissen, um u. a. bei einem Herzinfarkt schnell Hilfe leisten zu können. Über eine App werden sie von dem Notfall informiert und können in wenigen Minuten bei dem Erkrankten sein. Foto: Simon Skipper/Gonzales Photo/Ritzau Scanpix

Weil der Rettungswagen inzwischen deutlich schneller vor Ort ist und es kaum noch Freiwillige gab, hat der Bürgerverein beschlossen, die Gruppe zu schließen. Es gebe jedoch neue Möglichkeiten, um Leben zu retten, sagt der bisherige Gruppenvorsitzende.

Bei einem Unfall zählt manchmal jede Sekunde. Deshalb hat der Feldstedter Bürgerverein  2014 eine Ersthelfer-Gruppe gegründet, damit Verletzte oder akut Erkrankte schnell Hilfe bekommen. Die Ausrückzeit der Notarztwagen betrug damals durchschnittlich 14 Minuten.

Die sogenannte Akutgruppe bestand aus freiwilligen Helfern aus Feldstedt und Tombüll. Über 500 Mal wurden sie in den sechs Jahren zum Einsatz gerufen und haben Erste-Hilfe geleistet. Jetzt hat der Feldstedter Bürgerverein kürzlich beschlossen, die Gruppe aufzulösen. „Der Krankenwagen kommt inzwischen im Durchschnitt nach fünf bis sechs Minuten zum Einsatzort. Das schaffen unsere freiwilligen Ersthelfer nicht schneller“, erklärt Hans Jørgen Nissen, eines der Mitglieder der „Akutgruppe“.

Ein weiterer Grund für das Aus der Gruppe sei der Mangel an neuen ehrenamtlichen Ersthelfern.

Hans Jørgen Nissen hat jedoch eine große Bitte an die Bürger in Feldstedt und Umgebung: „Wir wollen viele ,Hjerteløber‘ im Ort haben. Das sind Menschen die kommen, wenn eine Person einen Herzinfarkt oder Herzstillstand hat. Über eine App wird dann der Helfer von dem Notfall benachrichtigt, der am nächsten ist. Die ,Hjerteløber‘ befinden sich in einem Umkreis von maximal 1.400 Metern und sind dann wesentlich schneller zur Stelle um Erste-Hilfe zu leisten, als der Krankenwagen“, berichtet Nissen.

„Hjerteløber“ ist eine Initiative des „Tryg Fond“, einer staatlichen Stiftung, die zur Sicherheit der Bevölkerung beitragen soll. Wer als „Hjerteløber“ helfen möchte, kann sich über die gleichnamige App anmelden und wird dann zu einem Kursus in Herz-Lungen-Wiederbelebung eingeladen.

Es gibt sogar schon eine Absprache zwischen dem Bürgerverein und  der Region Süddänemark: „Wenn wir genügend Freiwillige zusammen bekommen, dann wird ein Kursus extra für uns eingerichtet“, sagt Nissen und hofft, dass sich viele Feldstedter an dem lebensrettenden Projekt beteiligen.

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