Spatenstich

Krematoriumsneubau: Tote und Trauernde stehen im Mittelpunkt

Tote und Trauernde stehen im Mittelpunkt

Tote und Trauernde stehen im Mittelpunkt

Apenrade/Aabenraa
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Bürgermeister Thomas Andresen, Bischöfin Marianne Christiansen und Gemeinderatsvorsitzende Sarah Arnkjaer (v. l.) setzen gemeinsam den ersten Spatenstich für das neue Krematorium. Foto: Karin Riggelsen

Mit Blick in die Zukunft wurde am Mittwoch der erste Spatenstich für den Krematoriumsneubau auf dem Apenrader Friedhof gesetzt. Der Bau ist notwendig, weil sich immer mehr Menschen nach ihrem Tod kremieren lassen. Die Pröbstin Kirsten Sønderby hat Erklärungen dafür.

Das Krematorium könne nicht mehr Schritt halten mit der gesellschaftlichen Entwicklung, stellt die Gemeinderatsvorsitzende Sarah Arnkjaer fest, kurz bevor der erste Spatenstich für den Neubau auf dem Apenrader Friedhof gesetzt wurde. Und damit liefert sie die Erklärung, warum es diesen Neubau geben wird: Immer mehr Menschen lassen sich nach ihrem Tod einäschern. Und das bestehende Krematorium kann dieser Aufgabe nicht mehr gerecht werden.

Drei Erklärungsansätze

Pröbstin Kirsten Sønderby hat für diese Entwicklung gleich drei Erklärungen. „Zum einen ist es eine gesellschaftliche Entwicklung, die von den großen Städten aus begonnen hat. In Kopenhagen/København ließen sich immer mehr Menschen kremieren. Diese Art Trend ist auch bei uns angekommen. Hinzu kommt für einige, dass es billiger ist, sich einäschern zu lassen. Und ein dritter Grund liegt bei den individuellen Wünschen. Man will einen endgültigen Abschluss des Lebens, ohne den Körper der Erde zu überlassen.“ 

Notwendig und zeitgemäß

Nachdem der Gemeinderat im Jahre 2016 feststellte, dass der Bedarf für ein neues Krematorium größer und größer wurde, wurden Planungen gestartet, die nun in dem Beginn des Baus mündeten, wie Arnkjaer in ihrer Ansprache an Mitarbeiter, Gemeindevertreter, Vertreter der Kommune, Mitarbeiter sowie weiteren Gästen erklärte. „Ein Neubau ist notwendig und zeitgemäß“, sagte sie. 

Nach fast dreijähriger Vorbereitungszeit, in der mit der Kommune, der Gemeinde, verschiedenen Ratgebern sowie zuletzt mit den Architekten „eng und gut zusammengearbeitet wurde, können wir heute den ersten Schritt gehen“, erklärte die Gemeinderatsvorsitzende.

Mensch und Natur im Blick

„Wir können hier eine konkrete Lösung vorzeigen, die die notwendigen Bedingungen erfüllt, die diese schwierige Aufgabe erfordert. Und das nicht nur mit Blick auf die Menschen sondern auch im Hinblick auf den Umweltschutz, denn wir hinterlassen den geringstmöglichen CO2-Abdruck“, erklärte Arnkjaer und weist damit auf die Energieeffizienz des Gebäudes hin, das unter anderem mit 400 Quadratmetern Solarzellen auf dem Dach ausgestattet ist, sodass es den eigenen Strombedarf decken kann.

Bei der Planung standen vor allem die Bedürfnisse der Trauernden im Fokus. Die Räume sind nach deren Wünschen gestaltet. 

Gebäude erfüllt Bedürfnisse

Daran schloss Bischöfin Marianne Christiansen an und sagte: „Eine Gesellschaft muss sich daran messen, wie sie sich der Allerschwächsten annimmt – und das sind die Toten und Trauernder.“ Sie dankte dem Gemeinderat für die „gute Art und Weise, in der in der Gemeinde mit diesen Menschen umgegangen wird. Dieses Gebäude erfüllt dabei alle Interessen“.

Bürgermeister Thomas Andresen sagte ebenfalls einige Worte. So erklärte er: „Wir als Kommune begleiten unsere Bürger von der Wiege bis ins Grab und mit diesem Bau wird diese Aufgabe von uns allen gemeinsam erfüllt. Es ist eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe.“

Ende August 2020 fertig

Das neue Krematorium wird, läuft alles nach Plan, Ende August des kommenden Jahres fertig sein und dann seinen Zweck erfüllen.

Der Bauplatz liegt im westlichen Teil des Friedhofs direkt neben den Urnengräbern. Finanziert wird das Bauprojekt (Kostenpunkt: knapp 36  Millionen Kronen) von der Apenrader Kirchengemeinde und wie deren Kassierer Peter Jan Roust versicherte, „werden die Kosten für die Einäscherung nicht steigen“. 

Das Gebäude hat eine Grundfläche von 538 Quadratmeter. Zwei gasbetriebene Öfen sind darin platziert. Die abgegebene Wärme wird in das Fernwärmenetz eingespeist. 

So wird das Krematorium aussehen, wenn es im August des kommenden Jahres fertig ist. Foto: Gemeinde Apenrade
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