Kultur

„Meine Kunst und die meines Vaters sind sehr verschieden“

„Meine Kunst und die meines Vaters sind sehr verschieden“

„Meine Kunst und die meines Vaters sind sehr verschieden“

Florian Schaaf
Florian Schaaf
Apenrade/Aabenraa
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Ragna Wehding im Schloss Brundlund Foto: Karin Riggelsen

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Mit ihrer neuen Ausstellung kommt Ragna Wehding, die Tochter des Apenrader Künstlers Nikolaus Wehding, ins Schloss Brundlund. Neben der Kunst ihres Vaters widmet sie sich dem „Zyklus“ der Wiederholung und Erneuerung.

Objekte in allen Farben und Formen liegen auf den Böden des Schlosses Brundlund herum. An den Wänden hängen Zitate auf Zetteln, die innerhalb der nächsten Tage wohl professionell aufgetragen werden. Autos kommen an und fahren ab, der Aufbau ist in vollem Gang.

Am Freitag wird im Kunstmuseum Brundlund Slot eine neue Ausstellung eröffnet. Sie nennt sich „Zyklus“ und wurde von Ragna Wehding kreiert.

Ragna Wehding

Geboren: 1963

Geburtsort: Ringsted

Wohnort: Kopenhagen

Ausbildung: Kunststudium an der Escuela Massana in Barcelona, Spanien

Vater und Tochter Wehding

Ragna Wehding ist die Tochter des bekannten Apenrader Bildhauers und Malers Nikolaus Wehding, der bis zu seinem Tod 2018 noch in der Umgebung gewohnt hat. Mehrere seiner Skulpturen stehen in Apenrade und auch dauerhaft im Schloss Brundlund.

„Meine Kunst und die meines Vaters sind sehr verschieden“, erzählt die Künstlerin: „Mein Vater hat viel mit Skulpturen gearbeitet und hatte einen eher klassischen, expressionistischen Stil.“

Sie selbst habe keinen festen Stil, sie mache viele verschiedene Sachen und probiere vieles aus: von Malereien bis zu Objekten und größeren Installationen. „Das macht für mich auch das Dasein einer Künstlerin aus.“

Nikolaus Wehding

Geboren: 1932 (2018 verstorben)

Geburtsort: Apenrade

Ausbildung: Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Kopenhagen

 

Trotzdem gebe es Gemeinsamkeiten mit ihrem Vater: „Die grobe Art und Weise, wie wir mit Materialien arbeiten, ist ähnlich“, erklärt sie. Auch die Vorliebe für raue Oberflächen hätten sie gemein.

 „Zyklus“ legt seinen Fokus natürlich vorrangig auf Ragna Wehdings Kunst. Dennoch hat sie einige Werke ihres Vaters in die Ausstellung integriert.

Ragna und Nikolaus Wehdings Werke nebeneinander Foto: Karin Riggelsen

 

Wiederholung und Erneuerung

 

Für die Künstlerin ist der Kreislauf des Zyklus die natürliche Weise zu denken: „Etwas zu beginnen, zurückzugehen, es noch einmal neu anzugehen.“ Ein Prozess, in dem Chaos zu Ordnung wird und der sich ständig wiederholt und erneuert – wie auch in der Natur.

Dies spiegelt sich in der Ausstellung wider. Sie besteht aus mehreren Serien, die durchaus verschieden sind. Gemein haben sie jedoch, dass sie oft aus einer Kombination aus alten und neuen Werken bestehen.

Zum einen findet sich das ursprüngliche Werk, das Ragna Wehding in der Vergangenheit geschaffen hat, zum anderen wird eine Art Neuauflage ausgestellt, in der sie das vorherige Werk noch einmal „neu gedacht“ und daraus etwas Neues kreiert hat.

Ragna Wehding beim Aufbau ihrer Ausstellung Foto: Karin Riggelsen

 

„Die Ausstellung umfasst auch interaktive Elemente“, sagt Wehding und zeigt dies am Beispiel einer ihrer Serien. So wie sie selbst ihr Werk neu gedacht hat, ist dies auch den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung möglich.

Ausgelegt in den Räumen des Museums finden sich neben Ragna Wehdings Installation die einzelnen Materialien des Werkes, die in einer neuen, individuellen Weise angeordnet werden können.

 

Zurück in Apenrade

 

Die Präsentation in Apenrade ist klar durch ihre Vergangenheit inspiriert. „Mein Vater hat hier gelebt“, erzählt sie: „Ich war als Kind häufig hier.“

Nach vielen Ausstellungen hier und da kehrt sie nun künstlerisch zurück nach Apenrade ins Schloss Brundlund und knüpft an die Kunst ihres verstorbenen Vaters an. Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, die gemeinsame Ausstellung zu besichtigen.

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