Einweihung

Muslimischer Friedhof eingeweiht

Muslimischer Friedhof eingeweiht

Muslimischer Friedhof eingeweiht

Apenrade/Aabenraa
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Der Vorsitzende des Friedhofsausschusses, Lars Henningsen (l.) und Imam Kassem Raschid sprechen zu den Gästen. Im Vordergrund sind die Steine zu sehen, die so ausgerichtet sind, dass die Toten in Richtung Mekka begraben werden können. Foto: Jan Peters

Am Montagnachmittag wurde der muslimische Friedhof in Apenrade eingeweiht. Es gab viele Worte des Dankes.

Zwei Steine stehen auf der noch leeren Grasfläche im nordöstlichen Teil des Apenrader Friedhofs. Sie symbolisieren die Richtung, in der die Menschen dort begraben werden sollen. Das etwa 100 Quadratmeter große Areal ist nämlich für Muslime reserviert, die sich dort begraben lassen wollen. Nach ihrem Glauben muss der Körper auf der rechten Seite, mit dem Gesicht in Richtung Mekka, begraben werden.  Die Steine sind mithilfe des hiesigen Imams, Kassem Raschid, genau ausgerichtet worden. 

Zweijährige Dauer

Lars Henningsen, der Vorsitzende des Friedhofsausschusses, blickte bei der Eröffnung des muslimischen Friedhofs zurück auf die „gute harmonische Zusammenarbeit“ mit der muslimischen Gemeinde. 2017 wurde die Anfrage gestellt, ob sich ein solches Projekt verwirklichen lassen kann. „Und wir haben uns viel Mühe gemacht, um bei der Umsetzung des Vorhabens alles richtig zu machen. So waren wir auf einer Informationstour zu einem anderen muslimischen Friedhofsteil in Dänemark und haben geschaut, wie es dort umgesetzt wurde“, so der Vorsitzende. 

Der Ort auf dem Friedhof, der nun für den muslimischen Friedhof gefunden wurde, ist in den Gesamtplan des Friedhofes eingearbeitet worden, berichtet Henningsen. 

Begraben nach dem muslimischen Glauben

Imam Kassem Raschid sprach von einem „großen Tag für uns Muslime, denn unser Glaube besagt, dass wir uns dort begraben lassen sollen, wo wir gestorben sind.“ Und das sei nun möglich. „Damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, freut er sich und mit ihm etwa 20 weitere zur Eröffnung des Friedhofs erschienen Muslime aus Apenrade. Vorher mussten sie ihre Toten nämlich in Tondern, Vejle oder sogar Aarhus begraben lassen. Das war für die trauernden Angehörigen ein weiter Weg. Deshalb bedankte sich der Imam bei der Apenrader Gemeinde. „Wir merken, dass wir hier respektiert werden. Außerdem ist ein Friedhof auch Teil der Integration von Muslimen in die Mehrheitsbevölkerung“, erklärt Imam Kaschid.

Erschienen waren Vertreter der Apenrader Gemeinde, der Friedhofsverwaltung, der Probstei sowie der muslimischen Gemeinden. 

Muslime werden in Särgen beerdigt. Auf dem durch Hecken vom Rest des Friedhofs abgetrennten Bereich ist Platz für 30 Gräber. Für die Begräbnisse gelten die gleichen Bedingungen und Regeln, wie für Menschen, die nicht Teil der Volkskirche sind. Das bedeutet unter anderem, dass die Gräber 25 Jahre bestehen, und auch die Kosten sind gleich. 

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