Bauvorhaben

Reihenhaussiedlung: Beschwerdeausschuss hebt kommunale Entscheidung auf

Reihenhaussiedlung: Beschwerdeausschuss hebt kommunale Entscheidung auf

Beschwerdeausschuss hebt kommunale Entscheidung auf

Apenrade/Aabenraa
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Auf diesem Grundstück soll das Bauprojekt entstehen. Foto: Paul Sehstedt

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17 Häuser sollten auf einem Feld inmitten des Waldes entstehen. Seit neun Jahren kämpft der Besitzer für die Baurechte. Neben der Klageinstanz wehrt sich auch ein Naturschützer gegen das Vorhaben.

Geht es nach dem Plan von Viggo Brodersen, dann würde schon seit einigen Jahren auf seinem Grundstück am Gammel Tøndervej am „Bøgelund“ eine Reihenhaussiedlung stehen. Das Grundstück liegt, umgeben von hohen Bäumen, fast mitten im Wald und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Nur zu einer Seite hin öffnet es sich zur Straße. Die mündet nach knapp 300 Metern in den Tøndervej, der in die Stadt führt.

Untern rechts im Bild ist das Grundstück zu sehen, auf dem 17 Häuser entstehen sollten. Die Gegner des Projektes argumentieren, dass der Abstand zu den Bäumen nicht eingehalten werden. (Bildschirmfoto) Foto: Google Maps

Plan durchquert

Doch aus dem Vorhaben wird nun doch nichts – vorläufig zumindest, denn der Stadtrat hatte zwar Ja zu dem Projekt gesagt und einen neuen Nutzungsplan erstellt, doch die Beschwerdekammer (klagenævnet) hat nun kürzlich die Entscheidung des Stadtrates revidiert. Ganz einig war sich auch der Stadtrat nicht, als es um die Genehmigung für die Siedlung ging: Die Konservativen, die Einheitsliste und der Sozialdemokrat Christian Panbo stimmten 2018 dagegen mit der Begründung, dass die Häuser zu dicht am Wald lägen.

Naturschützer sind die Gegner

Auch den örtlichen Naturschützern gefielen die Pläne nicht, und in Zusammenarbeit mit dem dänischen Naturschutzverein (Danmarks Naturfredningsforening) wurde Klage beim Beschwerdeausschuss eingereicht.

Der Ausschuss hat den Nutzungsplan nun außer Kraft gesetzt, weil „er sich nicht mit den Bestimmungen für sogenannte Natura-2000-Gebiete zum Schutz der Tiere vereinbaren lässt“, zu denen das Waldgebiet vor den Toren Apenrades gehört.

Weiterhin Unterstützer im Stadtrat

Doch im Stadtrat gibt es weiterhin Unterstützer des Bauvorhabens. Zu ihnen gehört Philip Tietje (Venstre), der Vorsitzende des Wachstumsausschusses. Er wolle sich mit den Naturschützern vor Ort in Verbindung setzen, um zu hören, ob eine andere Platzierung der Häuser eine Möglichkeit wäre, um das Projekt doch noch starten zu können, wie er gegenüber „JyskeVestkysten“ erklärt.

Auch Stadtratsmitglied Michael Christensen von der Sozialistischen Volkspartei zeigt sich positiv gegenüber den Hausbauplänen. „Wenn wir den neuen Nutzungsplänen folgen, dann wird der Natur mehr geholfen, als wenn wir das Grundstück weiterhin als landwirtschaftlich genutzte Fläche zulassen“, sagt er gegenüber der Tageszeitung. Es solle unter anderem ein kleiner See zur Entwässerung angelegt werden, fügt er hinzu.

Viggo Brodersen verfolgt weiterhin seinen Plan, aus seinem Grundstück Bauland zu machen und dort eine kleine Haussiedlung zu errichten.

Klares Nein

Beim örtlichen Naturschützer Lorens Nielsen stößt das jedoch weiterhin auf Widerstand. Er sei froh über die Entscheidung der Beschwerdekammer, erklärt er und fordert unter anderem die Kommune dazu auf, das Grundstück zu kaufen und es „der Natur zurückzugeben“.

Er findet, wie die Projektgegner im Stadtrat, dass die Häuser viel zu dicht am Wald liegen und es „sich deshalb nicht bauen lässt, ohne den vorgeschriebenen Abstand zum Wald einzuhalten“. Nielsen meint, dass das Grundstück sich nicht eigne, um dort Wohnhäuser zu bauen – ob nun wie geplant 17 oder wie von anderer Seite inzwischen als Kompromiss vorgeschlagen nur 5. „Das ist ein Ort, der nicht zerstört werden sollte“, sagt er abschließend.

 

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