Abbau

Schornstein weg: Freierer Blick über Apenrade

Schornstein weg: Freierer Blick über Apenrade

Schornstein weg: Freierer Blick über Apenrade

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Langsam senken zwei Kräne den 40-Tonnen-Stahlkoloss auf die Erde. Foto: Jan Peters

An der Kläranlage am Stegholt wurde am Donnerstagmorgen ein knapp 40 Meter hoher Schlot entfernt. Um den fast 10 Tonnen schweren Koloss abzubauen, wurden knapp zwei Stunden benötigt.

Seit 29 Jahren stand der Schornstein der Arwos-Kläranlage am Stegholt und sorgte dafür, dass die Abluft der Reinigungsanlage möglichst weit verteilt abgelassen werden konnte. Weil die Anlage jedoch seit einiger Zeit einen Modernisierungsprozess durchlief, ist der 40 Meter hohe und 9,5 Tonnen schwere Schornstein aus Stahl überflüssig geworden. Deshalb wurde er am Donnerstagmorgen demontiert.

Der Schorstein wird vom Kran in die Lüfte gehoben und über das Gebäude hinweg auf einen freien Platz gehievt, wo er später abgelegt wird. Foto: Jan Peters

Abbau innerhalb von zwei Stunden

Um 7 Uhr begannen die Monteure eines lokalen Metallverarbeitungsunternehmens, das mit dem Abriss beauftragt worden war, die Bolzen zu entfernen, mit denen der Schornstein im Boden verankert war. Gesichert wurde der in verschiedenen hellblauen Tönen gestrichene Schlot durch einen Kran, der den Koloss über mehrere Ketten am Haken hatte.

Eine zweite Krankette wird am unteren Ende des Schornsteins befestigt, um ihn in die Waagerechte zu bringen. Foto: Jan Peters

Von der Senkrechte in die Waagerechte

Gegen 8.30 Uhr hob sich der Schornstein dann in die Lüfte und wurde senkrecht auf einem Platz abgestellt, um dann langsam, von einem zweiten Kran gelenkt, waagerecht abgelegt zu werden. Das Schauspiel dauerte nur wenige Minuten.

Überflüssiger Schornstein

Die alte Abluftanlage der Betriebshalle wurde durch eine neue ersetzt, die die Luft durch einen Bio-Filter reinigt. Das sei effektiver und auch billiger, wie der Arwos-Anlagenverantwortliche Henrik Hansen erklärt. „Der Schornstein musste regelmäßig überprüft und instand gehalten werden. Das verursachte höhere Kosten. Jetzt haben wir elektrische Entlüftermotoren, die weniger Abwärme und Abluft produzieren. Deshalb ist der Abzug überflüssig“, sagt er.

Abtransport zum Altmetall

Der Schornstein ist schon seit einiger Zeit nicht mehr in Betrieb. „Wir hätten ihn auch noch einige Zeit stehen lassen können, doch die Kommune hat beschlossen, den Betrieben in der Corona-Krise unter die Arme zu greifen und Aufträge jetzt zu erteilen“, berichtet Hansen.

Nun wird das Stahlungetüm in drei Teile zerschnitten und abtransportiert, um als Altmetall neue Verwendung zu finden.

Besonders freuen dürfte der Abbau die Bewohner in den höher gelegenen Wohnvierteln Apenrades im Bereich Farverhus, denen nun ein schornsteinfreierer Blick auf die Förde beschert ist.

 

Die Mitarbeiter der Transportfirma entfernen die Ketten. Der Schornstein ist auf Holzpaletten gelagert und wird in drei Teile zerschnitten. Später werden die Teile als Altmetall wiederverwendet. Foto: Karin Riggelsen
Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“
Amelie Petry, Wencke Andresen

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.