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Soziale Studiengänge: Nachfrage stagniert oder nimmt ab

Soziale Studiengänge: Nachfrage stagniert oder nimmt ab

Soziale Studiengänge: Nachfrage stagniert oder nimmt ab

Kopenhagen
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Im Land können 3.645 Personen ein Pädagogikstudium aufnehmen. Das Interesse geht damit im vierten Jahr in Folge an dieser Ausbildung zurück. Foto: Kasper Palsnov/Ritzau Scanpix

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Nach dem Sommer beginnen viele junge Leute ihr Studium. Allem Anschein nach stagniert das Interesse an sozialen Studiengängen oder es geht zurück. Fachverbände warnen vor den Folgen.

Im Laufe des Freitags werden im Land genau 61.351 Personen darüber informiert, dass sie einen Studienplatz an einer Universität oder Hochschule im Land erhalten haben. Dies teilt das Ministerium mit. Laut diesem liegt die genannte Zahl auf dem Niveau der vergangenen zwei Jahre. Mehr als 85.000 Personen hatten sich beworben.

Das Pädagogikstudium, die Ausbildung zum Erzieher bzw. zur Erzieherin, ist weiterhin das beliebteste Studienfach. Die Ausbildung zur Krankenschwester bzw. zum Krankenpfleger – in Dänemark wie die Erziehendenausbildung eine Hochschulausbildung – ist der zweitbeliebteste Studiengang. Auf Platz 3 liegt der Ingenieurstudiengang mit Masterabschluss. 

Interesse an sozialen Studiengängen stagniert oder lässt nach

Obwohl das Pädagogikstudium in Dänemark weiterhin sehr beliebt ist, ist die Zahl der besetzten Plätze um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Die Zusagen für die Ausbildung in der Krankenpflege ist leicht um 1 Prozent gestiegen. Ein Minus von 6 Prozent verzeichnet das Lehramtsstudium, ein Minus von 10 Prozent ist dem Ministerium nach bei Sprachstudiengängen zu finden. Betroffen von diesem Rückgang des Interesses sind laut Ministerium sowohl reine Sprachstudiengängen als auch bei gekoppelte Sprach-Wirtschaftsstudiengänge.

Wie die Nachrichtenagentur „Ritzau“ analysiert, fällt das Interesse an sozialen Hochschulausbildungen insgesamt oder es verharrt auf dem bestehenden Niveau. Dies kommentiert auch Ausbildungsministerin Christina Egelund (Moderate). Sie ist der Auffassung, dass es Ausbildungsreformen bedürfe, da einerseits einige Studiengänge zu stark nachgefragt seien, bei anderen das Interesse schwinde.

 
 

Sorgen bei Interessenorganisationen

Gewerkschaften und Fachverbände betrachten das fallende Interesse an sozialen Studiengängen sowie weiterführenden Sprachausbildungen mit Sorge. Der Verband der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Dänemark fürchtet ernste Konsequenzen für das Exportgeschäft Dänemarks, da dem Verband nach Deutschland der wichtigste Handelspartner ist und daher Deutschkenntnisse in der Wirtschaft wichtig seien. Der dänische Gewerkschaftsverband (Fagbevægelsens Hovedorganisation, FH) spricht mit Blick auf das stagnierende oder erlahmende Interesse an sozialen Studiengängen von einer „Bombe unter dem dänischen Wohlfahrtsstaat“.

In Nordschleswig bietet die Bildungseinrichtung UC Syd unter anderem Studiengänge im Bereich Pädagogik, Gesundheit und Gesellschaft an. Das UC Syd sieht ein Nachlassen der Nachfrage an sozialen Studienangeboten. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist die Zahl der Studienplatzangebote um 112 Prozent gefallen. UC Syd hebt aber hervor, dass die Nachfrage an der Krankenpflegeausbildung gestiegen sei – um 3 Prozent. 

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